Bundestrainerin Barbara Rittner meint, die Ursache für Kerbers Formkrise zu kennen. Die Kielerin hingegen ist „glücklich“.

London. Angelique Kerber standen die Zweifel ins Gesicht geschrieben. Sie verdrehte die Augen, zuckte mit den Schultern, schimpfte mit sich selbst – und blieb doch im Wettbewerb. In der zweiten Runde von Wimbledon zitterte sich die Vorjahresfinalistin am Donnerstag gegen die Weltranglisten-88. Kirsten Flipkens aus Belgien zum 7:5, 7:5. Zwar sagte sie später, „ich bin glücklich mit meiner Vorstellung“, sah dabei allerdings nicht so aus.

Kerber muss sich in ihrem nächsten Match dringend steigern, bereits gegen Flipkens, die in diesem Jahr das Viertelfinale des Turniers in Acapulco als bestes Ergebnis zu Buche stehen hat, wirkte sie noch verunsicherter als bei ihrem Zittersieg in der ersten Runde. Bundestrainerin Barbara Rittner hatte vor dem Match bei Sky gefordert: „Angie muss die Handbremse im Kopf lösen.“ Doch es gelang der Branchenführerin nicht.

Witthöft am Freitag im Einsatz

Kerbers Körpersprache erinnerte an einige Auftritte vor dem Jahr 2016, in dem sie mit zwei Grand-Slam-Titeln, dem Finale in Wimbledon und der olympischen Silbermedaille in Rio den Tennis-Thron erobert hatte. Selbst nach Punkten haderte sie mit sich und winkte ab. Nun wartet die Amerikanerin Shelby Rogers, immerhin erneut keine furchterregende Aufgabe.

Die wartet am Freitag auf Carina Witthöft (Hamburg), die auf die Weltranglistenfünfte Jelena Switolina (Ukraine) trifft. Tatjana Maria (Bad Saulgau) ist dagegen nicht mehr dabei, sie verlor gegen Coco Vandeweghe (USA/Nr. 24) 4:6, 2:6.

Bislang darf Kerber froh über ihre Auslosung sein, anders als die Weltranglistendritte Karolina Pliskova, die bereits in der zweiten Runde aus dem Turnier flog. Die Tschechin, die das Vorbereitungsturnier in Eastbourne gewonnen hatte und als Mitfavoritin auf den Titel an der Londoner Church Road galt, unterlag der Slowakin Magdalena Rybarikova 6:3, 5:7, 2:6. Rybarikova hatte vor Wimbledon zwei Turniere auf Rasen gewonnen und gilt nun als Geheimfavoritin.

Besondere Impressionen aus Wimbledon: