Dass der Mann für einen guten Deal gern mal jegliche Moral vergisst, sagt schon sein Kampfname. „Money“ nennt sich der US-Amerikaner Floyd Mayweather, und Geld hat den 40-Jährigen nun dazu veranlasst, zwei Jahre nach seinem Karriereende noch einmal in den Boxring steigen zu wollen. Am 26. August will er in Las Vegas gegen den Iren Conor McGregor antreten. Es gibt Experten, die diesem Duell einen Milliardenumsatz zutrauen. Der Gesamterlös des bislang teuersten Boxkampfes im Mai 2015 zwischen Mayweather und Manny Pacquiao, 623 Millionen US-Dollar, dürfte locker übertroffen werden.

Der Haken an der Sache: Das Publikum wird für ein Mismatch zur Kasse gebeten. McGregor ist zwar ein knüppelharter Kämpfer, allerdings hat er sein Weltstartum im Mixed Martial Arts begründet, in dem Boxen nur einer von diversen Kampfstilen ist. Einen reinen Boxkampf hat der 28-Jährige zuletzt in seiner Jugend bestritten. Gegen den anerkannt besten Boxer seiner Ära hat er keine Chance, selbst wenn Mayweathers Schnelligkeit unter dem fortschreitenden Alter gelitten haben sollte.

Für das Profiboxen ist die Ansetzung eine Farce und ein harter Schlag. Drei Wochen später nämlich gibt es, ebenfalls in Las Vegas, den wahren Kampf des Jahres zu bestaunen, wenn sich mit dem Kasachen Gennady Golovkin und dem Mexikaner Saul Alvarez zwei der gewichtsklassenübergreifend weltbesten fünf Kämpfer messen. Unter dem Hype um Mayweather und McGregor droht das echte Boxen von der Gier nach Show erschlagen zu werden. Dem Sport, der ihn reich und berühmt machte, tritt „Money“ damit in den Rücken.