Hamburg. Uwe Messerschmidt und Leonard Diekmann, Vereinstrainer der RG Hamburg, sind dabei für den sportlichen Aufschwung verantwortlich.

Der Hamburger Radsportverband (HRV) schien in diesem Sommer richtig in Fahrt gekommen zu sein. Die Talente Benet Metz (U15) und Luca Rohde (U17) gewannen bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Köln in ihren Altersklassen den Titel im Omnium, einer Art Vielseitigkeitsprüfung auf der Bahn. „Das gab’s noch nie, zwei Meister aus Hamburg!“, jubelte Alexander Böker, Vizepräsident Leistungssport.

Nun trat Schatzmeister Harald Lerche auf die Bremse. Wenn nicht Unerwartetes passiert, muss Landestrainer Uwe Messerschmidt (55) Ende August gekündigt werden, weil sein Gehalt nicht mehr bezahlt werden kann. Am Freitag berät das Verbandspräsidium im kleinen Kreis, wie der „Super-GAU“ (Böker) noch verhindert werden kann.

Für sportlichen Aufschwung verantwortlich

Messerschmidt, Olympiazweiter 1984 in Los Angeles im Punktefahren, und Leonard Diekmann, Vereinstrainer der RG Hamburg, sind für den jüngsten sportlichen Aufschwung verantwortlich. Weil der Verband in der Vergangenheit meist hinterherfuhr, seine Sponsoren kaum pflegte, fehlt es jetzt an Geld.

Die aktuellen Erfolge wiederum honoriert der Hamburger Sportbund (HSB) erst rückwirkend, derzeit erhält der HRV keine Mittel aus dem HSB-Verbandstrai- ner­etat (rund 1,2 Millionen Euro). Böker, seit zehn Monaten dabei, hat zwar neue Sponsoren akquirieren können und gerade ein Gutscheinheft von „Freunden des Hamburger Radsports“ aufgelegt, doch er fürchtet: „Das reicht alles noch nicht. Wenn Messerschmidt jetzt gehen muss, löst sich unsere Jugendarbeit auf, dann war alles für die Katz’.“