Minneapolis. Patriots-Quarterback Tom Brady und Nick Foles von den Philadelphia Eagles könnten unterschiedlicher kaum sein.

Einfach alles dreht sich in diesen Tagen in Minneapolis um Tom Brady. Auch wenn der Star-Quarterback mit den New England Patriots zum achten Mal im Super Bowl steht (Sonntag, 0.30 Uhr, live ProSieben) und fast alle Fragen in seinem Leben schon hundertfach beantwortet hat: Auch beim 101. Mal gibt er noch eine eloquente Antwort.

Brady ist auch mit seinen mittlerweile 40 Jahren noch der große Star der amerikanischen Football-Liga NFL und längst der beste Quarterback der Geschichte. Die Einwohner von Minnesota lieben ihn. Seine Mutter ist in der Nähe aufgewachsen, im Sommer verbringen Brady und seine Frau, das Star-Model Gisele Bündchen, eine Menge Zeit an den Seen der Umgebung. „Vor allem ans Angeln habe ich großartige Erinnerungen“, sagt er häufig – und die Fans juchzen. „Solange ich auf höchstem Level spielen kann, werde ich meine Karriere fortsetzen“, sagt Brady auch. Dann surren die Kameras.

Fans buhen Foles aus

So viel Glamour Brady auch umgibt, so blass bleibt sein Quarterback-Kollege Nick Foles von Patriots-Herausforderer Philadelphia Eagles. Einer, der sich mit 29 schon auf der Zielgerade seiner Karriere befand. Um ihn kümmern sich in Minneapolis wenige. Im Shoppingcenter „Mall of America“ direkt neben dem Eagles-Teamhotel könnte er wohl auch in Ruhe einkaufen, ohne gestört zu werden. Die Fans buhen, wenn er sich sehen lässt. Er warf im Halbfinale mit einer grandiosen Leistung die in Minneapolis beheimateten Minnesota Vikings aus dem Rennen – das können ihn die heimischen Fans nicht verzeihen.

Zuletzt hatte Foles in der Saison 2013/2014 überzeugt, wurde im All-Star-Game „Pro Bowl“ sogar wertvollster Spieler. Danach ging es aber bergab. Zur Saison 2015/2016 wechselte er von den Eagles zu den St. Louis Rams, spielte aber schlecht. 2016/2017 war er bei den Kansas City Chiefs nur Ersatz. In gleicher Position wechselte er im Sommer 2017 zurück zu den Eagles. Er kennt also die Schattenseiten des Geschäfts. Für ihn ist Football nur sein Job. „Eine Hochzeit, eine Tochter: das ändert die Perspektive im Leben“, sagt er.

Wentz kommende Saison wieder erste Wahl

Nachdem sich Stamm-Quarterback Carson Wentz einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, kehrte Foles aber im Dezember unverhofft in die Schlagzeilen zurück. Aber nur wenige trauten ihm in den Play-offs etwas zu. Es ging in Philadelphia weniger darum zu gewinnen, sondern sich nur nicht zu blamieren. Dennoch führte er sein Team in den Super Bowl. Doch selbst wenn er acht Touchdowns werfen sollte, ist Wentz kommende Saison wieder erste Wahl.

Deshalb ist Foles‘ Ziel einfach: „Eines Tages wird meine Tochter groß sein. Dann will ich, dass sie stolz auf das ist, was ihr Vater erreicht hat.“ Ob er nun einen Super-Bowl-Ring am Finger trägt oder nicht.