Hamburg. Auch Stürmer Gerartz kann mehr aus sich herausholen. Ein Spieler ist Gold wert. Hier ist die Saisonkritik der Hamburg Crocodiles.

Nach dem Ende für die Freezers sind die Crocodiles die Nummer eins im Hamburger Eishockey. Die vergangene Oberliga-Spielzeit schlossen die Männer um Kapitän und Star Christoph Schubert mit dem Achtelfinal-Aus gegen Meister Tilburg ab. Hier ist das Saisonzeugnis für die Crocodiles-Spieler.

Kai Kristian: Der Torhüter wurde auf Anhieb zum Leistungsträger und Publikumsliebling. Mit starken Paraden hielt er sein Team immer wieder im Spiel. Jedoch wirkte er mit Fortdauer der Saison etwas überspielt.

Elmar Trautmann: Für den Ersatzmann war es eine undankbare Saison. In den wenigen Einsätzen agierte der Keeper häufig unglücklich und muss daher im Sommer den Verein verlassen.

Matthias Rieck: Der beliebte Keeper kam lediglich zu zwei Einsätzen.

Timo Gless (40 Spiele, 0 Tore, 3 Vorlagen): Der Verteidiger war kein Faktor in dieser Saison. Zögerlich in den Zweikämpfen, zudem läuferisch mit Defiziten. Dem entsprechend war es logisch, dass der auslaufende Vertrag nicht verlängert wird.

Christoph Schubert (41 Spiele, 12 Tore, 65 Vorlagen): Der Marathon-Mann der Crocodiles: Knapp 45 Minuten riss der ehemalige NHL-Star pro Partie ab. Bedenkt man das Pensum, dass er außerhalb der Eishalle abgespult hat, ist die Leistung in der Verteidigung umso höher zu bewerten. In der neuen Saison braucht er auf dem Eis und im administrativen Bereich Entlastung.

Stefan Tillert (38 Spiele, 1 Tor, 6 Vorlagen): Der 41-Jährige erlebte in der abgelaufenen Saison seinen zwölften Frühling. Nur selten wurden dem Routinier seine Grenzen aufgezeigt. Insgesamt war er ein verlässlicher Verteidiger.

Daniel Hollmann (35 Spiele, 0 Tore, 2 Vorlagen). Der Verteidiger spielte unauffällig, unaufgeregt und versuchte keine Wunderdinge. So, wie man es sich von einem defensiv-orientierten Verteidiger wünscht.

Tim Marek (38 Spiele, 9 Tore, 22 Vorlagen): Der Mann mit den zwei Gesichtern: Auf einen richtig starken Saisonstart folgte der Absturz. Nach seiner Rippenverletzung Mitte der Saison mutierte der Abwehrspieler zum Sicherheitsrisiko.

Gino Blank (42 Spiele, 2 Tore, 9 Vorlagen): Bei kaum einem Spieler klafften Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander wie bei dem ehemaligen Freezers-Akteur. Da überraschte es nicht, dass der Vertrag nicht verlängert wurde.

Lukas Gärtner (43 Spiele, 1 Tor, 7 Vorlagen): Seine lethargische Spielweise brachte Mitspieler und Fans phasenweise zur Verzweiflung. Muss in der kommenden Saison mit mehr Ernsthaftigkeit bei der Sache sein. Talent ist schließlich vorhanden.

Anton Zimmer (43 Spiele, 6 Tore, 5 Vorlagen): Der Stürmer brauchte eine Zeit, um sich in die Saison zu arbeiten. Mit Fortdauer der Spielzeit traute er sich mehr zu. Der Youngster hat aber noch Luft nach oben.

Fabian Calovi (40 Spiele, 4 Tore, 8 Vorlagen): Für einen Spieler, der noch nicht vor allzu langer Zeit in einem DEL-Kader stand war es insgesamt zu wenig. Auch, wenn er sich im Verlauf der Saison steigerte und zunehmend körperbetont agierte.

Moritz Israel (27 Spiele, 12 Tore, 17 Vorlagen): Zu Saisonbeginn war der der kongeniale Partner der Top-Kanadier McGowan und Mitchell. Eine Schulterverletzung bremste das Talent aus. Danach hatte er eine deutlich defensivere Rolle inne, enttäuschte aber keineswegs. Ein wichtiger Stürmer für die Zukunft.

Tobias Bruns (42 Spiele, 8 Tore, 8 Vorlagen): Läuferisch gehört der Rekordtorjäger der Crocodiles zu den besten Spielern. Ein Torjäger wird der Publikumsliebling in diesem Leben aber sicher nicht mehr.

Josh Mitchell (43 Spiele, 14 Tore, 86 Vorlagen: Der Kanadier war der Tor-Butler der Crocodiles. Es brachte einfach Spaß, dem technisch versierten Spielmacher zuzuschauen. Riss ähnlich viele Minuten pro Spiel ab wie Schubert und McGowan.

Tom Kluvetasch (38 Spiele, 0 Tore, 2 Vorlagen): Der Youngster muss sich eingestehen, dass die Oberliga eine Nummer zu groß für ihn ist. Der Stürmer sucht sein sportliches Glück woanders

Marvin Walz (34 Spiele, 1 Tor 2 Vorlagen): Mehr als die Rolle des Mitläufers sprang für den jungen Offensivspieler nicht heraus. Seine Zukunft in Hamburg ist offen.

Brad McGowan (43 Spiele, 71 Tore, 52 Vorlagen): Was der Kanadier in dieser Saison zeigte, war herausragend. Nicht umsonst wurde der Torjäger zum Spieler des Jahres in der Oberliga gewählt. Technisch und im Abschluss gibt es keinen besseren Drittligastürmer in Deutschland. Sein Verbleib ist für die Hamburger Gold wert.

Richard Henze (17 Spiele, 2 Tore, 2 Vorlagen): Der Abiturient deutete an, dass er das Potenzial hat, ein richtig guter Eishockeyspieler zu werden. Wenn er körperlich zulegt, könnte er in der neuen Saison eine größere Rolle einnehmen.

Pierre Kracht (42 Spiele, 8 Tore, 5 Vorlagen): Seine einarmige Puckführung war ungewöhnlich und oft unnötig. Die insgesamt schwachen Leistungen sorgten dafür, dass er in Hamburg keine Zukunft hat.

Thomas Zuravlev (41 Spiele, 7 Tore, 27 Vorlagen): Hochveranlagt und zu inkonstant. Nach schwachem Beginn steigerte sich der Deutschrusse aber zunehmend. Mit seinen Fähigkeiten müsste er eine viel dominantere Rolle bei den Crocodiles innehaben.

André Gerartz (31 Spiele, 38 Tore, 28 Vorlagen) Die Zahlen der Nachverpflichtung lesen sich hervorragend, jedoch muss man trotzdem konstatieren, dass er noch mehr aus seinem Talent machen könnte. Vor allem körperlich muss der Torjäger Präsenz zeigen. In der Rückwärtsbewegung mit deutlichen Schwächen.

Semjon Bär (41 Spiele, 3 Tore, 7 Vorlagen): Gewogen und für zu leicht befunden. Dem Stürmer fehlt es an Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit. Zukunft in Hamburg ungewiss.