Hamburg. Hamburger Oberligist muss heute gegen Tilburg seine Niederlagenserie stoppen. Andre Gerartz will dabei Panik vermeiden.

Wer oberflächlich auf die Statistik schaut, der käme kaum auf die Idee, André Gerartz Vorwürfe zu machen. Mit 31 Punkten – acht Toren und 23 Vorlagen – ist der Angreifer nach 19 Hauptrundenspielen in der Eishockey-Oberliga Nord Topscorer der Crocodiles Hamburg. Wer aber weiß, dass der 24-Jährige in der vergangenen Saison in 35 Spielen 41-mal traf, der kann nachvollziehen, warum Cheftrainer Herbert Hohenberger die Krise seines nach fünf Pleiten in Serie auf Tabellenrang neun abgerutschten Teams vor allem an der Abschlussschwäche festmacht. „Uns fehlen die einfachen, dreckigen Tore“, klagt der Österreicher.

Diese Tore zu schießen, das fällt in den Aufgabenbereich des gebürtigen Kölners, der in der vergangenen Spielzeit aus Kassel nachverpflichtet wurde. Und natürlich lässt die aktuelle Situation Gerartz nicht kalt. Obwohl er seinen Job vor allem im Herausarbeiten von Torchancen sieht, weiß er, dass er als wichtiger Leistungsträger neben den in dieser Saison ebenfalls lahmenden Kanadiern Brad McGowan (bislang zehn Tore, 13 Assists; 2016/17 73/58) und Josh Mitchell (8/15; 19/88) gefordert ist, das Ruder schnellstmöglich
herumzureißen. Setzt es an diesem Wochenende gegen den Tabellenzweiten Tilburg Trappers (heute, 20 Uhr, Eisland Farmsen) und bei den Moskitos Essen (So, 18.30 Uhr) erneut Niederlagen, droht das Ziel, die Play-offs zu erreichen, aus dem Visier zu verschwinden.

Gerartz: Nicht in Panik geraten

Dass er weiterhin an eine erfolgreiche Saison glaubt, begründet Gerartz, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, mit dem Zusammenhalt in der Mannschaft, die angesichts des immensen Verletzungspechs näher zusammengerückt sei. „Die Stimmung ist weiterhin gut, wir alle wissen aber, dass jeder eine Schippe draufpacken muss“, sagt er. Natürlich führe der schmale Kader dazu, dass Leistungsträger deutlich mehr Eiszeit als die normalen 25 bis 30 Minuten ableisten, „und die körperliche Belastung wirkt sich auf die Konzentration aus, die im Torabschluss dann fehlt“.

Dennoch gelte es, nicht in Panik zu geraten. „Wenn es nicht läuft, neigt man dazu, alles verändern zu wollen. Das hilft aber meist nicht, man sollte seine Routine beibehalten und sich auf die einfachen Dinge konzentrieren, um kleine Erfolgserlebnisse zu haben und damit Selbstvertrauen aufzubauen“, sagt er. Dass Trainer Hohenberger die Sturmreihen umgestellt hat – McGowan und Mitchell spielen nun mit Daniel Reichert, er selbst mit Thomas Zuravlev und Moritz Israel –, verstehe er aber. „Neue Reize können helfen, damit der Knoten platzt.“