Spanier sichert sich Ticket für das ATP-Finale in London – und kritisiert Rivale Roger Federer. Erfolgreiches Comeback für Gojowczyk.

Haas nach Energieleistung im Achtelfinale

Tommy Haas hat beim Rasenturnier in Stuttgart nach hartem Kampf das Achtelfinale erreicht und trifft dort am Mittwoch auf Superstar Roger Federer. Der 39 Jahre alte Haas besiegte am Dienstag in der ersten Runde den französischen Tennisprofi Pierre-Hugues Herbert 6:3, 4:6, 7:5 und zog als sechster Deutscher in die zweite Runde ein. Haas steht vor dem Karriereende und tritt letztmals bei dem mit 701.975 Euro dotierten ATP-Turnier an.

Zuvor war bereits Vorjahresfinalist Philipp Kohlschreiber in die Runde der besten 16 eingezogen. Beim Stand von 6:1 und 30:15 für Kohlschreiber gab Marcos Baghdatis aus Zypern verletzt auf.

Petkovic beendet Pleitenserie – Witthöft weiter

Andrea Petkovic (29) hat ausgerechnet auf dem von ihr ungeliebten Rasen ihre Pleitenserie auf der WTA-Tour beendet. Die ehemalige Weltranglistenneunte aus Darmstadt gewann nach sechs Erstrundenniederlagen in Folge ihr Auftaktmatch im niederländischen 's-Hertogenbosch gegen die an Position drei gesetzte Lokalmatadorin Kiki Bertens nach 2:29 Stunden 7:6 (8:6), 2:6, 6:2.

Petkovic folgte damit Carina Witthöft ins Achtelfinale des mit 250.000 Dollar dotierten Turniers. Die Fed-Cup-Spielerin aus Hamburg hatte sich zuvor gegen Coco Vandeweghe (USA), Halbfinalistin der Australian Open, nach 2:15 Stunden mit 6:7 (3:7), 6:3, 7:5 durchgesetzt. Im Achtelfinale trifft Witthöft auf Camila Giorgi aus Italien, Petkovic bekommt es mit Natalia Wichlyanzewa aus Russland zu tun.

Ausgeschieden ist dagegen die Hamburgerin Tamara Korpatsch. Die Qualifikantin verlor gegen Ana Konjuh (Kroatien/Nr. 5) 4:6, 4:6. Am Mittwoch bestreitet noch Antonia Lottner (Düsseldorf), die sich ebenfalls durch die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hatte, ihr Erstrundenmatch. Lottner fordert die topgesetzte Slowakin Dominika Cibulkova heraus.

WTA: Ostapenko schreibt Kerber nicht ab

Die French-Open-Gewinnerin Jelena Ostapenko traut der aktuell kriselnden Weltranglisten-Ersten Angelique Kerber weiterhin viel zu. „Es gibt viele aufstrebende junge Spielerinnen. Es wird hart sein, aber ich denke, sie kann weiter die Nummer eins bleiben“, sagte Ostapenko auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Riga. Kerber spiele „ziemlich gut, aber es ist sehr schwierig, die Nummer eins zu sein und die Position zu halten“.

Trotz ihres Erstrunden-Scheiterns in Paris führt Kerber weiter die Weltrangliste an. Die Kielerin profitierte dabei auch vom 4:6, 6:4, 6:3-Sieg Ostapenkos im Endspiel gegen die Rumänin Simona Halep. Damit verpasste Halep den Sprung an die Spitze des Rankings. Die 20 Jahre alte Überraschungssiegerin aus Lettland dagegen kletterte vom 47. auf den 12. Platz.

Stuttgart: Kohlschreiber kampflos weiter

Vorjahresfinalist Philipp Kohlschreiber (Augsburg) ist beim ATP-Turnier in Stuttgart ohne Mühe ins Achtelfinale eingezogen. Der 51. der Weltrangliste gewann sein Erstrundenmatch gegen den früheren Australian-Open-Finalisten Marco Baghdatis aus Zypern durch Aufgabe seines Gegners beim Stand von 6:1. In der nächsten Runde wartet der an Nummer fünf gesetzte Amerikaner Steve Johnson, der am Montag zum Auftakt Wildcard-Starter Maximilian Marterer aus Nürnberg besiegt hatte.

Kohlschreiber spielte gegen die Nummer 63 der Welt von Beginn an starkes Rasentennis und nahm dem fehleranfälligen Baghdatis direkt die ersten beiden Aufschlagspiele ab. Nach nur 28 Minuten war der erste Satz beendet, im zweiten Durchgang gab der Zyprer nach acht Minuten entkräftet auf. Für den 33-jährigen Kohlschreiber, der bei den French Open in Paris in der ersten Runde ausgeschieden war, ist es die siebte Achtelfinalteilnahme in diesem Jahr.

Nottingham: Erstrunden-Aus für Maria

Tatjana Maria (Bad Saulgau) hat beim WTA-Turnier in Nottingham das Achtelfinale verpasst. Die Weltranglisten-92. musste sich der um vier Positionen höher geführten Britin Ashleigh Barty in 95 Minuten mit 6:4, 3:6, 0:6 geschlagen geben.

Mona Barthel (Neumünster) war bei dem mit 250.000 Dollar dotierten Rasenturnier bereits am Montag gegen die 119 Plätze schlechter klassifizierte Kroatin Jana Fett ausgeschieden.

ATP-Finale: Nadal als erster sicher dabei

Der zehnmalige French-Open-Sieger Rafael Nadal steht als erster Teilnehmer am ATP-Finale der acht weltbesten Tennisspieler im November in London fest. Der 31-jährige Spanier war seit 2005 ununterbrochen für den Jahresabschluss qualifiziert und erzielte als Finalist 2010 gegen Roger Federer und 2013 gegen Novak Djokovic seine besten Resultate.

Gewohntes Bild: Rafael Nadal mit der Musketier-Trophäe von Roland Garros
Gewohntes Bild: Rafael Nadal mit der Musketier-Trophäe von Roland Garros © Imago/PanoramiC

Nadal hat in diesem Jahr bereits eine Einzelbilanz von 43:6 zu Buche stehen, auf dem Weg zu den French Open gewann er die Turniere in Monte Carlo, Madrid und Barcelona. "Ich hatte bisher eine großartige Saison, und ich bin sehr froh, dass ich mich jetzt schon für London qualifiziert habe", sagte der Spanier, der im vergangenen Jahr wegen einer langwierigen Handgelenkverletzung auf die Teilnahme am Finale verzichten musste.

In der für die Qualifikation maßgeblichen Jahreswertung folgt Roger Federer auf Platz zwei vor dem österreichischen Aufsteiger Dominic Thiem, French-Open-Finalist Stan Wawrinka aus der Schweiz, Deutschlands Top-Talent Alexander Zverev, dem Serben Novak Djokovic, London-Titelverteidiger Andy Murray und dem Belgier David Goffin.

Stuttgart: Gojowczyk mal wieder im Achtelfinale

Qualifikant Peter Gojowczyk (München) hat beim Tennisturnier in Stuttgart erstmals in diesem Jahr ein Achtelfinale auf der ATP-Tour erreicht. Der 27-Jährige besiegte in seinem Erstrundenmatch den Georgier Nikolos Basilaschwili 2:6, 6:3, 6:1 und trifft in der Runde der letzten 16 auf Benoit Paire (Frankreich). Gojowczyk ist nach achtwöchiger Verletzungspause in Stuttgart auf die Tour zurückgekehrt.

Außer in Stuttgart hatte der Münchner in diesem Jahr nur beim Masters-Turnier in Indian Wells das Hauptfeld erreicht und war dort in der zweiten Runde ausgeschieden. Zuletzt hatte der 146. der Weltrangliste im September 2016 beim ATP-Turnier im französischen Metz ein Achtelfinale erreicht. Basilaschwili, Nummer 55 der Welt, war bei den French Open in Paris in die dritte Runde eingezogen, in der er gegen den späteren Sieger Rafael Nadal (Spanien) das Nachsehen hatte.

Spielpause: Nadal fand Federers Schritt "gewagt"

Rafael Nadal hat die mehr als zweimonatige Spielpause seines Rivalen Roger Federer als gewagt bezeichnet. „Was Federer gemacht hat, ist riskant“, sagte Nadal nach seinem French-Open-Sieg in Paris. Der Schweizer habe aber solch großes Talent, dass er es ihm durchaus zutraue, nach einer langen Pause auch wieder ins Spiel zu finden. Für ihn selbst wäre eine zweimonatige freiwillige Auszeit allerdings nichts, so Nadal.

Nach einer Knieverletzung im vergangenen Jahr ließ Federer (35) nach dem Gewinn der Australian Open im Januar und zwei Masters-Triumphen in Indian Wells und Miami die komplette Sandplatzsaison inklusive der French Open aus. Am Mittwoch wird er beim Rasen-Turnier in Stuttgart zum ersten Mal seit dem 2. April wieder ein Match bestreiten und könnte dort auf den deutschen Altmeister Tommy Haas treffen.