Der erfahrene Niedersachse Pfeiffer legt den Grundstein für den Sieg der deutschen Mixedstaffel. Eklat bei der Siegerehrung.

Hochfilzen. „Das ist doch mal ein Einstieg“, rief Frank Ullrich und fiel Mark Kirchner in die Arme. Unter dem Jubel der 10.700 Zuschauer, von denen die Mehrzahl deutsche Fahnen schwenkte, gratulierte der ehemalige dem aktuellen Herren-Bundestrainer zum „perfekten WM-Auftakt“.

Bei herrlichem Sonnenschein krönte sich die deutsche Riege unterhalb des Kaisergebirges zu den Biathlon-Königen. Am Ende eines spannenden Wettkampfes verwiesen Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier, Arnd Peiffer und Simon Schempp Frankreich und Russland auf die Plätze.

Pfeiffers Präzision legt die Basis

2010 hatten die Deutschen zuletzt die jüngste und lange stiefmütterlich behandelte Disziplin gewonnen. Damals jubelten Peiffer und Schempp noch gemeinsam mit Simone Hauswald und Magdalena Neuner. „Doch das war im Olympiajahr und wir liefen im Rahmen des letzten Weltcups. Daher ist es diesmal schon anders und etwas Besonderes“, sagte der glückliche Peiffer.

So sehen Sieger aus: Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier, Arnd Peiffer, and Simon Schemppholen Gold für Deutschland
So sehen Sieger aus: Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier, Arnd Peiffer, and Simon Schemppholen Gold für Deutschland © imago/ITAR-TASS

Der Niedersachse, der in der Oberhofer Trainingsgruppe von Kirchner zum Weltklasse-Athleten gereift ist, war der Schlüssel zum Erfolg. Mit zwei fehlerlosen Schießeinlagen brachte er seine Mannschaft auf Siegkurs – auch wenn er hinterher gestand: „Auf der Strecke gab es bei mir schon noch ein paar Reserven.“

Kommentar: Ein Schlag ins Gesicht

Diese offenbarte Laura Dahlmeier indes am Schießstand. Die so sichere Schützin benötigte vier Extrapatronen, machte den Zeitverlust durch eine famose Laufleistung jedoch wieder wett und schickte Peiffer knapp als Ersten auf die Strecke. Der 29-Jährige baute den Vorsprung auf 21 Sekunden aus. Obwohl es Schlussläufer Schempp nochmal spannend machte, reichte es zu Gold.

Fourcade und Russen im Clinch

Überschattet wurde der deutsche Triumph von einem Eklat bei der Siegerzeremonie im Stadion von Hochfilzen. Zunächst hatte Russlands Doping-Sünder Alexander Loginow sowie Anton Schipulin dem Franzosen Martin Fourcade den Handschlag verweigert, bevor dieser demonstrativ vom Podest verschwand, als es die Russen bestiegen. Von den Fans gab es Pfiffe für die Drittplatzierten.

Biathlon-Star Martin Fourcade hält viel von sauberem Sport und daher nicht viel von russischen Sportlern
Biathlon-Star Martin Fourcade hält viel von sauberem Sport und daher nicht viel von russischen Sportlern © imago/Eibner Europa

Schlussläufer Schipulin warf dem Superstar später „unfaires Verhalten“ gegenüber Loginow vor und gab ihm die Schuld an dessen Sturz beim Wechsel. „Unsere Mannschaft ist eine große Familie. Das können wir nicht hinnehmen“, schimpfte er, während sich Fourcade im Recht sieht: „Ich habe nichts falsch gemacht. Ich kämpfe für sauberen Sport. Wer das nicht akzeptieren kann, muss damit klarkommen“, meinte er.

Im Vorfeld hatte Fourcade angesichts der Aufstellung von Loginow nach abgesessener Sperre wegen Epo-Dopings erklärt: „Wir dachten nicht, dass es möglich ist. Aber sie haben es getan.“ Und gossen damit Öl ins Feuer.