Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Hat Werder Kruse Ausstiegsklausel abgekauft?

Werder Bremen soll seinem Stürmer Max Kruse eine Ausstiegsklausel abgekauft haben. Dafür habe der 29-Jährige angeblich drei Millionen Euro erhalten, berichtet die „Bild“. Eine Bestätigung von Werder gab es nicht. Der Vertrag von Ex-St.-Pauli-Profi Kruse läuft bis 2019.

Kruse (29) spielte eine starke Saison mit Werder und findet sich zur neuen Spielzeit allerdings am Tabellenende wieder
Kruse (29) spielte eine starke Saison mit Werder und findet sich zur neuen Spielzeit allerdings am Tabellenende wieder © imago/Claus Bergmann

Der ehemalige Nationalspieler, der in Hamburg aufwuchs, hätte wegen der Klausel den Club für 15 Millionen Euro Ablöse verlassen können. In der vergangenen Saison erzielte der Angreifer in 23 Einsätzen 15 Tore für Werder. Zudem bereitete er sieben Treffer vor, sodass Bundestrainer Joachim Löw den Angreifer wieder intensiver beobachtete.

Mor vor Wechsel zu Celta Vigo

Der Wechsel von Emre Mor von Borussia Dortmund zu Celta Vigo ist perfekt. Das gaben der BVB und der spanische Club am Dienstag bekannt. Der 20 Jahre alte türkische Nationalspieler unterschrieb in Vigo einen Fünf-Jahres-Vertrag. Dem Vernehmen nach erhält Dortmund eine Ablöse in Höhe von 13 Millionen Euro. Mor hatte den BVB um die Freigabe gebeten. „Wir respektieren diesen Wunsch und wünschen Emre für die Zukunft viel Erfolg“, sagte Sportdirektor Michael Zorc.

Mor bei seiner Ankunft in Spanien
Mor bei seiner Ankunft in Spanien © imago/Agencia EFE

Der dribbelstarke Offensivspieler war 2016 für 9,5 Millionen Euro vom dänischen Erstligisten FC Nordsjaelland nach Dortmund gewechselt, wo er sich nicht durchsetzen konnte. Mor besitzt beim BVB noch einen Vertrag bis 2021. Zuvor hatte sich ein Transfer von Mor zum italienischen Erstligisten Inter Mailand angebahnt, allerdings war dieser überraschend gescheitert.

Traoré fällt wochenlang aus

Borussia Mönchengladbach muss erneut auf Ibrahima Traoré (29) verzichten. Nach Angaben des Clubs hat sich der Flügelspieler einen Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel zugezogen. Damit falle Traoré auf unbestimmte Zeit aus, hieß es weiter. Der Offensivspieler, der schon in der vergangenen Saison verletzungsbedingt häufiger pausieren musste, war schon am Wochenende beim Spiel in Augsburg wegen muskulärer Probleme geschont worden. Nun ergab eine Untersuchung die ernüchternde Diagnose.

Löw stärkt Müller

Joachim Löw weiß, was er an Thomas Müller hat
Joachim Löw weiß, was er an Thomas Müller hat © imago/Karina Hessland

Bundestrainer Joachim Löw hat seinem Top-Stürmer Thomas Müller angesichts dessen Reservistenrolle bei Bayern München den Rücken gestärkt. "Er ist ein unheimlich positiver Faktor in unserem Team, ein Führungsspieler. Ich weiß, was Thomas Müller bei uns immer leistet", sagte Löw am Dienstag in Stuttgart beim Treffen der Nationalmannschaft vor den WM-Qualifikationsspielen in Tschechien und gegen Norwegen.

Müller sei "grundsätzlich von seinen Fähigkeiten überzeugt, wie wir eigentlich auch. Er hat jetzt einmal nicht von Anfang an gespielt, okay, aber bei uns hat er immer seine Leistungen gezeigt, immer viele Tore erzielt", ergänzte Löw. Müller hatte seinem Ärger über seinen Status als Edel-Joker am Wochenende Luft gemacht.

Schwartz ist neuer KSC-Trainer

Alois Schwartz trainierte zuletzt den 1. FC Nürnberg
Alois Schwartz trainierte zuletzt den 1. FC Nürnberg © Imago/Zink

Alois Schwartz ist neuer Cheftrainer beim Karlsruher SC und soll den Absteiger auf direktem Weg zurück in die 2. Bundesliga führen. Der 50 Jahre alte Ex-Coach des SV Sandhausen und des 1. FC Nürnberg einigte sich mit KSC-Manager Oliver Kreuzer (ehemals HSV) auf einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019. Das teilte der Drittligist am Dienstag vor der offiziellen Präsentation mit.

Schwartz folgt auf Marc-Patrick Meister, der nach dem verpatzten Saisonstart freigestellt wurde. Nach sechs Spielen in der 3. Liga steht der KSC mit fünf Punkten auf Rang 16 der Tabelle. Der Rückstand auf Rang drei beträgt neun Zähler, auf Platz zwei fehlen dem Traditionsverein zehn Punkte.

Löw setzt seine Weltmeister unter Druck

Bundestrainer Joachim Löw setzt seine Weltmeister rund zehn Monate vor WM-Beginn unter Druck - und droht schwächelnden Stars mit Konsequenzen. "Ich erwarte, dass es den härtesten Konkurrenzkampf geben wird, den wir je erlebt haben", sagte Löw den Stuttgarter Zeitungen. Er sichte derzeit "35 bis 40 Spieler" - für nur 23 Kaderplätze. "Daher wissen auch die etablierten Spieler: Sie müssen immer an ihrem Leistungslimit spielen, um in der Mannschaft zu bleiben."

Der Confed-Cup-Sieger startet mit den Spielen in der WM-Qualifikation am Freitag in Prag gegen Tschechien und Montag in Stuttgart gegen Norwegen (jeweils 20.45 Uhr/RTL) in die WM-Saison. Am Ende, das stellte Löw noch einmal klar, soll die Mannschaft Geschichte schreiben: "Wir können Historisches schaffen: Weltmeister, Confed-Cup-Sieger und noch einmal Weltmeister – das hat es noch nie gegeben."

Mithilfe des verschärften Konkurrenzkampfes will Löw die DFB-Elf zu Höchstleistungen führen. "Zumindest seit ich dabei bin, war die Auswahl noch nie so groß", sagte er: "Worum es mir jetzt vor allem geht, ist die mentale Einstellung der Spieler." Dabei müsse das Thema WM "trotz ihrer vielen Aufgaben in den Vereinen" schon jetzt "in den Mittelpunkt ihrer Gedanken rücken".

Löw appellierte an "die grundsätzliche persönliche Einstellung" jedes Einzelnen: "Wie lebe ich? Wie professionell bin ich in meinem Tagesablauf? Tue ich alles dafür, um mich ständig zu verbessern? Darüber müssen sich die Spieler an jedem Tag im Klaren sein. Jeder braucht einen klaren Plan, den er abarbeiten muss."

Stufe eins von Löws Plan sieht zunächst die WM-Quali vor. Schon am Montagabend kann er gelingen, sofern "Verfolger" Nordirland Punkte lässt.

Gespräch zwischen DFL und Bremen ergebnislos

Ein Gespräch zwischen der Deutschen Fußball Liga und dem Bremer Innensenator zum Thema der Kostenerstattung von Polizeieinsätzen bei Fußball-Spielen ist ohne Ergebnis verlaufen. Dies teilte die DFL am Dienstag mit. Obwohl das Verwaltungsgericht Bremen im Mai den ersten Gebührenbescheid des Landes Bremen für rechtswidrig erklärt und aufgehoben hatte, hatte die DFL ein erneutes Dialog-Angebot auf Spitzenebene gemacht und dabei einen Vorschlag für eine Gemeinschaftsinitiative zur Reduzierung von Polizei-Einsatzstunden vorgestellt.

„Die DFL bedauert, dass das Orientierungsgespräch ergebnislos verlaufen ist. Wir sind weiter daran interessiert, einen aktiven Beitrag zur Lösung von gesamtgesellschaftlichen Problemen zu leisten“, erklärte DFL-Präsident Reinhard Rauball. „Es bleibt aber dabei: Der Fußball ist nicht Verursacher von Gewalt. Von daher kommt eine Beteiligung an Polizeikosten nicht in Frage.“

Das Bremer Verwaltungsgericht hatte in erster Instanz die Gebührenbescheide des Bundeslandes Bremen für rechtswidrig erklärt und aufgehoben. Damit setzte sich die DFL mit ihrer Klage durch. In den Rechtsstreit ging es um eine Rechnung über 425 718,11 Euro für den Einsatz beim Bundesliga-Nordderby zwischen Werder und dem Hamburger SV am 19. April 2015.

Dahoud reist vorzeitig von U21 ab

Neuzugang Mo Dahoud muss sich bei Borussia Dortmund erst noch zurechtfinden
Neuzugang Mo Dahoud muss sich bei Borussia Dortmund erst noch zurechtfinden © Imago/DeFodi

Borussia Dortmunds Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud steht U21-Europameister Deutschland in den kommenden beiden Länderspielen nicht zur Verfügung. Der 21 Jahre alte Ex-Gladbacher verließ das Teamquartier in Harsewinkel. "Durch seinen Wechsel und die verspätete Rückkehr ins Vereinstraining nach der U21-EM konnte Mo nicht die komplette Vorbereitung mitmachen", sagte U21-Coach Stefan Kuntz.

Für Dahoud wurde Marcel Hartel von Union Berlin nachnominiert. Am 1. September (ab 19 Uhr/Eurosport) trifft das DFB-Team in Paderborn auf Ungarn, ehe am 5. September (ab 18.00/Eurosport) die EM-Qualifikation gegen Kosovo in Osnabrück beginnt.

Kuntz führte zu Dahouds Abreise weiter aus: "Wir haben gemeinsam nach Rücksprache mit Peter Bosz und Michael Zorc beschlossen, dass wir ihm die Chance geben wollen, sich in der Länderspielphase weiter für die erste Elf des BVB zu empfehlen. Natürlich hätten wir ihn gerne dabei gehabt, aber wir haben auch die individuelle Entwicklung unserer Spieler im Fokus und haben uns deshalb so entschieden."

Ex-Kölner Wimmer zieht weiter

Der österreichische Nationalspieler Kevin Wimmer (24) wechselt innerhalb der englischen Premier League von Tottenham Hotspur zu Stoke City. Der frühere Kölner Bundesligaprofi erhält bei seinem neuen Club einen Fünfjahresvertrag, die Ablösesumme beträgt 19,3 Millionen Euro. Das teilte Stoke am Dienstag mit.

Damit ist Wimmer nach Marko Arnautovic (für 28 Millionen Euro von Stoke zu West Ham) der zweitteuerste Österreicher der Fußballgeschichte, noch vor Aleksandar Dragovic (für 18 Millionen Euro von Dynamo Kiew zu Bayer Leverkusen).

"Kevin ist zweifellos ein großes Talent und wird die Qualität unseres Kaders signifikant verstärken", sagte Stoke-Teammanager Mark Hughes.

Wimmer, der 2015 für rund sechs Millionen Euro vom 1. FC Köln nach Tottenham gewechselt war, absolvierte in der vergangenen Spielzeit nur fünf Ligapartien für die Spurs, vier davon in der Startelf. Insgesamt bestritt der 24-Jährige wettbewerbsübergreifend 31 Spiele für Tottenham.

Luca Toni bekennt sich zur Herzensangelegenheit

Der langjährige Bundesliga-Profi von Bayern München, Luca Toni (40), heiratet am 9. September seine langjährige Lebensgefährtin Marta Cecchetto, mit der er zwei Kinder hat. Die Hochzeit mit dem Model, mit der der Weltmeister von 2006 seit 20 Jahren liiert ist, wird in einer noch unbekannten Ortschaft in den toskanischen Hügeln stattfinden, berichtete das Klatschmagazin "Chi".

Eingeladen sind Ex-Kollegen, mit denen Toni in Berlin den WM-Titel 2006 erobert hatte. Für die Bayern, für die er von 2007 bis 2010 spielte, erzielte er in 89 Spielen 58 Tore.

Gehirnerschütterung bei FCK-Kapitän

Halfar (M.) musste benommen vom Platz geführt werden
Halfar (M.) musste benommen vom Platz geführt werden © Imago/Eibner

Kapitän Daniel Halfar vom 1. FC Kaiserslautern muss für mehrere Tage pausieren. Der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler bekam am Montagabend während des Zweitliga-Spiels gegen Eintracht Braunschweig (1:1) aus kurzer Distanz einen Ball an den Kopf, musste ausgewechselt und danach in ein Krankenhaus gebracht werden. Dort wurde nach Angaben von FCK-Trainer Norbert Meier eine Gehirnerschütterung festgestellt. Meier hofft jedoch, seinen Kapitän bereits beim ersten Spiel nach der Länderspielpause am 9. September bei Holstein Kiel wieder einsetzen zu können.

Höwedes-Transfer zu Juve vor Abschluss

Juventus Turin hat sich angeblich mit Schalke auf den Transfer von Benedikt Höwedes geeinigt. Der Defensivspieler wird am Mittwoch in Turin eintreffen und sich den medizinischen Checks unterziehen, berichtete die "Gazzetta dello Sport".

Vier Millionen Euro Leihgebühr und zusätzlich elf Millionen für den Fall einer Weiterverpflichtung will Juve für den 29-Jährigen zahlen, der einen Vierjahresvertrag erhalten wird. In Turin soll Höwedes Leonardo Bonucci ersetzen, der für 42 Millionen Euro zum AC Mailand verkauft worden war.

Höwedes-Berater Volker Struth glaubt ebenfalls an einen Wechsel des Schalker Ex-Kapitäns zur alten Dame. "Ich gehe davon aus, dass es funktioniert", antwortete der Geschäftsführer der Spielerberatungsagentur SportsTotal am Montagabend im Fußball-Talk Sky90 auf die Frage, wie hoch er die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels seines Klienten beziffere.

Wie Struth erklärte, seien sich Juventus und Höwedes über einen Wechsel einig. "Es geht jetzt um die Modalitäten", sagte Struth. Er berichtete auch von einem weiteren Angebot aus England. "Der Verein ist aber wenig attraktiv", so Struth.

Höwedes war vom neuen Schalker Trainer Domenico Tedesco als Spielführer abgesetzt und in den ersten Saisonspielen auch nicht eingesetzt worden.

Profis müssen sich wegen Pilzbefall desinfizieren

Um den kürzlich für teures Geld verlegten neuen Naturrasen vor Pilzbefall zu schützen, haben die Verantwortlichen des französischen Erstligisten SCO Angers vor dem Heimspiel gegen OSC Lille (1:1) Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Alle Spieler sowie die Schiedsrichter mussten vor Anpfiff mit ihren Schuhen - die Pilzgefahr wurde an den Stollen der Schuhe vermutet - ein Desinfektionsbad durchwaten, ehe sie das Spielfeld betreten durften.

Das erinnerte stark an die Szene im Dezember 1967, als Wolfgang Overath, Hannes Löhr, Günter Netzer und Co. vor dem Betreten albanischen Bodens noch auf dem Flughafen von Tirana barfuß ein Desinfektionsbad über sich ergehen lassen mussten, um Albanien vor dem Einführen von Keimen aus Deutschland zu bewahren.

Deutschland scheiterte in dem EM-Qualifikationsspiel durch das 0:0 und verpasste die erste Teilnahme an einer EM-Endrunde. Die Partie ging als "Schmach von Tirana" in die Fußball-Annalen ein.

RB-Star Keita für 70 Millionen Euro nach Liverpool

Der ungewöhnliche Wechsel von RB-Spielmacher Naby Keita von Leipzig zum FC Liverpool im kommenden Sommer ist perfekt. Am Dienstagmorgen bestätigten beide Klubs den Transfer zur Saison 2018/19. Nach SID-Informationen überweisen die Reds 70 Millionen Euro nach Leipzig und damit rund 18 Millionen Euro mehr, als RB in einem Jahr kassiert hätte.

In Keitas Vertrag ist für den nächsten Sommer eine Ausstiegsklausel mit einer Ablöse in Höhe von rund 52 Millionen Euro festgeschrieben. Schon seit geraumer Zeit ist Liverpools Teammanager Jürgen Klopp am 22 Jahre alten Mittelfeldspieler aus Guinea interessiert, auch Keita wollte unbedingt zu den Reds. RB hatte einem Wechsel schon in dieser Saison wegen der Premiere in der Champions League aber einem Riegel vorgeschoben.

Naby Keita wird RB Leipzig nach der laufenden Saison Richtung Liverpool verlassen
Naby Keita wird RB Leipzig nach der laufenden Saison Richtung Liverpool verlassen © Imago/Sven Simon

"Ich bin sehr froh, dass eine Einigung erzielt wurden, so dass ich mich im nächsten Sommer dem FC Liverpool anschließen kann. Dann werde ich ein Teil des Projekts, dass mich sehr begeistert", wird Keita auf der Internetseite des 18-maligen englischen Meisters zitiert. Auf der RB-Homepage versicherte Keita: "Meine Zukunft ist jetzt geklärt, und ich kann mich voll darauf konzentrieren, RB Leipzig zu helfen, um unsere Ziele in dieser Saison zu erreichen."

Keita ist der teuerste Spieler in der Vereinshistorie von Liverpool. Die Reds hatte in den Play-offs zur Champions League in der vergangenen Woche den Bundesligisten 1899 Hoffenheim ausgeschaltet.

In der Bundesliga-Geschichte haben nur die Verkäufe von Ousmane Dembélé (105 Millionen Euro plus 42 Millionen Euro Boni von Borussia Dortmund zum FC Barcelona) und Kevin De Bruyne (für 75 Millionen vom VfL Wolfsburg zu Manchester City) ein größeres Transfervolumen.

Keita war vor einem Jahr von RB-Schwesterklub Red Bull Salzburg für 15 Millionen Euro nach Leipzig gewechselt. Gleich in seiner Premierensaison drückte der Mann aus Guinea dem RB-Spiel seinen Stempel auf.

Sammer stützt DFB gegen Fans

Bayern Münchens ehemaliger Sportvorstand Matthias Sammer hat den DFB nach den vehementen Angriffen aus Teilen der Fanszene verteidigt. "Was mich aktuell nicht nur irritiert, sondern auch traurig macht, ist, dass der Verband aktuell zu Unrecht am Pranger steht. Der DFB erhält von Fußball-Deutschland viel zu wenig Unterstützung", sagte Sammer (49) bei Eurosport.

Die Wortwahl der Ultras würde in die "total falsche Richtung" gehen. Das sei "ein Unding. Das ist der Deutschen unwürdig. Das Niveau, das im Moment erreicht wird – und in dieser Art und Weise wie der Verband diskreditiert wird – wundert mich schon", sagte der frühere DFB-Sportdirektor Sammer.

Der DFB war auch bei den Bundesligaspielen am Wochenende von Teilen der Fanszene auf Spruchbändern beleidigt worden. DFB-Präsident Reinhard Grindel bekräftigte aber im Konflikt erneut die Gesprächsbereitschaft des Verbandes. "Wir wollen in einen offenen Dialog mit den Fans einsteigen, um gemeinsam für ein positives Stadionerlebnis zu sorgen", sagte Grindel in einem Interview mit der Super Illu.

Wie ernst es ihm mit der Offerte sei, so Grindel weiter, zeige, dass das DFB-Präsidium dem unabhängigen Kontrollausschuss empfohlen hat, bis auf Weiteres beim Sportgericht keine sogenannten Kollektivstrafen mehr zu beantragen.

Neue Unterstützung für Thomas Müller

Sami Khedira (Juventus Turin) hat Verständnis für den Unmut seines Nationalmannschaftskollegen Thomas Müller bei Bayern München geäußert und sich für ihn stark gemacht. "Ich denke, einen Thomas Müller lässt man nicht gehen – und das wissen auch Ancelotti und die Bayern-Verantwortlichen", sagte der 30-Jährige im "Bild"-Interview: "Er ist von seiner Art und Weise, Fußball zu spielen, einzigartig im Weltfußball."

Thomas Müller schmorte bei Bayern-Sieg in Bremen lange auf der Bank
Thomas Müller schmorte bei Bayern-Sieg in Bremen lange auf der Bank © Imago/Jan Hübner

Müller war beim 2:0 der Münchner am Sonnabend bei Werder Bremen erst spät eingewechselt worden und hatte sich danach über Trainer Carlo Ancelotti beklagt: "Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will, aber meine sind scheinbar nicht hundertprozentig gefragt."

Der ehemalige Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld hält die Diskussionen um den WM-Torschützenkönig von 2010 indes für überzogen. „In meinen Augen hat Thomas ein ganz normales Interview, frei von jeder Polemik, gegeben. Es ist eine ganz normale Äußerung von einem Spieler, der nicht gespielt hat“, sagte der 68-Jährige der Münchner „tz“.

Für Hitzfeld, selbst ein Anhänger des Personalwechsels zwischen den Spielen, ist das ein normaler Prozess. „Ich habe ja auch rotiert und musste mal Spieler draußen lassen, die damit logischerweise nicht zufrieden waren. Das ist ganz normal. In der Causa Müller wird sich das aber regeln im Laufe der Saison“, erklärte der zweimalige Champions-League-Sieger als Trainer. Lob fand er für Torjäger Müller: „Thomas ist ein Leistungsträger, ist Weltmeister und hat ein hohes Anspruchsdenken. Bayern braucht auch Thomas Müller.“

Khedira kritisiert Transfersummen

Sami Khedira hat sich kritisch zur Explosion der Ablösesummen in dieser Transferphase geäußert. "Es ist Wahnsinn, was da aktuell abgeht. Ich nehme diese Summen nicht ernst", sagte er der "Bild"-Zeitung in Bezug auf die 222 Millionen Euro, die Paris St. Germain für Neymar, und die bis zu 147 Millionen, die der FC Barcelona für Ousmane Dembélé an Borussia Dortmund zahlt. "Ob es gesund für den Fußball ist, wage ich zu bezweifeln", meinte Khedira.

Von einer Gehaltsobergrenze, die zuletzt auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern gefordert hatte, hält der Weltmeister aber nichts. "Man sieht es ja beim Financial Fairplay: Irgendwie umgeht man es. Mit Sponsoring oder privaten Verträgen. Ich glaube, es ist nicht umsetzbar, das in den Griff zu kriegen."

Grindel sucht weiter Dialog mit den Fans

DFB-Präsident Reinhard Grindel hat im Konflikt mit Teilen der Fanszene die Gesprächsbereitschaft bekräftigt. "Wir wollen in einen offenen Dialog mit den Fans einsteigen, um gemeinsam für ein positives Stadionerlebnis zu sorgen", sagte Grindel in einem Interview mit der Super Illu.

Wie ernst es ihm mit der Offerte sei, so Grindel weiter, zeige, dass das DFB-Präsidium dem unabhängigen Kontrollausschuss empfohlen hat, bis auf Weiteres beim Sportgericht keine sogenannten Kollektivstrafen mehr zu beantragen. "Als weiteres Zeichen habe ich dem Gnadengesuch von Hansa Rostock stattgegeben, um die anstehenden Gespräche nicht durch zurückliegende und noch nicht vollzogene Beschlüsse zu belasten. Aber natürlich müssen wir im gemeinsamen Dialog auch klare Linien und Grenzen erarbeiten", wiederholte Grindel.

Der DFB hatte vor knapp zwei Wochen bekannt gegeben, dass der Komplett-Ausschluss der Hansa-Fans für die Auswärtsspiele beim 1. FC Magdeburg und Carl Zeiss Jena vom Tisch sei.

Schnoor siegt zum Sportchef-Einstand

Stefan Schnoor ist neuer Sportdirektor des Nord-Regionallligisten VfB Lübeck
Stefan Schnoor ist neuer Sportdirektor des Nord-Regionallligisten VfB Lübeck © Imago/Future Images

Der VfB Lübeck hat seinem neuen Sportchef Stefan Schnoor ein perfektes Einstiegsgeschenk bereitet. Der Regionalligist besiegte am Montagabend im Live-Spiel (Sport1 übertrug) Aufsteiger Altona 93 mit 2:1 (1:0). Die Tore für Lübeck schossen Joshua Gebissa (19.) und Leon Dippert (6.), Altonas Anschlusstreffer durch Jan-Ove Edeling kam zu spät (90.+2). Durch den Sieg sind die Lübecker (12 Pkt.) als Tabellenzweite erster Verfolger vom HSV II (13 Pkt.).

River Plate droht Leverkusen mit Fifa

Beim Werben um die Dienste des argentinischen Stürmers Lucas Alario haben sich die Fronten zwischen Bayer Leverkusen und Alarios Arbeitgeber CA River Plate verhärtet. Der 24 Jahre alte Torjäger hatte am Montag in Buenos Aires unter den Augen einer Bayer-Delegation einen geheimen Medizincheck in einer Privatklinik durchgeführt, von der River Plate aber über die lokalen Medien Wind bekam. Der Spitzenclub aus Argentiniens Hauptstadt forderte die Rheinländer per Ultimatum auf, umgehend alle Aktionen einzustellen.

Ein Spieler als Streitobjekt: Lucas Alario
Ein Spieler als Streitobjekt: Lucas Alario © Imago/Photogamma

"Für den Fall, dass Sie nicht in einer ausdrücklichen und sofortigen Stellungnahme innerhalb einer Frist von 24 Stunden vom Transfer Abstand nehmen, werden wir die Angelegenheit der Fifa vorlegen", heißt es am Ende eines dreiseitigen, an Bayer-Geschäftsführer Michael Schade adressierten Schreibens, das als Kopie neben dem Weltverband auch der UEfa und dem DFB übermittelt wurde. Leverkusen wird dabei vorgeworfen, den Spieler zu einem einseitigen Vertragsbruch anzustiften.

River Plate beruft sich vor allem auf den Paragrafen 16 des Fifa-Transferreglements, der eine einseitige Vertragsauflösung während einer Spielzeit nicht gestattet. Die Superliga war am Wochenende gestartet. Alario, der in 82 Spielen für die "Millonarios" 41 Tore erzielte, war jedoch beim 1:0 gegen Temperley leer ausgegangen.

Argentiniens Medien hatten vor einer Woche berichtet, dass Bayer ein Angebot von 16 Millionen Euro vorgelegt habe. River Plate, das 60 Prozent an den Transferrechten hält, erwartet aber mindestens die vertraglich festgelegte Ablöse von 24 Millionen Euro. Die übrigen 40 Prozent hat Alarios Jugendclub Colón inne. Laut der Tageszeitung La Nacion ist Bayer-Manager Jonas Boldt in Buenos Aires, um den Transfer abzuschließen.