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Vergangenes Jahr? „Schrecklich!“ Kalt, windig, und dann auch noch Hagel. Werbung für Hamburg war der Marathon 2017 auf den ersten Blick wirklich nicht. Aber Stephen Kiprotich, Olympiasieger von 2012, kommt dennoch wieder und will beim 33. Haspa Marathon am 29. April versuchen, eine Bestzeit zu laufen. Aber das geht eben nur, wenn es nicht kalt und nass ist. „Bei uns in Uganda“, erzählte der 27-Jährige, der extra zur Pressekonferenz nach Hamburg geflogen war, und lachte spitzbübisch, „da gibt es auch schlechtes Wetter. Aber das ist dann nicht wirklich schlecht.“

Da musste auch der neben ihm sitzende Sammy Kitwara lachen, der erstmals in Hamburg antritt. Der 31-jährige Kenianer, dessen Bestzeit (2:04:28 Stunden) zwei Minuten besser ist als Kiprotichs, hofft neben der Sonne auf das Publikum. Wenn er „totally kaputt“ sei, dann gäben ihm die Zuschauer Energie.

Die beiden bilden zusammen mit dem 2014er-Sieger Shumi Dechasa aus Äthiopien das Favoriten-Trio. Und Chef-Organisator Frank Thaleiser hofft, dass einer es schafft, den Strecken­rekord zu brechen. Der liegt seit 2013, als Eliud Kipchoge gewann, bei 2:05:30. Zuzutrauen ist es den Afrikanern.

Damit die Spitzenleute kommen, wurde das Preisgeld erhöht: Der Sieger bekommt 40.000 Euro. „Bei den Antrittsgeldern können wir mit anderen nicht mithalten, deshalb haben wir diesen Anreiz gesetzt“, sagt Thaleiser.

Mit den Vorbereitungen ist er knapp sieben Wochen vor dem Start zufrieden. Die Staffeln (1500 Plätze) und der Halbmarathon (3333) sind ausverkauft, im Hauptrennen sind noch 1750 der 16.000 Plätze frei. Damit ist die Nachfrage etwas geringer als 2017, was Thaleiser zum einen auf die parallel stattfindende Deutsche Meisterschaft in Düsseldorf, aber auch auf das Wetter schiebt. „Wer letztes Jahr zum ersten Mal dabei war, der befürchtet vielleicht, dass es hier immer so ist und bleibt weg.“ Das gilt aber nicht für Kiprotich – aber der hat ja auch die Chance auf 40.000 Euro.