Hamburg. Sportdirektor der Crocodiles Hamburg, Sven Gösch, räumt physische Schwäche der Eishockeymänner ein und setzt auf Umbruch.

Sven Gösch hat gewusst, dass die sportlich ernüchternde Spielzeit 2017/18 mit dem frühzeitigen Verpassen des Saisonziels Play-offs auch an seiner Person festgemacht werden würde. Deshalb ist der Sportdirektor der Eishockey-Oberligamänner der Crocodiles Hamburg über die jüngst auch von Cheftrainer Herbert Hohenberger geübte Kritik an der Zusammenstellung des Kaders nicht überrascht. „Es ist normal, dass ich als Verantwortlicher auf den Deckel kriege, und das ist mir lieber, als wenn es die Spieler treffen würde, denn die haben momentan genug mit sich selbst zu tun“, sagt der 45-Jährige vor dem Heimspiel gegen Preußen Berlin (Fr, 20 Uhr, Eisland Farmsen).

Dass es den Spielern im Vergleich mit den Topteams an physischer Präsenz fehlt, will Gösch gar nicht schönreden. Erklären will er es schon: „Körperlich sind uns die überlegen, die mehr Geld zur Verfügung haben. Wir haben eins der kleinsten Teams der Liga, weil wir auf die Transfers der anderen Clubs nicht mehr angemessen reagieren konnten“, sagt er. Der Vorwurf, man habe den Markt nicht ausreichend beobachtet und sich von der erfolgreichen Saison 2016/17 blenden lassen, sei unzulässig.

Göschs Vertrag läuft Ende Mai aus

„Wir haben schon vor Saisonbeginn gesagt, dass es ein wahnsinnig hartes Jahr wird und wir das Ziel, die Top sechs, nur erreichen können, wenn es so optimal läuft wie im Vorjahr“, sagt er. Die Verletztenmisere, die der Sportdirektor als Hauptgrund für die Krise erachtet, habe alle Pläne durchkreuzt. „Dennoch muss ich mich dem Vorwurf, der Kader sei falsch zusammengestellt, stellen und die Fehler analysieren“, sagt er.

Ob der Club ihm die Chance einräumt, die Fehler zu korrigieren, ist unklar. Göschs Vertrag läuft Ende Mai aus, Gespräche über die Zukunft hat es noch keine gegeben. Auch wenn er gern im Amt bliebe, sieht er die Prioritäten an anderer Stelle. „Zunächst muss geklärt werden, ob der Trainer bleibt, was wir alle hoffen. Danach müssen wir ein neues Team aufbauen, dabei werde ich helfen, solange mein Vertrag läuft“, sagt er. Als Geschäftsführer eines Bistros in Lübeck sei er auf den Nebenjob bei den Crocodiles nicht angewiesen.

Starke Verteidiger fehlen

Ideen für Veränderungen habe er aber einige. „Natürlich brauchen wir einen Umbruch. Uns fehlen zwei starke Verteidiger und ein Topcenter für die zweite Sturmreihe. Und wenn der Trainer mehr körperliche Stärke wünscht, werde ich daran arbeiten“, sagt er. Dafür müsse aber so schnell wie möglich der Etat für die neue Spielzeit feststehen – und erhöht werden. „Wir müssen schneller sein als die zahlungskräftigere Konkurrenz.“

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