Wien. Der Hamburger muss sich in Wien nach Magen-Darm-Problemen geschlagen geben. Kohlschreiber wahrt seine Siegchance.

Der topgesetzte Tennisprofi Alexander Zverev hat ein mögliches deutsches Halbfinale gegen Philipp Kohlschreiber beim ATP-Turnier in Wien verpasst. Der Weltranglistenfünfte unterlag am Freitag mit 6:7 (6:8), 2:6 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga. Der 20-Jährige aus Hamburg musste sich dem einstigen Top-Ten-Spieler in Österreich nach 1:33 Stunden geschlagen geben.

„Ich war ein bisschen krank und habe in den letzten zwei Tagen Magen-Darm-Probleme gehabt“, sagte Zverev. Nicht anzutreten sei jedoch keine Option gewesen. „Ich wollte heute auf gar keinen Fall absagen. Vor allem wollte ich dann auch im Match nicht aufgeben, das habe ich noch nie in meiner Karriere gemacht.“

Hätte Zverev das mit 2.621.850 Euro dotierte Turnier gewonnen, wäre er der vierte Deutsche gewesen, der es unter die besten drei der Herren-Weltrangliste schafft. Zuvor war dies Boris Becker, der einzigen deutschen Nummer eins, sowie Michael Stich und Tommy Haas (jeweils Nummer zwei) gelungen. Zuletzt wurde Haas am 14. Oktober 2002 auf Platz drei geführt.

Kohlschreiber schlägt Schwartzman

Der 34 Jahre alte Kohlschreiber setzte sich zuvor mit 7:5, 7:6 (8:6) gegen den Argentinier Diego Schwartzman durch. Der Augsburger hatte bei seinem hart erkämpften Erfolg viel Mühe und bezwang den nur 1,70 Meter großen Südamerikaner erst nach 1:54 Stunden. Beim Stand von 5:4 im zweiten Satz schlug der Routinier gegen Schwartzman bereits zum Matchgewinn auf, verlor aber sein Service. Im Tiebreak nutzte Kohlschreiber dann seinen dritten Matchball und zog in Wien bereits zum vierten Mal ins Halbfinale ein. Dort geht es am Sonnabend nun gegen Tsonga.

„Wir hatten tolle Ballwechsel, wir beide sind ja für unser Grundlinienspiel bekannt. Vielleicht hatte ich heute auch das Quäntchen Glück“, sagte Kohlschreiber, der noch nicht an den möglichen Turniersieg dachte: „Das ist noch weit weg. Aber ich bin natürlich happy, wie meine Performance in Österreich ist.“

Neben Zverev schied auch Jan-Lennard Struff im Viertelfinale aus. Der Daviscup-Spieler aus Warstein unterlag dem Briten Kyle Edmund 2:6, 5:7.