Hamburg. Der HSV reist als krasser Außenseiter in die Heide. Gegner sind unter anderen die Bundesligisten Leipzig und Wetzlar.

Die HSV-Handballer haben beim 10. Heide Cup an diesem Wochenende nichts zu verlieren. In den vergangenen zwei Jahren wurden sie Letzter in Schneverdingen – erst als Bundesligist mit Trainer Michael Biegler, dann als Drittligist mit Jens Häusler. Und diesmal? „Wir sind nicht so vermessen zu sagen: Wir wollen den Cup gewinnen. Das ist ein Wahnsinnsteilnehmerfeld“, sagt der neue HSV-Coach Torsten Jansen. „Wir wollen ganz viel lernen und schonungslos aufgedeckt bekommen, woran es hapert.“

Der HSV reist als krasser Außenseiter in die Heide. Gegner sind die Bundesligisten Leipzig und Wetzlar, Montpellier (Frankreich), Kristianstad (Schweden) und Schaffhausen. Auf die Schweizer trifft der HSV im Eröffnungsspiel am Freitag um 15.30 Uhr. Interessant wird, wie viel Spielzeit Rückkehrer Blazenko Lackovic (36) erhält.

Lackovic ist ein stabilisierender Faktor

Beim Benthack Cup in Wandsbek agierte der Kroate, der schon von 2008 bis 2014 im HSV-Rückraum spielte, nur als Co-Trainer. Jansen: „,Lac’ ist ein stabilisierender Faktor auf und neben der Platte. Wir tauschen ständig unsere Ideen aus. In erster Linie ist er aber Spieler.“ Lackovic sagt dazu: „Ich will der Mannschaft und besonders den jungen Spielern helfen, besser zu werden – ohne, dass ich als Konkurrent wahrgenommen werde.“

Nicht dabei beim Heide Cup ist Torben Ehlers. Der Halbrechte zog sich im Kurztrainingslager in Hollenstedt eine Bänderverletzung im Knöchel zu und fällt drei Wochen aus. Die besten A-Junioren Dominik Axmann, Leif Tissier und Marcel Kokoszka stehen nur am Freitag im Kader. Am Sonnabend reisen sie ins HSV-Jugend-Trainingscamp nach Usedom mit Jansens Schwager und Nachfolger als A-Junioren-Coach Lars Hepp.

Ruhige Ansprachen

Die Hagener sind Gastgeber des DHB-Pokal-Viererturniers, wo der HSV am 19. August gegen Hamm-Westfalen sein erstes Saison-Pflichtspiel bestreitet. „Das ist ein guter Zweitligist, aber wir sind ein ambitionierter Drittligist und können an guten Tagen auch Hamm ärgern“, sagt Jansen, der, seit er den Trainerposten im März von Häusler übernahm, alle Pflichtspiele gewann. Die Spieler schwärmen von seinen ruhigen Ansprachen. Ob er auch mal laut werde? Jansen antwortet auf seine stoische, trockene Art und Weise: „Wozu? Ich muss ja überzeugen. Rumschreien kann ja jeder.“