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Buffon erreicht historische Marke

Torwart-Altmeister Gianluigi Buffon hat in seinem 1000. Pflichtspiel einen weitgehend ruhigen Abend verbracht. Der 39-Jährige gewann mit Italien in der Qualifikation für die WM 2018 gegen Albanien 2:0 (1:0). Schiedsrichter Slavko Vincic (Slowenien) hatte die Partie in der zweite Halbzeit für zehn Minuten unterbrochen, weil aus dem Gästeblock zahlreiche Feuerwerkskörper gezündet wurden.

Immer noch ein ganz Großer: Buffon könnte mit 40 Jahren die WM spielen
Immer noch ein ganz Großer: Buffon könnte mit 40 Jahren die WM spielen © Reuters/Stringer

Buffon absolvierte gegen Albanien bereits sein 168. Länderspiel, der Weltrekord des Ägypters Ahmed Hassan (184) ist nicht mehr weit entfernt. Sollte sich Italien für die WM qualifizieren, läuft der Juve-Keeper in Russland im Alter von 40 Jahren auf. Erst danach will er Platz für das große italienische Torwarttalent Gianluigi Donnarumma (18) vom AC Mailand machen.

Die Squadra Azzurra, für die Daniele de Rossi (12./Foulelfmeter) und der Ex-Dortmunder Ciro Immobile (71.) trafen, bleibt mit 13 Zählern nach fünf Spielen punktgleich Zweiter der Gruppe G hinter Spanien. Der Weltmeister von 2010 setzte sich in Gijon gegen Israel 4:1 (2:0) durch. David Silva (13.), Vitolo (45.+1), Diego Costa (51.) und Isco (88.) erzielten die Tore für die Iberer. Thiago vom deutschen Rekordmeister Bayern München gab zwei Vorlagen. Lior Refaelov traf für die Gäste, bei denen Almong Cohen vom FC Ingolstadt über die volle Distanz spielte.

Türkei schlägt Finnland

Die Türkei hat ihre Chance auf die Teilnahme an der WM 2018 in Russland gewahrt. Das Team von Nationaltrainer Fatih Terim gewann am Freitag in der Qualifikations-Gruppe I gegen das abgeschlagene Finnland mit 2:0 (2:0) und feierte in der Gruppe I den dritten Sieg in Serie. Besiktas-Profi Cenk Tosun sorgte mit einem Doppelpack (9./13.) für die Treffer des Abends in Antalya.

Die Türkei schloss vorerst mit acht Punkten zum Tabellen-Zweiten Ukraine auf. Die Osteuropäer treten später am Abend im Duell der noch unbesiegten Teams in Kroatien an. Die Finnen belegen nach der vierten Niederlage in Serie mit einem Zähler den vorletzten Platz, können vom Kosovo aber noch überholt werden.

Wird Sousa Tuchels Nachfolger?

Paulo Sousa (46) gewann mit Dortmund als Spieler die Champions League
Paulo Sousa (46) gewann mit Dortmund als Spieler die Champions League © dpa | Giacomo Morini

Borussia Dortmund ist offenbar an Trainer Paulo Sousa vom AC Florenz interessiert. Der BVB soll nach einem Bericht der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" Kontakt mit dem 46-Jährigen aufgenommen haben. Der Portugiese gewann 1997 als Spieler mit den Westfalen die Champions League.

Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte zuletzt der "Sport-Bild" gesagt, dass man für einen möglichen Weggang von Thomas Tuchel gewappnet sein will. "Es wäre ja prinzipiell total fahrlässig für einen professionellen Klub, wenn man nicht immer auf alle Eventualitäten vorbereitet wäre", sagte er. Tuchel wird angeblich vom FC Arsenal umworben.

Weigl verpasst Spiel in Baku

Die deutsche Nationalmannschaft muss im WM-Qualifikationsspiel am Sonntag (18 Uhr/RTL) in Aserbaidschan auf Julian Weigl verzichten. Der Dortmunder Mittelfeldspieler hatte sich am Mittwoch beim 1:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen England eine schmerzhafte Prellung im linken Oberschenkel zugezogen. Er verließ am Freitagmorgen das Teamquartier in Kamen und trat die Reise nach Baku nicht an. „Er kann sich nicht richtig bewegen. Dann hat es keinen Sinn, dass er mitgeht“, sagte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff.

Julian Weigl (r., im Zweikampf mit Adam Lallana) verletzte sich im Spiel gegen England am Oberschenkel
Julian Weigl (r., im Zweikampf mit Adam Lallana) verletzte sich im Spiel gegen England am Oberschenkel © imago/BPI

Der Leipziger Timo Werner war wegen eines Muskelfaserrisses bereits aus dem DFB-Quartier abgereist. Im Abschlusstraining fehlt am Vormittag auch Mesut Özil, der Weltmeister von Arsenal London pausierte wegen Rückenbeschwerden. Özil ist aber zuversichtlich, im ersten DFB-Pflichtspiel des Jahres mitwirken zu können. Sami Khedira, Mario Gomez und Julian Draxler, die wie Özil das England-Spiel wegen Blessuren verpasst hatten, konnten am Freitag wieder mit der Mannschaft trainieren. Um 14.30 Uhr hebt das Flugzeug gen Baku ab.

Gegner mit zwei Deutschland-Legionären

Aserbaidschan geht mit zwei Deutschland-Legionären in das WM-Qualifikationsspiel am Sonntag (18.00 Uhr/RTL) in Baku gegen die DFB-Elf. Dimitrij Nasarow vom Zweitligisten Erzgebirge Aue steht ebenso im 26-köpfigen Aufgebot von Trainer Robert Prosinecki wie Renat Dadaschow aus der U19 des Bundesligisten Eintracht Frankfurt.

Insgesamt berief der frühere kroatische Nationalspieler Prosinecki acht Legionäre in seinen Kader. Darunter ist auch der in Neu-Ulm geborene Stürmer Deniz Yilmaz vom türkischen Erstligisten Bursaspor, der einst für Bayern München II, den FSV Mainz 05 und den SC Paderborn auf Torejagd ging. Angeführt wird der Weltranglisten-89. von Kapitän und Rekordnationalspieler Raschad Sadigow von Meister Qarabag Agdam.

Ein Italiener leitet das Spiel

Erst der Nachwuchs, jetzt die Weltmeister: Der Italiener Daniele Orsato pfeift am Sonntag das WM-Qualifikationsspiel zwischen Aserbaidschan und der deutschen Nationalmannschaft. Der 41-Jährige hat erst am vergangenen Mittwoch Erfahrung mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gemacht, als er den 4:1-Erfolg der deutschen U16 in Italien leitete. Orsato, der bisher bei noch keinem großen Turnier zum Einsatz kam, pfiff im September 2011 bei einem Länderspiel in Polen (2:2) aber auch schon eine Begegnung der Nationalmannschaft.

Niederlande ehren Cruyff

Ein Jahr nach dem Tod von Johan Cruyff ehren die Niederlande ihren größten Fußballer mit einer silbernen Sonderbriefmarke. Der weltbekannte Spieler und Trainer war am 24. März 2016 im Alter von 68 Jahren in Barcelona gestorben. Die am Freitag von der niederländischen Post herausgegebene Marke, von der nur 1400 Stück produziert wurden, kostet in einer Geschenkverpackung 25 Euro. Ein Teil der Erlöse geht an die Cruyff-Stiftung für junge Fußballer.

Am Olympiastadion von Amsterdam, wo auch Cruyffs Heimatverein Ajax bis 1996 spielte, wurde ein Gedenkplatz eingerichtet, an dem auch Blumen abgelegt werden können. In einem Freilichtmuseum in Arnheim wurde eine Ausstellung über niederländische „Helden am Ball“ eröffnet, in der Cruyff einen eigenen Saal erhielt. Der Weltklasse-Fußballer spielte in seiner Profikarriere vor allem für Ajax Amsterdam und den FC Barcelona; in beiden Vereinen war Cruyff später auch als Trainer tätig.

Kruse zurück im Training

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Max Kruse ist bei Werder Bremen ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Der Angreifer hatte beim Fußball-Bundesligisten zuletzt wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel gefehlt und deshalb das Spiel gegen RB Leipzig (3:0) am vergangenen Sonnabend verpasst. Auch Robert Bauer, Lamine Sané, Fin Bartels und Florian Grillitsch, die zuletzt im Test beim Regionalligisten VfB Oldenburg pausiert hatten, standen am Freitag wieder auf dem Platz.

Hasebe fällt lange aus

Makoto Hasebe unterzog sich einem Eingriff am Knie
Makoto Hasebe unterzog sich einem Eingriff am Knie © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst

Für Mittelfeldspieler Makoto Hasebe (33) vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt ist die Saison vorzeitig beendet. Der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft musste sich in Tokio einer Operation am rechten Knie unterziehen. Dabei wurden vom Spezialisten Hiroshi Ikeda ein freier Gelenkkörper arthroskopisch entfernt und eine Knorpelglättung vorgenommen. "Natürlich trifft uns die Verletzung und die damit verbundene lange Ausfallzeit eines solch wichtigen Spielers sehr hart", sagte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner.

Hasebe war im Spiel der Hessen bei Bayern München (0:3) am 11. März bei einer Abwehraktion an den Torpfosten geprallt und hatte sich die Knieverletzung zugezogen. "Ich gehe fest davon aus, dass ich in der Vorbereitung für die neue Saison wieder dabei sein werde", sagte der frühere Nürnberger und Wolfsburger Bundesligaprofi, der seit 2014 in Frankfurt spielt.

Eichin bereut seinen Dickkopf

Werder Bremens Ex-Manager Thomas Eichin hat Fehler im Zusammenhang mit seiner Trennung vom Fußball-Bundesligisten eingeräumt. "Vielleicht hätte ich etwas gelassener reagieren müssen. Aber ich habe gerade in der Endphase des Abstiegskampfes meinen Dickkopf durchgedrückt und war nicht immer bequem", sagte der 50-Jährige in einem "Fußball-Bild"-Interview.

Mittlerweile aber sei das Verhältnis zu den Hanseaten nach einem Gespräch mit dem Werder-Aufsichtsratsvorsitzenden Marco Bode wieder sehr gut. Eichin: "Es war damals eine harte Zeit für jeden von uns." Der ehemalige Bundesliga-Profi stand von März 2013 bis Mai 2016 bei den Norddeutschen unter Vertrag, er wurde beurlaubt, weil er gegen eine Vertragsverlängerung von Trainer Viktor Skripnik war.

Eichin übernahm im Sommer vergangenen Jahres den Job des Sportdirektors beim Zweitligisten TSV 1860 München. Im Dezember wurde er dort wieder von seinen Aufgaben entbunden.

Kuranyi hört auf

Kevin Kuranyi hat seine aktive Laufbahn beendet. Das bestätigte der 35-Jährige auf seiner Homepage. "Jetzt ist es so weit. Jetzt bin ich mit mir im Reinen. Und ich habe mich an mein neues Leben nicht nur gewöhnt, ich finde es auch klasse. Ich gebe zu, ab und zu juckt es mich, auf den Platz zu laufen und wieder zu kicken", schrieb Kuranyi. Aber es sei nach all den Jahren "mindestens genauso schön, nicht mehr dieses durchgetaktete, fremdbestimmte Leben eines Profis zu haben. Ein Leben zwischen Trainingsplatz, Flugzeug und Hotelzimmer. Und es ist noch viel schöner, dauerhaft das Familienleben genießen zu können – an Geburtstagen zu Hause zu sein, am Wochenende etwas mit den Kindern unternehmen zu können.".

Kuranyi, in Brasilien geboren und in Panama aufgewachsen, bestritt 52 Länderspiele für Deutschland und erzielte dabei 19 Tore. Sein größter Erfolg mit der Nationalmannschaft war der zweite Platz bei der EM 2008. Zwei Monate später war seine Karriere in der DFB-Auswahl beendet: Weil er von Bundestrainer Joachim Löw nicht für die Partie gegen Russland nominiert worden war, hatte Kuranyi das Dortmunder Stadion in der Halbzeitpause verlassen und wurde danach nicht mehr eingeladen.

Seit 2001 absolvierte Kuranyi 275 Bundesliga-Spiele für den VfB Stuttgart, Schalke 04 und 1899 Hoffenheim. In dieser Zeit traf er 111-mal. Zudem spielte der gebürtige Brasilianer von 2010 bis 2015 in Russland bei Dynamo Moskau. Zuletzt stand Kuranyi bis Sommer 2016 in Hoffenheim unter Vertrag, seitdem war er vereinslos.

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"Ich gestehe: Wahrscheinlich wäre ich noch immer Profi, wenn es in den letzten Monaten geklappt hätte mit einem Engagement. Doch ich war bei der Suche sehr anspruchsvoll. Nicht was das Finanzielle betrifft. Sondern was das sportliche Projekt und die Entfernung zu Stuttgart anbelangt", schrieb Kuranyi. Er sei 2015 der Familie zuliebe in die Heimat zurückgekehrt.

Sein langjähriger Weggefährte Mario Gomez vom VfL Wolfsburg sprach in seiner Videobotschaft von einem "schwarzen Freitag für den Fußball. Wir werden ihn als Spieler nie vergessen. Er war eine große Inspiration."

DFB-Frauen sind wieder Spitze

Die deutschen Olympiasiegerinnen haben die Spitze der Fußball-Weltrangliste zurückerobert. Nach mehr als zwei Jahren auf Rang zwei übernahm die Auswahl von Bundestrainerin Steffi Jones mit 2108 Punkten erstmals wieder die Führung vor Weltmeister USA (2105 Punkte).

Beim SheBelieves-Cup Anfang März, den Europameister Deutschland auf Rang zwei abschloss, kassierte Gastgeber USA zwei Niederlagen gegen England und Frankreich und beendete den Wettbewerb als Letzter. Turniersieger Frankreich konnte zum Spitzenduo aufschließen und liegt nur noch 36 Punkte hinter der DFB-Auswahl. Damit sind die Abstände auf den ersten drei Plätzen so gering sind wie seit Dezember 2004 nicht mehr.

Argentinien darf wieder auf die WM hoffen

Argentinien hat einen wenig überzeugenden Arbeitssieg gegen Chile in der südamerikanischen WM-Qualifikationsrunde eingefahren. Durch das 1:0 (1:0) kletterte Argentinien mit nun 22 Punkten vom fünften auf den dritten Platz. Superstar Lionel Messi erzielte unter dem Jubel der Fans im Monumental-Stadion von Buenos Aires in der 16. Minute das Siegtor für den WM-Zweiten per Elfmeter. Auf schwierigem Geläuf war zuvor Ángel Di María (Paris Saint-Germain) gefoult worden. Lesen Sie hier die Zusammenfassung des Spieltages.

Die "Albiceleste" hatte zuletzt bei der Copa América im Finale zweimal gegen Chile verloren. Messi hatte an diese Spiele besonders schlechte Erinnerungen. Nach der Pleite im Copa-Finale 2016 hatte er entnervt seinen Rücktritt vom Nationalteam erklärt, wurde dann aber von einer ganzen Nation bis zu Präsident Mauricio Macri vom Weitermachen überzeugt.

Hertha treibt Pläne für neues Stadion voran

Hertha BSC gibt am kommenden Donnerstag einen ersten Einblick in Pläne zum möglichen Neubau einer reinen Fußballarena. Wie der Berliner Bundesligist mitteilte, sollen bei einer Informationsveranstaltung im Olympiapark „Ergebnisse der Standortanalyse“ vorgestellt werden, die Hertha in Auftrag gegeben hatte. Der Verein prüft eine Alternative für das Olympiastadion als Austragungsort seiner Heimspiele. Der Neubau soll ausschließlich privat finanziert werden.

Die Club-Verantwortlichen hatten in Fanforen und auf Mitgliederveranstaltungen bereits betont, wenn möglich die neue Arena in unmittelbarer Nähe zum Olympiastadion bauen zu wollen. Allerdings wäre Hertha dabei auch abhängig vom Land Berlin als Eigentümer des Olympiageländes. Zudem steht das Gelände unter Denkmalsschutz. In der Machbarkeitsstudie waren auch mögliche Standorte in Brandenburg einbezogen worden. Der derzeitige Nutzungsvertrag für das Olympiastadion zwischen Hertha und dem Berliner Senat wurde im vergangenen Jahr bis 2025 verlängert.