Pyeongchang. Andrea Eskau und Andrea Rothfuss holten in Südkorea zweimal Silber. Alle zwölf Medaillen gingen auf das Konto von Frauen.

Das deutsche Team bei den Paralympics in Südkorea wird eindeutig von den Frauen um Anna Schaffelhuber und Andrea Eskau dominiert. Alle zwölf Medaillen der Mannschaft des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) gingen bisher auf das weibliche Konto.

„Das ist etwas ungleich verteilt. Die Damen sind sehr dominant. Aber wir sind sehr zufrieden mit dem ganzen Team. Wir sind insgesamt auf einem sehr guten Weg“, sagte DBS-Vizepräsident Karl Quade. Vor vier Jahren in Sotschi hatte Deutschland 15 Medaillen geholt – ebenfalls nur von Frauen.

Am Mittwoch schrieb Andrea Eskau ihr südkoreanisches Wintermärchen im Langlauf fort. Auch im Sprint in der sitzenden Klasse über 1,1 km trotzte die „alte Frau“, wie sie sich selbst nennt, ihren jüngeren Konkurrentinnen und setzte mit Silber hinter Oksana Masters (USA) ihre unglaubliche Erfolgsgeschichte fort. „Ich bin super zufrieden. Es war wirklich hart“, sagte sie.

Beim Slalom gilt Forster als Favoritin

Andrea Rothfuss machte bei den Alpinen ihrem Spitznamen „Andrea Silberfuss“ erneut alle Ehre. Sie unterlag zwar im Riesenslalomduell ihrer Konkurrentin Marie Bochet aus Frankreich in der stehenden Klasse, aber „viermal Silber bei diesen Paralympics, das ist doch Wahnsinn und grandios.“ Dass Anna Schaffelhuber und auch Anna-Lena Forster auf dem Monoskibob nicht ihren besten Tag hatten und ohne Medaille blieben, war also zu verschmerzen. Für den Slalom gilt Forster dennoch als Favoritin: „Da habe ich definitiv eine Chance und versuche wieder anzugreifen. Ich muss das jetzt schnell abhaken.“

Im Team ist die weibliche Dominanz allerdings „kein Thema. Ich weiß nicht, woran das liegt“, sagte Langläufer und Biathlet Steffen Lehmker (Clausthal-Zellerfeld) zum aktuellen „0:27“ aus Männersicht. Das deutsche Team hat bisher viermal Gold durch Schaffelhuber (2), Forster und Eskau gewonnen. Dazu kommt siebenmal Silber durch Rothfuss, die alleine viermal Zweite wurde, Schaffelhuber und Eskau (2). Clara Klug holte Bronze.

In Sotschi 2014 war Deutschland in der Medaillenwertung hinter Russland (80) Zweiter. In Pyeongchang holten 31 Russen als Neutrale Paralympische Athleten bislang 17 Medaillen. Den Medaillenspiegel von Pyeongchang führten am Mittwoch die USA (21) an. Schon jetzt haben in Südkorea 24 Nationen Medaillen geholt, in Sotschi waren es insgesamt nur 19.