Hochfilzen. Laura Dahlmeier sorgt bei der Biathlon-WM in Hochfilzen für Furore – das Thema Russland und Doping für Negativschlagzeilen.

Als Gabriela Koukalova als sechstletzte Läuferin vier Sekunden Vorsprung ins Ziel rettete und ihr damit noch Gold entriss, nickte Laura Dahlmeier anerkennend, zuckte kurz mit den Schultern und winkte anschließend lächelnd ins Publikum.

„Ich habe für mich ein perfektes Rennen gemacht und bin darum sehr glücklich“, sagte Dahlmeier und zollte der Kontrahentin aus Tschechien Respekt: „Sie war etwas stärker und hat es sich absolut verdient.“ Für sie hätte die WM mit Gold in der Mixed-staffel und nun Silber im Sprint nicht besser beginnen können.

"Laura muss da gerannt sein wie ein Pferd"

Koukalova könnte ihr Glück kaum fassen und vergoss im glitzernden Tiroler Schnee dicke Freudentränen. Dann fiel sie ihrem Mann, Badminton-Star Petr Koukal, erleichtert in die Arme. Ihr erster Einzeltitel basierte auf enormem Willen und auch cleverer Taktik. Sie wählte einen hinteren Startplatz; in der Hoffnung, das Terrain unterhalb der Leoganger Steinberge würde im Rennverlauf fester werden. Und tatsächlich, so verriet sie, hatte sie auf der Jagd nach Dahlmeiers Bestzeit das Gefühl, „die Strecke würde immer schneller“.

Vor 9100 Zuschauern blieben die beiden besten Skijägerinnen des Winters fehlerfrei. Koukalovas Vorsprung von 10,5 Sekunden nach dem Stehendanschlag schrumpfte vor allem auf dem letzten Kilometer. Dafür zollte sie der deutschen Überfliegerin großen Respekt: „Laura muss da gerannt sein wie ein Pferd.“

Russin Glasyrina vorläufig suspendiert

Überschattet wurde der tolle Zweikampf von der vorläufigen Suspendierung der Russin Jekaterina Glasyrina. Die 29-Jährige, die mit der Startnummer 10 antreten sollte, steht aufgrund von Erkenntnissen aus dem McLaren-Report unter Dopingverdacht. Wie die Generalsekretärin der Internationalen Biathlon-Union, Nicole Resch, sagte, sei ein Dopingfall „sehr wahrscheinlich“. Auf Einzelheiten wollte sie allerdings nicht eingehen.

Diese scheibchenweise betriebene Aufklärung vonseiten des Weltverbandes nervt aber Dahlmeier gewaltig: „Es wäre langsam wichtig, dass man das mal komplett aufklärt und dass Russland einsieht, Fehler gemacht zu haben“, meinte die Bayerin.