Im Derby gegen Leverkusen schaffte der 1. FC Köln ein 2:0. Derweil feiert Dortmund das zwölfte Ligaspiel ohne Niederlage.

RB Leipzig hat den großen FC Bayern mit viel Herzblut düpiert und den designierten Meister mit einem Denkzettel in die Länderspielpause geschickt. Im Duell der letzten verbliebenen deutschen Europapokalteilnehmer siegte der Vizemeister gegen offensiv wie defensiv enttäuschende Bayern verdient 2:1 (1:1) und fuhr im fünften Aufeinandertreffen den ersten Sieg gegen die Münchner ein.

"Wir haben von Anfang an nicht zu unserem Spiel gefunden, wir hatten viele Ballverluste im Mittelfeld", sagte Bayern-Torwart Sven Ulreich bei Sky: "Leipzig hat zudem sehr gut gepresst, und wir waren in der Defensive nicht so wach wie gewohnt."

Keita und Werner drehen Spiel für Leipzig

Nach dem Führungstor von Sandro Wagner (12.) brachten die Münchner vor 42.558 Zuschauern nur noch wenig zustande. Die Leipziger bestraften die vielen Nachlässigkeiten durch Tore von Naby Keita (37.) und Nationalstürmer Timo Werner (56.), der erstmals nach 543 Minuten wieder in der Liga traf.

Trotz der ersten Bundesliga-Niederlage seit vier Monaten haben die Bayern weiter die Aussicht, den 28. Titelgewinn nach der Länderspielpause mit einem Sieg über einen besonderen Gegner zu versüßen: Im kommenden Heimspiel ist der angeschlagene Herausforderer Borussia Dortmund zu Gast. Allerdings sind die Bayern auf Schützenhilfe angewiesen, um die Meisterschaft in der Heimat zu feiern.

HSV nach Kölns Sieg Letzter

Grund zu feiern hatte auch der 1. FC Köln nach dem 2:0 (1:0)-Sieg im rheinischen Derby gegen Bayer Leverkusen. Der "Effzeh" hat zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag den letzten Platz verlassen. Neues Schlusslicht ist jetzt der HSV. Köln darf sich nach den Niederlagen der Konkurrenten aus Wolfsburg, Mainz und – natürlich – Hamburg neue Hoffnungen im Kampf um den Klassenverbleib machen. Der Japaner Yuya Osako (9. Minute) und Simon Zoller (69.) trafen für die Domstädter. Allerdings trennen die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck immer noch fünf Punkte von den Mainzern, die auf dem Relegationsrang 16 stehen und gegen die die Kölner am 7. April ihr nächstes Heimspiel bestreiten.

Bayer 04 verpasste dagegen die Chance, sich mit Blick auf die vier Champions-League-Ränge in eine bessere Position zu bringen. Das Team von Coach Heiko Herrlich bleibt auf dem fünften Rang.

Viel Selbstvertrauen bei den Kölnern

Die Kölner gingen mit großem Selbstvertrauen in die prestigeträchtige Begegnung der rheinischen Teams. Der starke Leonardo Bittencourt bildete mit den Torschützen Osako und Zoller ein wendiges Offensivtrio, das die Leverkusener Hintermannschaft von Beginn an vor Probleme stellte. Eine Hereingabe von Bittencourt nutzte Osako zum frühen Fühngstreffer. Die Gastgeber zogen sich immer wieder bis dicht vor den eigenen Strafraum zurück und kamen nach Leverkusener Ballverlusten zu Kontermöglichkeiten - doch bei denen verhielten sich die Kölner aber nicht konsequent genug.

Bayer 04 verzichtete auf Kevin Volland. Der Angreifer war bei seiner hochschwangeren Frau im Krankenhaus. Der Argentinier Lucas Alario führte die Offensive an. Sein kläglicher Kopfball war die einzige Chancen für die Gäste in der ersten Halbzeit.

Rote Karte für Alario nach einer halben Stunde

Für Alario war das Gastspiel in Müngersdorf nach 33 Minuten beendet. Der Video-Referee überführte ihn nach einem Ellbogenhieb an die Halsschlagader seines Gegenspielers Dominique Maroh. Schiedsrichter Harm Osmers zeigte Rot. Die Leverkusener ließen es bis zur Pause an Ideen vermissen. Und von Leidenschaft, wie sie zu einem Derby gehört, war bei den Gästen auch lange Zeit nichts zu sehen.

Mit dem eingewechselten Joel Pohjanpalo als neuem Mittelstürmer zeigte sich Bayer nach dem Seitenwechsel agiler. Gute Möglichkeiten für Julian Brandt und Sven Bender – viel mehr sprang aber nicht heraus. Für die Vorentscheidung sorgte Simon Zoller (69.), als er einen Fehler von Charles Aranguiz nutzte, der weit aufgerückten Bayer-Hintermannschaft entwischte und mühelos das 2:0 (69.) erzielte.

Am Abend vor der Begegnung war es zu Ausschreitungen gekommen. Mehrere Hundert Kölner und Leverkusener hatten sich in der Nähe der BayArena Schlägereien geliefert, wie die Polizei mitteilte. Im Stadion blieb es am Sonntag ruhig.

BVB gelingt Wiedergutmachung dank Batshuayi

Zuvor hatte Borussia Dortmund nach dem peinlichen Achtelfinal-Aus in der Europa League Frust abgebaut und den dritten Rang in der Fußball-Bundesliga gefestigt. Drei Tage nach der Schmach in Salzburg (0:0) setzte sich der Revierclub mit 1:0 (1:0) gegen Hannover 96 durch. Dank des Treffers von Michy Batshuayi in der 24. Minute blieb Trainer Peter Stöger am Sonntag auch in seinem zwölften Ligaspiel in Serie ohne Niederlage. Dagegen geht es für die Norddeutschen nach zuletzt fünf Partien ohne Sieg weiter abwärts.

Obwohl BVB-Coach Stöger nach dem Spiel in Salzburg deutliche Kritik an dem zur Halbzeit ausgewechselten Mario Götze geübt hatte, stand der Weltmeister gegen Hannover wieder in der Startelf. Der Ausfall von Marco Reus wegen muskulärer Beschwerden ließ dem Fußball-Lehrer offenbar keine andere Wahl. Götze bedanke sich mit einer ansprechenden Leistung.

Batshuayi schießt den BVB in Führung

Nicht nur bei ihm war der Wille zur Wiedergutmachung spürbar. Nach Zuspiel von André Schürrle traf Batshuayi vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park bereits in der ersten Minute den Pfosten. Die im Vergleich zum Salzburg-Spiel deutlich forschere Gangart brachte die Gäste-Abwehr gehörig ins Wanken und wurde rasch belohnt. Einen Eckball von Schürrle auf den kurzen Pfosten verlängerte Torjäger Batshuayi in sehenswerter Manier mit der Hacke ins Tor.

Der bereits sechste Saisontreffer des Winter-Neuzugangs gab der Borussia mehr Sicherheit. Allerdings versäumte sie es, aus ihrer Überlegenheit mit 67 Prozent Ballbesitz in der ersten Halbzeit mehr Kapital zu schlagen. So scheiterte Batshuayi in der 35. Minute aus kurzer Distanz an Hannover-Keeper Philipp Tschauner.

Mario Götze im Zweikampf mit Marvin Bakalorz
Mario Götze im Zweikampf mit Marvin Bakalorz © WITTERS | UweSpeck

Ohne die Angreifer Martin Harnik (Infekt) und Ihlas Bebou (Gelb-Sperre) gelang es Hannover nur selten, sich vom Druck zu befreien. Und doch bot sich noch vor der Pause die Chance zum Ausgleich. Den Volleyschuss von Pirmin Schwegler nach Flanke von Matthias Ostrzolek in der 35. Minute parierte Dortmunders Torhüter Roman Bürki in höchster Not.

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Nach Wiederanpfiff zog der BVB das Tempo zunächst wieder an. Gleich zweimal musste Gäste-Schlussmann Tschauner bei Fernschüssen von Mahmoud Dahoud (49./50.) klären. Allerdings leistete Hannover nun mehr Gegenwehr. Doch im Abschluss mangelte es an Konsequenz. Aufgrund der eigenen Schwächen im Abschluss mussten die Dortmunder allerdings bis zum Schlusspfiff um den knappen, aber verdienten Erfolg bangen. Maximilian Philipp traf kurz vor Schluss den Pfosten (88.), auch Batshuayi hatte noch die Chance zum 2:0 (90.).