Amstelveen. Hamburger Spielführerin Janne Müller-Wieland: “Es ist enttäuschend. Wir sind selbst schuld, es lag nur an uns.“

Passabel gespielt, aber am Ende "auf die Fresse" gefallen, wie Bundestrainer Jamilon Mülders sagte. Der Traum vom dritten EM-Gold der deutschen Hockey-Frauen ist geplatzt. Bei der Europameisterschaft in Amsterdam verlor das Team Mülders gegen Belgien 0:1 (0:1) und kann im Spiel um Platz drei am Sonnabend (17 Uhr) höchstens Bronze wie vor zwei Jahren gewinnen.

Das einzige Tor des Nachmittags erzielte Jill Boon mit einem abgefälschten Schuss in der 28. Minute. Kurz vor der Halbzeit hatte Anne Schröder die Großchance zum Ausgleich, traf aus kurzer Distanz allerdings nur den Pfosten (30.).

"So ist Sport, wir müssen wieder aufstehen", sagte Mülders nach der Partie: "Die Niederlage geht in Ordnung, Belgien hat verdient gewonnen. Bei uns hat heute die Kupplung zwischen Kopf und Körper nicht funktioniert." Spielführerin Janne Müller-Wieland (UHC) ergänzte: "Es ist enttäuschend. Wir sind selbst schuld, es lag nur an uns."

Torhüterin Julia Ciupka aus Deutschland verteidigt gegen Anne-Sophie Weyns aus Belgien
Torhüterin Julia Ciupka aus Deutschland verteidigt gegen Anne-Sophie Weyns aus Belgien © dpa | Dirk Waem

In einem ausgeglichenen Spiel hatten die Deutschen, Olympiadritte von Rio und unter Mülders mit einer erstaunlichen Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren, ausgerechnet in den Minuten vor der Halbzeitpause ihre beste Phase. Der Gegentreffer traf das junge Team ins Mark.

Bundestrainer Mülders: "Die Entwicklung geht weiter"

Im zweiten Durchgang hatte die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) nur wenige zwingende Möglichkeiten. Dabei hatte sie sogar noch Glück, dass die Belgierinnen, EM-Fünfter 2015, ihre zahlreichen Strafecken nicht zu weiteren Toren nutzten.

Zuvor hatte Deutschland alle drei Gruppenspiele gewonnen, dabei unter anderem Olympiasieger und Titelverteidiger England bezwungen und war als Gruppenerster ins Halbfinale eingezogen. Daher zog Mülders insgesamt ein positives Fazit: "In unserer Entwicklung gehen wir einen guten und konsequenten Weg."

Am Freitag (17 Uhr/Sport1) geht es auch für die deutschen Männer um den Einzug ins Finale. Gegner sind die starken Belgier, die in der Gruppenphase die Niederlande mit 5:0 schlugen, sich zum Abschluss der Vorrunde aber eine 0:2-Niederlage gegen Spanien erlaubten.