Hamburg. Onur Ulusoy machte Hamburg zur Futsal-Hauptstadt. Jetzt muss der Pionier seine Panthers schweren Herzens verlassen – als Meister.

Onur Ulusoy grüßte schon im Vorfeld von den Werbeplakaten an den Bushaltestellen der Stadt. Und fast schien es, als stellte der 30-Jährige in der CU-Arena in Neugraben selbst HSV-Idol Uwe Seeler in den Schatten. Die prominent besuchte Hamburger Futsal-Meisterschaft stand ganz im Zeichen des Abschieds. „Onur Ulusoy hat entscheidend dazu beigetragen, dass man beim DFB von der Futsal-Hauptstadt Hamburg spricht. Deshalb ist es Zeit, Danke zu sagen“, würdigte der Präsident des Hamburger Fußball-Verbandes, Dirk Fischer, den scheidenden Vereinsgründer, Vorsitzenden und Spielertrainer der Hamburg Panthers.

Der Abschied Ulusoys, den es beruflich nach Koblenz zieht, wo er in die Holzbaufirma seines Onkels einsteigt, fiel gebührend aus. Vom Verband gab es eine Uhr, von den 708 Zuschauern in der Halle lautstarken Applaus und von den Teamkollegen den 13. Titelgewinn seit der Vereinsgründung 2011. In einem früh entschiedenen Endspiel setzten sich die Panthers gegen FC Fortis (Mümmelmannsberger SV) mit 8:4 (5:1) durch. Ulusoy glänzte als bester Torschütze (3). Selbst Staatsrat Christoph Holstein bat ihn bei der Siegerehrung um ein Selfie.

Futsal-Visionär machte sich nicht nur Freunde

„Es tut mir in der Seele weh zu gehen“, sagte Ulusoy: „Aber ich muss auch im Leben vorankommen, an meinen Beruf denken.“ Der Futsal-Visionär, der sich mit seiner klaren Meinung zur Entwicklung seiner Sportart nicht nur Freunde gemacht hat („Der DFB geht es falsch an. Das dauert alles zu lange.“), ist „aber auch satt“, wie er betonte. Er wollte etwas aufbauen. „Das habe ich geschafft. Ich habe mir einen Namen gemacht. Mehr ist im Futsal in Deutschland aktuell nicht möglich.“

Weitere Hamburger Futsal-Meister: Frauen: Hamburger SV – Walddörfer SV 2:5, A-Junioren: Rahlstedter SC – TuS Berne 12:3, B-Junioren: SC Condor – Eimsbütteler TV 3:12, C-Junioren: Vorwärts-Wacker Billstedt – SC Victoria 9:4.