Ein offener Brief des Abendblatt-Redakteurs und HSV-Fans Hinnerk Blombach.

Lieber HSV,

es war ja in den vergangenen Wochen, äh Monaten, äh Jahren, nicht einfach, voller Vorfreude ins Stadion zu gehen und die Bundesliga-Fußballer zu unterstützen. Und dennoch waren wir immer da. Jedes Heimspiel haben wir auf der Tribüne gesessen und mitgefiebert. Häufig allerdings, und jetzt komme ich zur Sache, haben wir die ersten Spielminuten nicht mitbekommen. Wir haben die Aufstellung und die Hymne von Lotto verpasst, weil wir unsere Plätze nicht rechtzeitig erreichen konnten.

Hinnerk Blombach
Hinnerk Blombach © HA | Thomas Jaklitsch

Denn vor den Einlasstoren werden die Schlangen immer länger. Natürlich haben wir Verständnis für die Sicherheitskontrollen. Aber warum hat man als Besucher immer wieder das Gefühl, dass die Abläufe verbesserungsfähig sind? Warum sind, wie jetzt beim Spiel gegen Stuttgart, die Eingänge in der südwestlichen Ecke nur für die Besucher des Blocks 14 geöffnet? Während es dort völlig entspannt zugeht, müssen sich alle anderen Besucher in die Menschenmassen vor den Eingängen im Westen und Nordwesten einreihen. Und warten. Warten, bis aus der Ferne Lotto zu hören ist. Warten, bis die Einlaufmusik erklingt. Warten, bis im schlechtesten Fall das erste Gegentor gefallen ist.

Könntet ihr nicht, zumindest vor Spielbeginn, wenn die VIP-Gäste bereits ihre Plätze eingenommen haben, auch jenen Zugang öffnen, um die Situation für all die Wartenden zu entspannen?

Apropos warten. Das geht auch während des Spiels weiter. Auf den Toiletten. Und so kann es passieren, wie jetzt beim Spiel gegen Stuttgart, dass man zwei HSV-Tore verpasst, weil man(n) selbst während des laufenden Spiels mehr als zehn Minuten in der Schlange steht. Und wo wir gerade bei Verbesserungsvorschlägen sind: Vielleicht könnt ihr ja auch mal mit der Polizei sprechen, dass die ihre Einsatzfahrzeuge nach Spielschluss nicht unbedingt dort parkt, wo der Shuttlebus durchfahren will. Der muss dann nämlich: warten.