Hamburg. Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste interviewt Spitzensportler. In der achten Folge spricht er mit Golfprofi Martin Kaymer.

Auf der Plattform der Online Marketing Rockstars (OMR) betreibt der Hamburger Hockeystar Moritz Fürste (32), der nach Olympia in Rio 2016 aus der Nationalmannschaft zurücktrat, aber weiter für den Uhlenhorster HC in der Bundesliga spielt, mit „MoSports“ den ersten Podcast in Deutschland, in dem Sportler unter sich über Themen reden, die sie bewegen und interessieren. Der Podcast ist kostenfrei unter iTunes oder bei soundcloud.com/mosportsomr zu verfolgen. Abendblatt-Leser können ihn aber auch auf abendblatt.de/sport direkt hören.

Als achten Gast konnte Fürste Golfprofi Martin Kaymer begrüßen. Der 32 Jahre alte, zweimalige Majorsieger aus Mettmann, der 2010 die PGA Championships und 2014 die US Open gewinnen konnte, gab im fast einstündigen Gespräch tiefe Einblicke in die acht Wochen, während derer er 2011 die Weltrangliste angeführt hatte. „Ich war überhaupt nicht vorbereitet darauf, plötzlich im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Ich musste lernen, damit umzugehen, dass Menschen Fotos mit mir machen wollten, die ich schon viele Jahre kannte“, sagte er. Nicht er selbst habe sich durch den Erfolg verändert, sondern sein Umfeld.

„Und an diese Veränderungen muss man sich anpassen, wodurch der Eindruck entstehen kann, dass man sich selbst verändert. Ich wollte jedoch nichts anderes als Golf spielen“, sagte Kaymer, der zudem verriet, dass er auch als Fußballer Chancen gehabt hätte, Profi zu werden.

In seiner Freizeit schaut er am liebsten Tennis

Kritik übte der gebürtige Düsseldorfer an der Nachwuchsarbeit in Deutschland. „Ich finde, dass junge Sportler zu viele Ausreden finden, wenn etwas nicht funktioniert, anstatt die Fehler bei sich selbst zu suchen. Zum Glück haben meine Eltern mich so erzogen, dass ich nicht nach Gründen suche, warum etwas nicht funktionieren kann, sondern nach Lösungen.“ Zudem habe er das Gefühl, dass Talente in Deutschland zu schnell hochgejubelt würden. „Bei uns ist die Messlatte viel zu niedrig. Wenn ein junger Spieler die Clubmeisterschaften gewinnt, ist er schon der Größte. Wenn er sich dann mit internationalem Nachwuchs misst, ist aber schnell Ende“, sagte er.

Wann Martin Kaymer wusste, dass er Golf zu seinem Beruf machen könnte, wie er im vergangenen Jahr seine Premiere bei Olympischen Spielen erlebte, wen er für die beiden besten Nicht-Golfer hält, mit denen er jemals eine Runde gespielt hat und warum er in seiner Freizeit am liebsten Tennis schaut, das alles ist ab sofort in der neuen Folge von „MoSports“ nachzuhören.