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ZDF plant ohne Champions League

Das ZDF plant schon Alternativen für den drohenden Ausfall der Übertragung von Spielen der Champions League. „Wir richten uns darauf ein, dass wir die Rechte nicht bekommen. Wir müssen Programme haben, um sie ab Mitte nächsten Jahres auf den Plätzen, auf denen jetzt Fußball läuft, ausstrahlen zu können“, sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut am Freitag in Mainz. „Ich kann nämlich nicht bis zum Herbst, bis die Blätter fallen, warten, bis ich eine Antwort von der Uefa auf unser Angebot bekommen habe.“ Er schließe Überraschungen nicht aus, dass sich die Pay-TV-Anbieter zerstritten und das ZDF doch noch gefragt werde, darauf deute aber nichts hin.

Das ZDF würde auf den Sendeplätzen der Champions League dann vermehrt Fiction, das „Aktenzeichen XY“, das „Auslandsjournal“ und Dokumentationen zeigen. Der Intendant schloss auch nicht aus, Mittel zu sparen. Die Champions League ist von 2018 an voraussichtlich komplett im Pay-TV-Bereich zu sehen – wie in Großbritannien. „Die Verfügbarkeit an Publikum wird dadurch reduziert“, sagte Bellut. Er wies in dem Zusammenhang auf die Einschaltquote von fast zehn Millionen Zuschauern für das Champions-League-Spiel Bayern München gegen Real Madrid im April hin.

Argentinien gewinnt Superclásico

Argentinien hat seinem neuen Nationaltrainer Jorge Sampaoli gegen den Erzrivalen Brasilien einen Sieg beschert. Der zweimalige Weltmeister gewann am Freitag ein in Melbourne (Australien) ausgetragenes Testländerspiel gegen den fünffachen Titelträger glücklich mit 1:0 (1:0). Gabriel Mercado (45. Minute) erzielte vor 95.969 Zuschauern im Melbourner Cricket Ground den einzigen Treffer im "Superclásico".

Gabriel Mercado gelang der einzige Treffer im
Gabriel Mercado gelang der einzige Treffer im "Superclásico" © Getty Images | Robert Cianflone

Argentinien startete schwungvoll, Ángel Di María traf in der 6. Minute den Pfosten. Kurz vor der Pause war Mercado im Anschluss an eine kurze Ecke von Lionel Messi zur Stelle und erzielte die Führung. Brasilien agierte nach der Pause druckvoller. Das Fehlen der geschonten Stars Neymar (FC Barcelona), Marcelo (Real Madrid) und Dani Alves (Juventus Turin) machte sich kaum noch bemerkbar. In der 63. Minute trafen erst Gabriel Jesus und dann Willian den Pfosten.

Der zweifache Weltmeister Argentinien steht in der südamerikanischen Qualifikation bei noch vier ausstehenden Spieltagen zurzeit nur auf dem fünften Platz hinter Brasilien, Kolumbien, Uruguay und Sampaolis Ex-Team Chile. Für die WM 2018 in Russland qualifizieren sich nur die ersten vier Nationen direkt – der Fünfte muss in einem Play-off-Vergleich gegen ein Team aus Ozeanien antreten. Die Brasilianer sind bereits qualifiziert.

Mönchengladbach holt Zakaria

Denis Zakaria soll in Mönchengladbach Mahmoud Dahoud ersetzen
Denis Zakaria soll in Mönchengladbach Mahmoud Dahoud ersetzen © imago/Geisser

Borussia Mönchengladbach hat den Schweizer Nationalspieler Denis Zakaria (20) verpflichtet. Der defensive Mittelfeldspieler, der von den Young Boys Bern kommt, unterschrieb einen Vertrag bis 2022. „Es ist ein großer Schritt, in die Bundesliga zu wechseln. Ich möchte mir selbst beweisen, dass ich das kann“, sagte er am Freitag bei seiner Vorstellung in Gladbach. Die Ablösesumme soll laut Medienberichten zwischen zehn Millionen und zwölf Millionen Euro liegen.

Zakaria ist als Nachfolger für den zu Borussia Dortmund gewechselten Mahmoud Dahoud vorgesehen. „Für uns war es nach dem Abgang von Mo Dahoud wichtig, einen sehr guten Spieler zu verpflichten auf der Position“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Zakaria ist nach Vincenzo Grifo, der für etwa sechs Millionen Euro vom SC Freiburg kam, und dem 17 Jahre alten Franzosen Mickael Cuisance (AS Nancy) die dritte Verpflichtung für die kommende Saison.

Sluzki übernimmt Hull

Der ehemalige russische Nationaltrainer Leonid Sluzki ist als Coach des britischen Erstliga-Absteigers Hull City bestätigt worden. Er werde bereits in der kommenden Woche mit den Vorbereitungen für die neue Saison beginnen, teilte der Verein am Freitag mit. Hull City war mit 34 Punkten aus 38 Spielen als Tabellen-18. abgestiegen.

Der 46-jährige Sluzki hatte bis Dezember den russischen Traditionsverein ZSKA Moskau trainiert. Nach einer Negativserie verließ er den Club auf eigenen Wunsch. Als Nationaltrainer war Sluzki nach dem frühen Aus Russlands bei der EM 2016 in Frankreich ebenfalls zurückgetreten.

Herrlich folgt in Leverkusen auf Korkut

Heiko Herrlich feierte mit Jahn Regensburg den Aufstieg in die Zweite Bundesliga
Heiko Herrlich feierte mit Jahn Regensburg den Aufstieg in die Zweite Bundesliga © dpa | Andreas Gebert

Heiko Herrlich (45) ist der neue Trainer von Bayer Leverkusen. Das teilte der Bundesligaclub am Freitag mit. Der bisherige Coach des Zweitliga-Aufsteigers Jahn Regensburg wird am Freitagmittag offiziell vorgestellt. Zur Vertragslaufzeit des Ex-Nationalstürmers und früheren Bayer-Spielers (1989 bis 1993) machte die Werkself zunächst keine Angabe.

Europacup-Dauergast Leverkusen hatte die abgelaufene Saison auf dem enttäuschenden zwölften Platz beendet und erstmals seit acht Jahren die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb verpasst. Nach der Entlassung von Trainer Roger Schmidt im März stellte sich auch unter dessen Interims-Nachfolger Tayfun Korkut kein nachhaltiger Erfolg ein. In den vergangenen Wochen war Bayer unter anderem bei Lucien Favre, Thomas Tuchel, David Wagner und Peter Bosz abgeblitzt.

Für Herrlich ist Leverkusen die zweite Station in der Bundesliga. In der Saison 2009/10 hatte der gebürtige Mannheimer ein kurzes Gastspiel beim VfL Bochum, beim späteren Absteiger wurde Herrlich am 29. April 2010 infolge einer Spielerrevolte nach 184-tägiger Amtszeit entlassen. Weitere Stationen in Herrlichs Trainervita sind die U19 von Borussia Dortmund, die U-17- und die U-19-Nationalmannschaften sowie die Profis der SpVgg Unterhaching und die U17 von Bayern München.

Hoffenheim verlängert mit sportlicher Führung

Sportdirektor Alexander Rosen (l.) und Trainer Julian Nagelsmann bleiben Hoffenheim als Gespann erhalten
Sportdirektor Alexander Rosen (l.) und Trainer Julian Nagelsmann bleiben Hoffenheim als Gespann erhalten © imago/Claus Bergmann | CB

1899 Hoffenheim hat seinen Erfolgstrainer Julian Nagelsmann langfristig an sich gebunden. Wie der Tabellenvierte der abgelaufenen Saison am Freitag mitteilte, verlängerte der 29-Jährige seinen Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2021. Zudem bleibt Sportchef Alexander Rosen bis 2020 bei der TSG, die erstmals in der Vereinsgeschichte an der Qualifikation zur Champions League teilnimmt.

„Julian und Alex haben mit ihrer Kompetenz, Geduld, Weitsicht und Hartnäckigkeit maßgeblich zur großartigen sportlichen Entwicklung der TSG Hoffenheim beigetragen“, sagte Geschäftsführer Peter Görlich. Als jüngster Cheftrainer in der Bundesliga hatte Nagelsmann (29) die TSG am 11. Februar 2016 in höchster Abstiegsnot von Huub Stevens übernommen und in der abgelaufenen Saison erstmals in den Europapokal geführt. Rosen ist in Hoffenheim seit 2010 in unterschiedlichen Funktionen tätig, seit 2013 trägt Rosen die Verantwortung für den Profifußball.

Medien: Weinzierl vor Entlassung

Trainer Markus Weinzierl steht beim FC Schalke vor dem Aus
Trainer Markus Weinzierl steht beim FC Schalke vor dem Aus © dpa | Guido Kirchner

Schalke 04 trennt sich nach Informationen der „Bild“-Zeitung und des Fachmagazins „Kicker“ überraschend doch von Trainer Markus Weinzierl. Der 42-Jährige, erst im vergangenen Sommer vom FC Augsburg gekommen, soll am Freitagmorgen bereits über sein Aus informiert worden sein. Der Aufsichtsrat muss der Trennung noch zustimmen. Nachfolger soll der 31-jährige Domenico Tedesco vom Zweitligisten Erzgebirge Aue werden.

In Aue wird bereits Ismail Atalan vom Drittligisten Sportfreunde Lotte als Nachfolger von Tedesco gehandelt. Das berichtete der MDR. Atalan (37) arbeitete zuletzt zweieinhalb Jahre erfolgreich in Lotte. 2016 stieg der Club in die 3. Liga auf. In der abgelaufenen Saison scheiterte man im DFB-Pokal erst im Viertelfinale am späteren Sieger Borussia Dortmund.

Schalke-Manager Christian Heidel hatte nach dem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz harsche Kritik an seinem Wunschtrainer Weinzierl geäußert und ein klares Spielsystem vermisst. Allerdings sah es zunächst so aus, als wollte er weiter mit dem früheren Augsburger zusammenarbeiten. Schalke hatte erstmals seit sieben Jahren die Teilnahme am Europapokal verpasst.

Gomez bleibt in Wolfsburg ...

Mario Gomez kam im vergangenen Sommer von Besiktas Istanbul nach Wolfsburg
Mario Gomez kam im vergangenen Sommer von Besiktas Istanbul nach Wolfsburg © dpa | Axel Heimken

Nationalstürmer Mario Gomez bleibt beim VfL Wolfsburg. Nach der Rettung in der Relegation hatte es Gespräche über die Zukunft zwischen dem Club, dem Spieler und dessen Berater gegeben. „Trotz der sehr schwierigen Saison, in der wir alle unsere sportlichen Ziele verfehlt haben, habe ich das komplette Vertrauen in unsere Mannschaft, den Verein und die Fans“, sagte der Angreifer in einer Vereinsmitteilung vom Freitag. „Ich habe mich daher aus voller Überzeugung entschieden, auch nächstes Jahr hier zu spielen.“

Dass Gomez bleibt, war trotz eines laufenden Vertrages nicht selbstverständlich. Dank einer Ausstiegsklausel hätte der Nationalstürmer gehen können. Gomez erzielte in der schwierigen Saison mit dem späten Klassenerhalt 16 Treffer..

... und Horn geht nach Köln

Der 1. FC Köln hat den ersten Neuzugang für die kommende Saison verpflichtet. Der 20 Jahre alte Defensivspieler Jannes Horn kommt vom Ligarivalen VfL Wolfsburg und erhält beim Tabellenfünften der abgelaufenen Spielzeit einen Vertrag bis 2022. Über die Höhe der Ablöse für den U-20-Nationalspieler, der in der Autostadt noch bis 2021 gebunden war, machte der FC keine Angaben.

„Mit Jannes Horn haben wir einen hochtalentierten und vielseitigen deutschen U-Nationalspieler für uns gewinnen können, der sein Potenzial bereits auf Bundesliganiveau gezeigt hat“, sagte Kölns Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Horn durchlief seit 2008 die Jugendteams des VfL Wolfsburg. In der abgelaufenen Saison kam der Defensivspieler, an dem auch der HSV interessiert gewesen sein soll, 13-mal in der Bundesliga zum Einsatz und bereitete zwei Tore vor.

Ibrahimovic muss ManU verlassen

Für Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic ist bei Manchester United nach nur einer Saison offenbar wieder Schluss
Für Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic ist bei Manchester United nach nur einer Saison offenbar wieder Schluss © Getty Images | Julian Finney

Superstar Zlatan Ibrahimovic muss den englischen Rekordmeister Manchester United nach nur einer Saison wieder verlassen. Das berichten verschiedene englische Medien übereinstimmend. Demnach will Teammanager José Mourinho den großen Schweden von der Gehaltsliste haben, um seinen Wunschstürmer Álvaro Morata (24) zu finanzieren. Der Angreifer von Real Madrid soll 70 Millionen Euro Ablöse kosten. Mit einem ersten Angebot über 60 Millionen Euro ist United bereits abgeblitzt.

Ibrahimovic (35) war bis zu seiner schweren Knieverletzung Manchesters Topstürmer, kam in 46 Pflichtspielen auf 28 Tore. Allerdings dürfte er erst im kommenden Frühjahr wieder spielen können. „Viele Clubs haben wegen Zlatan angefragt“, sagte sein Agent Mino Raiola bereits, „er kann noch zwei weitere Jahre spielen und wird in Europa bleiben, zu 100 Prozent.“

Pulisic schießt USA zum Sieg

Mit einem Doppelpack hat Borussia Dortmunds Christian Pulisic die US-Nationalmannschaft Richtung WM 2018 in Russland geschossen. Beim 2:0 (0:0) im Qualifikationsspiel gegen Trinidad und Tobago war der 18 Jahre alte Offensivspieler mit seinen Treffern (52./62.) der Mann des Abends in Commerce City (Bundesstaat Colorado).

Christian Pulisic war gegen Trinidad und Tobago Mann des Spiels
Christian Pulisic war gegen Trinidad und Tobago Mann des Spiels © dpa | David Zalubowski

„Wir haben ein bisschen gebraucht, um in die Gänge zu kommen“, sagte Pulisic: „Aber als wir sie müde gespielt hatten, haben wir unsere Qualität gezeigt.“ In 15 Länderspielen hat Pulisic bereits sieben Tore erzielt. Ebenfalls in der Startelf standen die Bundesliga-Legionäre John Brooks (Hertha BSC) und Fabian Johnson (Borussia Mönchengladbach). HSV-Stürmer Bobby Wood wurde in der Schlussphase eingewechselt.

Mit sieben Punkten aus fünf Spielen verbesserten sich die USA auf den dritten Rang der Sechsergruppe des nord- und mittelamerikanischen Verbandes Concacaf. Als Nächstes muss das Team von Nationalcoach Bruce Arena bei Spitzenreiter Mexiko (Montag, 2.30 Uhr MESZ) antreten, das ohne den Leverkusener Stürmer Javier „Chicharito“ Hernández mit 3:0 (1:0) gegen Honduras gewann und 13 Zähler auf dem Konto hat.

Salomonen dürfen auf WM-Teilnahme hoffen

Die Salomonen haben in der WM-Qualifikation Ozeaniens einen wichtigen Erfolg gefeiert und dürfen auf die erstmalige Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft hoffen. Nach dem 3:2 (2:0)-Sieg über Papua-Neuguinea am Freitag in der Hauptstadt Honiara sind die Salomonen in der Ozeanien-Gruppe B punktgleich mit Tabellenführer Tahiti, der bereits alle Spiele absolviert hat.

Die Salomonen haben stattdessen am kommenden Dienstag noch eine ausstehende Partie auswärts in Papua-Neuguinea zu absolvieren – schon ein Punkt reicht dann zum Gruppensieg. Der Gruppensieger tritt im September in Ausscheidungsspielen gegen Neuseeland an, das die Ozeanien-Gruppe A für sich entschieden hatte. Wer sich dann durchsetzt, spielt in die Play-offs gegen den Südamerika-Fünften um ein Ticket für die WM 2018 in Russland.

Deutschlands EM-Gegner Schweden verliert Test

Lotta Schelin musste sich mit Schweden den USA geschlagen geben
Lotta Schelin musste sich mit Schweden den USA geschlagen geben © imago/Bildbyran | CARL SANDIN

Fünfeinhalb Wochen vor Beginn der Frauen-EM hat Deutschlands Auftaktgegner Schweden ein Testspiel gegen den Weltmeister USA knapp verloren. Der Olympiazweite musste sich in Göteborg mit Nilla Fischer (VfL Wolfsburg) und Fridolina Rolfö (Bayern München) in der Startelf mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Rose Lavelle (56.) erzielte den Siegtreffer im Gamla-Ullevi-Stadion.

Schweden ist bei der EM in den Niederlanden (16. Juli bis 6. August) die erste Hürde für Titelverteidiger Deutschland (17. Juli/Breda). Russland, dritter Gegner der deutschen Olympiasiegerinnen in Gruppe B (25. Juli/Utrecht), gelang in der Vorbereitung ein 5:2 (0:0)-Erfolg gegen Serbien.