Hamburg . Mit der Unterstützung von mehr als 3000 Fans weist der Spitzenreiter das Kellerkind im Stadtderby doch noch in die Schranken.

Als der Favorit Mitte der zweiten Halbzeit wankte, nach zwei Zeitstrafen in doppelte Unterzahl geriet, da ergriff der Großteil der 3408 Zuschauer in der Sporthalle Hamburg die Initiative. Die Fans des HSV schlugen doppelt so laut auf ihre Klatschpappen ein. Mit Erfolg: Der Spitzenreiter der 3. Handball-Liga Nord ließ den Lokalrivalen HG Barmbek nicht noch einmal zurück ins Spiel kommen und gewann das Stadtderby 30:24 (14:14).

Schwalb mit Verzweiflungsgeste

Bis zu eben jener 45. Minute hatte der Abstiegskandidat dem Aufstiegsfavoriten einen ebenbürtigen Kampf geliefert. Anders als im Hinspiel (16:32) konnte sich der HSV nie absetzen. Im Gegenteil: Die Ein-Tore-Führung wechselte ständig. Während die Fans im Barmbeker Block immer feierfreudiger wurden, schlug beim HSV Vizepräsident Martin Schwalb auf der Tribüne die Hände über dem Kopf zusammen. „Wir haben 45 Minuten nicht an unserem Optimum gespielt, dann wird es gegen jede Mannschaft schwer“, sagte HSV-Trainer Torsten Jansen, der in der Vorwoche beim Sieg in Springe (33:30) die letzte Viertelstunde monierte, dieses Mal retteten 15 gute Schlussminuten den Sieg.

Barmbek-Coach ist „super stolz“

HG-Trainer Holger Bockelmann
HG-Trainer Holger Bockelmann © Witters

HSV-Torjäger Lukas Ossenkopp und Linksaußen Christopher Rix waren mit sieben Toren beste Werfer, bei den Barmbekern traf Kapitän Christoph Wischnewski siebenmal. „Ich bin super stolz auf meine Mannschaft. Wir haben einen großen Kampf geliefert“, sagte HG-Trainer Holger Bockelmann und klagte über eine schwierige Trainingswoche. In der Sporthalle des Margaretha-Rothe-Gymnasiums steht das Wasser. „Wir wissen nicht, wo wir trainieren sollen“, sagte Bockelmann. Jansen bot dem Kontrahenten spontan für Montag die Volksbank-Arena an.