Hamburg. Weil immer wieder Unbefugte die Anlage nachts betreten, reagierte der Tennisbund jetzt. Eindringlinge haben Spuren hinterlassen.

Aufregung am Hamburger Rothenbaum: Seit Ende vergangener Woche sind die Aufgänge zum Tennisstadion gesperrt. „Betreten verboten!“ steht auf den Schildern, rot-weiße Flatterbänder spannen sich dazu über die Eingänge. Steht die in Teilen baufällige Anlage unmittelbar vor dem Abriss? Felix Grewe, Sprecher des Deutschen Tennis-Bunds (DTB), gibt Entwarnung: „Zuletzt haben wiederholt Unbefugte, meist Kinder, das Stadion betreten, auch nachts. Dem wollten wir Einhalt gebieten.“

Die Eindringlinge haben Spuren hinterlassen. Die Kommentatorenplätze auf der Südtribüne zieren Graffiti. Der DTB will sie jetzt entfernen lassen. Die Anlage darf aber weiter genutzt werden. Auf dem Centre-Court hat der Club an der Alster für die Wintermonate einen Hockeyplatz verlegt. Alster ist Pächter der Anlage, die der Stadt gehört. Der Pachtvertrag läuft bis 2049.

Neue Auflagen zum Brandschutz

Am 17. November des vergangenen Jahres erließ die Feuerwehr nach einer Begehung der Anlage neue Auflagen zum Brandschutz, die aktuelle Maßnahme habe damit jedoch nichts zu tun, sagte Edward Martens, im Alster-Vorstand für Gebäude und Anlagen zuständig, dem Abendblatt: „Die Sperrung erfolgte nur aus Sicherheitsgründen, um die im Stadion trainierenden Kinder vor Unfällen auf den Treppen und in Tribünenbereichen zu schützen und um Unbefugte fernzuhalten. Die Auflagen zum Brandschutz werden wir und der DTB abarbeiten.“

Was Alsters Umbaupläne für die Gesamtanlage angeht, habe man sich im Vorstand über das weitere Vorgehen verständigt, sagte Martens. Im Frühjahr sollen die Mitglieder zu einem Workshop eingeladen werden, um offene Fragen zu klären, bevor auf einer Mitgliederversammlung über den Umbau abgestimmt wird. Diese sollte bereits vergangenen Sommer abgehalten werden.

Tennisabteilung missfallen bisherige Pläne

Der Tennisabteilung missfallen die bisherigen Pläne, die den Abriss des Stadions, den Bau einer Mehrzweckhalle für 7500 Zuschauer und ein kleines Hockeystadion an der Hallerstraße für den Bundesligaspielbetrieb vorsehen. Alsters Clubvorsitzender Thomas Wiedermann hatte im April 2017 die Münchner Allianz Deutschland AG als strategischen Partner des Vorhabens präsentiert. Von der Entscheidung des Vereins hängt maßgeblich ab, ob das Herrentennisturnier auch in den nächsten Jahren am Rothenbaum gespielt werden und 2019 die Beachvolleyball-WM hier sattfinden kann.