Amsterdam. Für die Niederlage gegen Titelverteidiger England findet der Hamburger Bundestrainer Jamilon Mülders aber lobende Worte.

Die deutschen Hockeydamen haben die Europameisterschaft in Amsterdam als Vierte abgeschlossen, können aber erhobenen Hauptes nach Hause reisen. Im kleinen Finale unterlag der EM-Dritte von 2015 dem Titelverteidiger aus England am Sonnabend trotz großer Gegenwehr 0:2 (0:1) und verpasste damit die erhoffte EM-Medaille.

Als Trost bleibt dem jungen Team des Hamburger Bundestrainers Jamilon Mülders ein insgesamt überzeugender EM-Auftritt, bei dem die sechste Halbfinalteilnahme in Serie bei einem Topturnier gelang. Das WM-Ticket für 2018 hatte die DHB-Auswahl schon vorher erkämpft.

„Kompliment an meine Mannschaft, die Performance war wieder sehr gut, nur die Tore haben gefehlt“, lobte Mülders. In der Vorrunde hatte sein Team die Britinnen noch mit 1:0 besiegt. Trotzdem werde am Abend gefeiert, wie Spielmacherin Anne Schröder ankündigte: „Dass wir keine Medaille geholt haben, ist eine Enttäuschung. Aber wir werden unser starkes Turnier mit ein paar Bierchen abrunden.“

Beste Chancen bleiben ungenutzt

Beiden Teams war von Spielbeginn anzumerken, dass sie nach dieser EM nicht mit leeren Händen dastehen wollten. Die Britinnen erwischten den besseren Start, ließen aber in der ersten Halbzeit gleich vier Strafecken ungenutzt. Die junge Mannschaft aus Deutschland hielt im Verlauf der Begegnung immer besser dagegen, vermochte aber ihrerseits selbst beste Einschussmöglichkeiten nicht zu verwerten.

Dabei schossen Schröder (10.), Cécile Pieper (19.) und Pia Oldhafer (23.) in aussichtsreichen Positionen lediglich die englische Torfrau Maddie Hinch warm. Das rächte sich kurz vor der Halbzeit, als die zu weit aufgerückte deutsche Defensive bei einem Konter Torschützin Hannah Martin (29.) frei gewähren und zur Führung einschießen ließ.

Nach dem Wechsel hatte die erst 17-jährige Camille Nobis das 1:1 auf dem Schläger, doch auch sie konnte Hinch nicht überwinden (36.). Wie im Halbfinale gegen Belgien (0:1) spielten die DHB-Damen gut mit, ihnen fehlte aber erneut die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Danson machte dann fünf Minuten vor Schluss alles klar für den Favoriten.