Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Vor der Auslosung der Gruppenphase der Champions League am Donnerstag in Monte Carlo (18 Uhr) darf Neuling RB Leipzig von Real Madrid träumen. Vor Ort ein werden Vorstandschef Oliver Mintzlaff und Sportdirektor Ralf Rangnick. Trainer Ralph Hasenhüttl und die Mannschaft werden die Auslosung im Trainingszentrum in Leipzig verfolgen. Weil der Aufsteiger der vergangenen Saison neu im europäischen Wettbewerb ist und einen entsprechend niedrigen Koeffizienten vorweist, wird der Verein Topf vier zugeordnet. Mögliche Gegner aus Topf eins sind unter anderem Titelverteidiger Real Madrid, Juventus Turin oder der FC Chelsea. Der erste von sechs Spieltagen der Gruppenphase findet am 12. und 13. September statt.

Grindel bleibt bei DFB-Protesten geduldig

Präsident Reinhard Grindel will die Anfeindungen aus Teilen der Fanszene gegen den DFB mit Langmut hinnehmen. "Ich werde auch ertragen, wenn das jetzt noch zwei, drei Spieltage so weitergeht. Man muss da einen langen Atem haben", sagte Grindel der Wochenzeitung Die Zeit.

Der 55-Jährige will den zuletzt eingeschlagenen Weg der Annäherung weitergehen. Ziel müsse sein, "auch bei dem Strafenkatalog: Viel mehr Transparenz und vor allem Maßnahmen zu finden, die als gerechter empfunden werden."

Grindel hatte zuletzt für die Abschaffung von Kollektivstrafen plädiert und in einem Fall den Drittligisten Hansa Rostock persönlich begnadigt. Er bekräftigte die Bereitschaft zum Dialog mit den Ultras: "Wer mit uns redet, nimmt Einfluss auf unsere Entscheidungen. Wer nicht mit uns redet, hat keinen."

Teile der Ultra-Szene zeigen sich allerdings noch unversöhnlich. Plakate mit Forderungen und teils wüsten Beschimpfungen des DFB und seiner Funktionäre waren am Wochenende in vielen Stadien zu sehen.

Lok Moskau holt EM-Held Eder

Portugals EM-Siegtorschütze Eder wechselt zunächst auf Leihbasis vom französischen Club OSC Lille zu Lokomotive Moskau. Der russische Erstligist besitze nach dem Ende der Leihe eine Kaufoption für den 29 Jahre alten Stürmer, teilten die Vereine am Mittwoch mit. Der Portugiese, der im EM-Finale 2016 in der Verlängerung den 1:0-Siegtreffer gegen Frankreich erzielt hatte, war im Februar 2016 vom FC Swansea nach Lille gewechselt. In insgesamt 51 Spielen erzielte er für den Club zwölf Tore in der Ligue 1.

96 schirmt Nachwuchs vor Beratern und Scouts ab

Früh übt sich: Die E-Jugend von Hannover 96
Früh übt sich: Die E-Jugend von Hannover 96 © Imago/Dünhölter SportPresseFoto

Bei Hannover 96 dürfen Spielerberater und Scouts anderer Clubs nicht mehr das Training der Jugendteams und der zweiten Mannschaft beobachten. „Die Jungs sollen in diesem Alter Ruhe haben, um sich auf ihre Trainingseinheiten konzentrieren zu können“, sagte ein 96-Sprecher am Mittwoch und bestätigte einen Bericht der „Sport Bild“. Die Niedersachsen hatten demnach Anfang August einen Brief an andere Clubs und Berater verschickt. In dem Brief stand, dass die entsprechenden Trainingseinheiten nicht mehr öffentlich sind. Familienmitglieder dürfen weiterhin zum Training kommen.

Dem Bericht zufolge wolle Hannover 96 damit verhindern, dass Nachwuchsspieler von der Konkurrenz abgeworben werden. Der Brief war von Clubchef Martin Kind, Sportchef Horst Heldt und dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Michael Tarnat, unterschrieben worden.

Sabiri von Nürnberg zu Huddersfield

Versucht sein Glück in der Premier League: Abdelhamid Sabiri
Versucht sein Glück in der Premier League: Abdelhamid Sabiri © Imago/Bernd Müller

Abdelhamid Sabiri wechselt nach wochenlangem Hickhack vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg in die englische Premier League zu Aufsteiger Huddersfield Town mit dem deutschen Teammanager David Wagner. Dies bestätigte der Club am Mittwoch. Die Ablösesumme für den 20 Jahre alten Marokkaner soll bei knapp zwei Millionen Euro liegen.

Sabiri hatte seinen Wechsel seit Saisonbeginn trotz eines gültigen Vertrages forciert und sich damit in Nürnberg zunehmend unbeliebt gemacht. Nach der Beförderung aus der U21 des Club hatte er in der vergangenen Saison eine überzeugende Rückrunde gespielt und in neun Spielen fünf Treffer erzielt.

"Huddersfield ist in den letzten Tagen noch einmal an uns herangetreten. Nachdem die Rahmenbedingungen für einen Wechsel nun unseren Vorstellungen entsprachen, haben wir uns für einen Transfer entschieden, der unter den gegebenen Umständen für alle Beteiligten das Beste ist", erklärte Sportvorstand Andreas Bornemann.

In Huddersfield spielen bereits die deutschen Profis Christopher Schindler, Michael Hefele, Chris Löwe, Danny Williams, Elias Kachunga und Collin Quaner.

Düsseldorfs Rensing fällt aus

Zweitligist Fortuna Düsseldorf muss im Spitzenspiel beim SV Sandhausen am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) auf seinen Torhüter Michael Rensing verzichten. Der 33-Jährige fällt wegen einer angebrochenen Rippe für einige Tage aus. Die Düsseldorfer sind nach drei Spieltagen Tabellendritter, der SVS ist Zweiter hinter Spitzenreiter Arminia Bielefeld.

Manipulationsverdacht in Schweden

Schwedens Profi-Fußball wird von einem Manipulationsverdacht erschüttert. Wie der staatliche Sportwettenanbieter Svenska Spel mitteilte, wird er bis auf Weiteres keine Einsätze mehr auf Spiele des Zweitligisten Norrby IF annehmen. Als Grund nannte das Unternehmen verdächtige Wettbewegungen im Umfeld des Ligaduells zwischen Norrby und Dalkurd FF (0:3) am vergangenen Wochenende.

Norrbys Clubbchef John Östby erklärte: "Das ist ein Schock, aber ich muss erst mehr Informationen einholen, um das Ganze eingehender kommentieren zu können." Svenska Spel kündigte an, fällige Gewinne aus Wetten auf das Spiel zwischen Norrby und Dalkurd trotz des Verdachts auszuzahlen. "Die vorhandenen Beweise reichen nicht aus, um anders zu handeln", sagte Per Carlander, Verantwortlicher des Unternehmens für Spielsicherheit.

Borowski will Trainer von "der Pike auf" lernen

Ex-Nationalspieler Tim Borowski will als Assistenzcoach von Werder Bremens U17-Mannschaft den Trainerjob von „der Pike auf“ lernen. „Mein Ziel ist, so viele Erfahrungen zu sammeln wie möglich. Das Handwerk des Trainers zu lernen“, sagte der 37-Jährige dem „Weser-Kurier“. Der Ex-Profi von Werder und Bayern München arbeitet seit vergangener Woche im Trainerteam der Nachwuchsmannschaft der Hanseaten. Im kommenden Jahr wolle er die Trainer-A-Lizenz machen, „später vielleicht auch den DFB-Fußballlehrer“.

Borowski hatte nach dem Ende seiner Profi-Laufbahn 2012 eine Trainee-Ausbildung bei Werder absolviert. Danach, nach einer einjährigen Pause, wurde er 2015 Sportlicher Leiter der zweiten Mannschaft des Bundesligisten. Nach nicht einmal vier Monaten beendete er diese Arbeit aber unerwartet.

Chinesen schlagen nach Autounfall Alarm

Ein Verkehrsunfall eines Profis unter Alkoholeinfluss alarmiert den chinesischen Fußball-Verband (CFA). Die CFA forderte alle Vereine auf, verstärkt auf eine positive Entwicklung der Spieler Einfluss zu nehmen, nachdem Zhang Xiuwei vom Erstligisten Tianjin Quanjian in sechs parkende Autos gefahren und festgenommen worden war. Der 23-Jährige ist ein Teamkollege des ehemaligen Kölner Torjägers Anthony Modeste.

Vorbildfunktion missbraucht: Tianjins Profi Xhang Xiuwei
Vorbildfunktion missbraucht: Tianjins Profi Xhang Xiuwei © Imago/Imaginechina

"Wir hoffen, dass alle Vereine dies als Warnung nehmen und ihre Führung und Ausbildung der Fußballer stärken werden, um unsere hart erarbeitete Fußballentwicklung zu schützen", teilte der Verband mit.

Zudem ermahnte die CFA die Spieler, ihrer Rolle als Vorbild gerecht zu werden: "Dieser Profifußballer war dazu bestimmt, ein positives Beispiel für die Öffentlichkeit zu sein." Gleichzeitig entschuldigte sich der Verband für den Vorfall: "Wir bedauern das Verhalten und sind sehr traurig darüber."

U23-Nationalspieler Xhang, der in China wegen seines Talents und seiner Haarlänge mit Real Madrids Spielmacher Luka Modric verglichen wird, hatte den Unfall am 16. August verursacht.

Tianjin Quanjian, das in der Sommerpause Modeste für umgerechnet rund 35 Millionen Euro aus Köln verpflichtet hat und vom italienischen 2006er-Weltmeister Fabio Cannavaro trainiert wird, hat sich bereits für den Vorfall entschuldigt und angegeben, den Mittelfeldspieler angemessen zu bestrafen.

Matthäus lobt Tedesco

Lothar Matthäus hat sich positiv über Schalkes jungen Trainer Domenico Tedesco geäußert. „Tedesco macht bei Schalke bislang alles richtig. Er ist ehrlich, ruhig, respektvoll und hat eine klare Meinung. Seine große Stärke scheint, dass er mit Spielern auf Augenhöhe spricht. Dass er ihnen unaufgeregt seine Ideen vermittelt. Er ist einer wie Julian Nagelsmann von Hoffenheim. Einer, dem nahezu die gesamte Mannschaft vertraut. Ich habe schon vor der Saison eine gewagte Prognose prognostiziert: Rang vier für Schalke. Auch dank Tedesco“, schrieb Matthäus in seiner wöchentlichen Kolumne "So sehe ich das" auf skysport.de.

Darüber hinaus werde es diese Saison vor allem für Ex-Kapitän Benedikt Höwedes schwierig, „einen Platz in der Startformation zu finden“. Matthäus rechnet bei ihm „mit einem Wechsel“. Und auch Max Meyer müsse sich mit einem Transfer befassen. "Ich sehe ihn nur als klassischen Zehner. Diese Position gibt es bei Schalke nicht mehr. Das wird ihm ebenfalls wegen der bevorstehenden WM zu denken geben."

Vogts missfällt Hype um junge Trainer

Ex-Bundestrainer Berti Vogts kann mit dem Wirbel um die junge Trainergarde in der Bundesliga wenig anfangen. "Bei den jungen Trainern muss man erst mal abwarten, wohin die Reise geht. Noch keiner aus der jungen Trainergeneration hat irgendeinen Titel geholt oder einen Spieler zum Weltklassespieler ausgebildet", sagte der 70-Jährige der "Rheinischen Post".

Derzeit sind im deutschen Oberhaus sechs Trainer beschäftigt, die unter 40 Jahre alt sind: Julian Nagelsmann (30) bei 1899 Hoffenheim, Domenico Tedesco (31) beim FC Schalke 04, Hannes Wolf (36) bei Aufsteiger VfB Stuttgart, Manuel Baum (37) beim FC Augsburg, Alexander Nouri (38) bei Werder Bremen und Sandro Schwarz (38) beim FSV Mainz 05.

"Grundsätzlich gilt: Es gibt nicht junge oder alte Trainer", sagte Welt- und Europameister Vogts. Was einzig zähle, sei der Erfolg. "Darum werden auch erfahrene Trainer heute mit einem Team arbeiten und nicht mehr allein."

Schalke will für Goretzka an Grenzen gehen

Heiß begehrt: Wie lange bleibt Leon Goretzka noch im Schalker Trikot?
Heiß begehrt: Wie lange bleibt Leon Goretzka noch im Schalker Trikot? © Imago/Team 2

Schalke will für seinen national und international umworbenen Mittelfeldstar Leon Goretzka an alle Grenzen gehen. "Wir werden alles dafür tun, dass er auf Schalke bleibt. Da haben wir einiges zu bieten. Nicht nur, was das Finanzielle betrifft, werden wir uns nicht geschlagen geben", sagte Clubchef Clemens Tönnies der "Sport Bild".

Der Confed-Cup-Gewinner Goretzka, 22 und mit Vertragslaufzeit bis 2018, habe "das Format, in jedem Verein zu spielen. Er bekommt aber bei uns, dem fünftgrößten Klub der Welt, die Gelegenheit, einer der ganz großen Schalker zu werden." Tönnies hofft, dass sich Goretzka nicht nur vom Geld leiten lässt: "Ich glaube, dass Leon klug ist und das erkennt. Wenn einen Spieler immer nur das Geld treibt, dann bleibt er auf der Strecke."

Leverkusen buhlt um jungen Argentinier

Bayer Leverkusen hat bei der Stürmersuche anscheinend seine Fühler in Richtung Südamerika ausgestreckt. Argentiniens Sportmedien berichten übereinstimmend, dass die Rheinländer Spitzenclub River Plate aus Buenos Aires 16 Millionen Euro für Torjäger Lucas Alario angeboten hätten. Laut La Nacion besteht der Vizemeister jedoch auf die festgeschriebene Ablöse von 24 Millionen Euro.

Alario war in der abgelaufenen Saison mit zwölf Treffern Sechster in der Liga-Torjägerliste. Der 24-Jährige hat drei Länderspiele bestritten und zuletzt beim 6:0 in Singapur sein erstes Tor für den Vize-Weltmeister erzielt.

Leverkusens Sportchef Rudi Völler hatte am Wochenende gegenüber der "Bild am Sonntag" erklärt, in der Stürmerfrage "noch was zu machen", dabei aber unterstrichen, dass eine Neu-Verpflichtung "wirtschaftlich Sinn ergeben" muss. In der Sommerpause hatte Bayer Torjäger Javier Chicharito Hernandez für rund 18 Millionen nach England an West Ham United abgegeben.

Marin Matchwinner in der CL-Qualifikation

Der SSC Neapel hat auch das Playoff-Rückspiel gegen Lucien Favre und OGC Nizza gewonnen und steht in der Gruppenphase der Champions League. Die Italiener setzten sich am Dienstagabend 2:0 (0:0) beim Club des früheren Bundesliga-Trainers Favre durch. Bereits das Hinspiel hatte Napoli mit 2:0 gewonnen. Auch der spanische Club FC Sevilla, Olympiakos Piräus mit Torschütze Marko Marin, Celtic Glasgow und NK Maribor schafften den Sprung in die Königsklasse.

José Callejon (48. Minute) und Lorenzo Insigne (89.) trafen für die starken Süditaliener gegen Nizza, das mit Italiens Ex-Nationalspieler Mario Balotelli und dem Niederländer Wesley Sneijder in der Startelf angetreten war. Neapel steht damit zum zweiten Mal in Serie in der Gruppenphase der Champions League, Nizza startet dagegen in der Europa League. Sevilla reichte gegen den türkischen Club Basaksehir FK nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel ein 2:2 (0:1) zum Weiterkommen.

Marko Marin (l.) und Vorbereiter Vadis Odjidja-Ofoe jubeln über den Siegtreffer für Piräus
Marko Marin (l.) und Vorbereiter Vadis Odjidja-Ofoe jubeln über den Siegtreffer für Piräus © Imago/Pixsell

Der frühere deutsche Nationalspieler Marin erzielte für Piräus beim kroatischen Club HNK Rijeka den 1:0-Siegtreffer (25.). Der frühere Gladbacher und Bremer war in der 25. Minute nach einem Zuspiel des früheren HSV-Profis Vadis Odjidja-Ofoe (zwei Bundesligaspiele im Jahr 2008) zur Stelle und zog den Gastgebern damit frühzeitig den Zahn. In der 66. Minute wurde Matchwinner Marin ausgewechselt.

Glasgow kam nach einem 5:0-Sieg im Hinspiel trotz einer 3:4-Niederlage beim kasachischen Club FC Astana weiter. NK Maribor aus Slowenien setzte sich zu Hause gegen Hapoel Beer Sheva aus Israel mit 1:0 (1:0) durch und schaffte wegen des Auswärtstores bei der 1:2-Niederlage im Hinspiel in der vergangenen Woche den Sprung in die Gruppenphase.