Mainz. Der verrückte Halbzeit-Strafstoß für den Abstiegskonkurrenten des HSV ist regelkonform. Das erklärte nun Schiedsrichter Winkmann.

Die kurios anmutende Videobeweisentscheidung beim 2:0 (1:0) des FSV Mainz 05 gegen den SC Freiburg am Montagabend war in jeder Hinsicht regelkonform. Die Video- und Tonaufzeichnung aus dem Kontrollcenter in Köln belegen eindeutig, dass Video-Assistentin Bibiana Steinhaus den Kontakt zu Schiedsrichter Guido Winkmann aufgenommen hat, als dieser noch auf dem Platz stand. Damit ist es Gewissheit: Der Abstand für den HSV auf Relegationsplatz 16 ist auf acht Zähler angewachsen.

Am Dienstagmorgen war zunächst spekuliert worden, ob es möglicherweise zu einem Regelverstoß gekommen sein könnte, weil Winkmann das Spielfeld schon verlassen hatte. Dann hätte er laut Absatz 5.2. im Regelwerk, der allerdings den Videobeweis noch nicht berücksichtigt, seine Entscheidung nicht revidieren dürfen.

Spieler waren schon auf dem Weg in die Kabine

Der Unparteiische hatte zunächst zur Pause gepfiffen, dann den Hausherren nach Einsatz der Technik aber einen Handelfmeter zugesprochen. Die Freiburger äußerten sich am Dienstag zunächst nicht erneut.

Der Großteil der SC-Spieler hatte sich bereits auf dem Weg in die Kabine befunden, als Winkmann die fragliche Szene, die sich unmittelbar vor dem Pausenpfiff ereignet hatte, nach Hinweis von Steinhaus selbst am Bildschirm überprüfte.

Marc-Oliver Kempf hatte den Ball im Strafraum mit der Hand gespielt. Winkmann wies die SC-Profis an, auf den Rasen zurückzukehren. Pablo De Blasis behielt vom Punkt die Nerven (45.+7).

Nach Schlusspfiff gäbe es keinen Eingriff

„Der Ball geht unzweifelhaft an die Hand. Das ist ein strafbares Handspiel, was uns leider im Spiel verborgen geblieben ist, aber durch den Videoschiedsrichter und dann durch mich am Bildschirm festgestellt worden ist“, sagte Winkmann: „Ein Halbzeitpfiff unterbricht das Spiel erst einmal nur, das ist ganz wichtig. Wäre das zum Beispiel nach dem Schlusspfiff passiert, hätten wir gar keine Eingriffsmöglichkeiten mehr gehabt.“

Er haben den Freiburger Spielern, „von denen noch drei oder vier auf dem Platz waren, schon kommuniziert, dass Sie bitte warten mögen, weil jetzt gleich ein Check kommt“. Aber es sei „natürlich auch so, „dass, wenn man eventuell von einer Entscheidung betroffen ist, die Leute erst mal weitergehen“, sagte der Unparteiische.