Hamburg. Comeback für Ex-Topspieler Nico Jacobi, Oliver Korn, Jonas Fürste und Patrick Breitenstein. Reihe von Ausfällen.

Eine Mischung aus wohltuender Selbstironie und realistischer Selbsteinschätzung ist das, mit der Kais al Saadi die Berufung seines Kaders für die Hallenhockey-Bundesligasaison 2017/18 kommentiert. „Wir sind nicht die All Stars, sondern die Old Stars“, sagt der Cheftrainer der Herren des Uhlenhorster HC. Wie auch immer sie sich bezeichnen, für Interesse und viele Emotionen dürfte gesorgt sein, wenn die Spielzeit unterm Dach am 1. Dezember startet. Denn mit Torhüter Nico Jacobi (30), Abwehrchef und Eckenspezialist Patrick Breitenstein (36), Mittelfeldmotor Oliver Korn (33) und Torjäger Jonas Fürste (31) hat al Saadi ein illus­tres Quartett zum Comeback bewegen können. Jacobi und Korn hatten ihre Karrieren im Sommer beendet, Fürste, dessen Bruder Moritz (33) noch aktiv ist und auch im Hallenkader steht, im Sommer 2016, Breitenstein sogar vor vier Jahren.

Reihe von Ausfällen

Warum er diesen Schritt wagt, erklärt der zum Sommer 2018 scheidende Coach zunächst augenzwinkernd damit, „dass es meine letzte Hallensaison ist und ich Lust hatte, noch mal mit alten Weggefährten Spaß zu haben“. In Wahrheit habe er angesichts einer Reihe von Ausfällen in seinem verjüngten Kader und der nicht vorhandenen Kriegskasse für Neuverpflichtungen nach einer Lösung aus Bordmitteln gesucht. „Und die Jungs waren sofort bereit!“ Ob die Altstars noch mit jungen Talenten wie Phil Schmid, Tino Teschke und Hannes Müller sowie Leistungsträgern wie Jan-Philipp Rabente oder Max Kapaun mithalten können, wird sich von Donnerstag an zeigen, wenn der Kader das gemeinsame Training aufnimmt.

Der Wille ist groß

Jonas Fürste, der als Marketingmanager für die Carl Konferenztechnik arbeitet, glaubt fest daran, dass es an mangelnder Fitness nicht scheitern wird. Vor allem aber sei der Wille groß, nicht nur dem ungewöhnlichen Projekt zum Erfolg zu verhelfen, sondern vor allem auch viel Spaß zu haben. „Ich habe riesige Lust, es noch einmal zu versuchen. Täte ich es nicht, würde ich es in zehn Jahren bereuen. Mein Arbeitgeber hat keine Einwände, ich habe Zeit für Training und die Spiele. Ich habe an meiner Fitness nicht viel eingebüßt und werde die Herausforderung mit Vollgas angehen“, sagt er. Für die fünf Kontrahenten in der rein hamburgischen Nordliga ist das keine gute Nachricht.