Kann die deutsche Tennis-Legende den Hamburger Nachwuchsstar trainieren? Alexander Zverev verwirrt mit neuen Aussagen.

Das ist eine verwirrende Ansage, die der Hamburger Jung-Star Alexander Zverev da macht. Körperlich ja, aber eben mental, psychisch, seelisch oder wie auch immer ist er noch nicht reif, um mit der deutschen Tennis-Legende Boris Becker zusammenzuarbeiten. Was soll das denn heißen?

Dem "Spiegel" sagte Zverev: „Boris ist jemand, mit dem ich schon jetzt relativ viel Kontakt habe, wir sprechen miteinander, telefonieren. Aber ich denke auch, dass ich vielleicht noch nicht bereit bin, diese oder jene Information zu hören.“

Das überrascht, denn gerade die frühe Entwicklung der Psyche eines Top-Sportlers kann ja auch das Körperliche befeuern, hartes Training erst möglich machen und in entscheidenden Spielsituationen ein Match zum Sieg drehen. Wer wüsste das besser als Boris Becker, der als Spieler jeden noch so entfernten Zuschauer auch am Fernseher in seinen Bann zog mit diesem urtypischen Becker-Spirit.

Boris Becker kommentiert für die BBC

Doch davon will Zverev offenbar nichts wissen. Er wolle sich in den Top Ten etablieren, erklärte er. „Das mentale Training, die Feinheiten kommen vielleicht später.“ Becker gehörte bis Ende vorigen Jahres zum Trainerstab von Novak Djokovic. Der dreimalige Wimbledonsieger trug in seiner dreijährigen Tätigkeit zum damaligen Aufstieg des Serben an die Spitze der Weltrangliste bei.

Zverev bestreitet an diesem Sonnabend in Wimbledon ebenso wie sein älterer Bruder Mischa und die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber sein Drittrunden-Match. Becker arbeitet in London wie üblich als TV-Kommentator für die britische BBC, nachdem er bei den Australian und French Open Experte für den TV-Sender Eurosport war. Allerdings wäre er auch gern wieder als Trainer tätig. Zverev hatte er zuletzt als Rohdiamant bezeichnet, der noch geschliffen werden müsse.