Leipzig. Lokalrivale Lokomotive weigert sich, seine Nachwuchskicker auf den Rasen des Bundesligisten zu schicken. RB ist verstört.

Kurz vor dem Bundesligaspiel von RB Leipzig beim HSV gibt es weiter Wirbel um den Einsatz von Einlaufkindern: Fußball-Regionalligist Lokomotive Leipzig wehrt sich gegen die Kritik, die durch das Verhindern von Lok-Einlaufkindern bei einem Heimspiel des Stadtrivalen RB aufgekommen ist. Dies sei "eine Entscheidung, die im Übrigen auch im Sinne der über 2500 Mitglieder getroffen wurde", heißt es in einer Stellungnahme des Traditionsclubs auf der eigenen Internetseite: "Aus dem Nichts wurde ein Skandal heraufbeschworen, der nie einer war."

Die Spieler der E-Jugend von Lok hatten durch den Gewinn des Stadtpokals im Juni den Preis erhalten, als Einlaufkinder bei einem Heimspiel des Bundesligisten RB Leipzig aufzutreten. Aufgrund der großen Rivalität zwischen beiden Vereinen kam das für die Lok-Verantwortlichen aber nicht infrage. "Lok und RB, das geht nicht", sagte Lok-Präsident Thomas Löwe.

RB-Boss schüttelt den Kopf

Beim Sachsen-Pokalfinale gegen Chemnitz im Mai waren Einlaufkinder von Lok willkommen
Beim Sachsen-Pokalfinale gegen Chemnitz im Mai waren Einlaufkinder von Lok willkommen © Imago/Picture Point LE

"Wir sind ein stolzer Verein, der nicht jedes Geschenk annimmt, was einem offeriert wird", sagte er außerdem der "Bild"-Zeitung. RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff reagierte mit Unverständnis: "Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln! Die betroffenen Kinder und Eltern sind natürlich herzlich willkommen bei uns."

Löwe kümmerte sich jedoch um eine Alternative: Der Lok-Nachwuchs läuft nun bei der Bundesliga-Partie von Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen am 21. Oktober ein. Vorher steht außerdem ein Testspiel von Leipzigs U10 gegen Gladbach auf dem Plan.

Lok dementiert Bericht über Austritte

"Wir, die Trainer und Eltern und insbesondere die Kids freuen sich riesig auf den geilen Ausflug nach Gladbach. Für unsere Kinder ist das ein riesengroßes Abenteuer", wird U10-Co-Trainer Jürgen Schwarz auf der Lok-Homepage zitiert. Außerdem dementierte der Verein einen Medienbericht, demzufolge es wegen der Entscheidung zu Vereinsaustritten gekommen sei. Es habe sich "kein einziges Kind beim 1. FC Lokomotive Leipzig aus diesem Grund abgemeldet".