Knapp 200 Dauerkarten-Inhaber waren letzte Saison bei keinem einzigen Heimspiel des HSV. Das ist unsolidarisch.

Man stelle sich vor, der HSV empfängt den FC Bayern oder Bremen zum Spiel des Jahres, und einige Dauerkarten-Kunden bleiben zu Hause. Was für echte Fans unvorstellbar ist, war im Volksparkstadion tatsächlich Realität. Wie jetzt bekannt wurde, waren knapp 200 Dauerkarteninhaber in der Vorsaison nicht bei einem einzigen Heimspiel. Die Gründe? Liegen im Dunkeln.

Der Autor ist Sportreporter beim Abendblatt
Der Autor ist Sportreporter beim Abendblatt © HA | Andreas Laible

Beim HSV hatte man im Sommer auf die Stadion-Schwänzer reagiert und eine Mindestnutzung für Dauerkarten eingeführt, die nicht ungeteilte Zustimmung fand. Die Androhung vonseiten des Vereins: Wer nicht mindestens zwölf der 17 Partien besucht, verliert sein Vorkaufsrecht für die Saison 2017/18 und muss sich für die begehrten Tickets wieder hinten anstellen.

Mindestnutzung bringt Erfolg

Die Maßnahme trägt bereits erste Früchte, denn die Nichtnutzungsquote von Dauerkarten ist in der Hinrunde 2016/17 um circa 20 Prozent zurückgegangen. Dennoch werden einige Zuschauer die Mindestnutzung nicht erreichen, so viel ließ der HSV schon durchblicken. Maximal neun Heimspiele müssen sich deren Platznachbarn noch über frei bleibende Sitzschalen ärgern, danach erhalten andere Fans die Möglichkeit auf eine Heimspiel-Flatrate. Und das ist auch richtig so. Denn Stadion-Schwänzer nehmen anderen Fans die Möglichkeit, die Spiele des HSV zu besuchen. Und dem Club die Chance, neue „Kunden“ zu werben.

Hier ein erster Blick in das HSV-Hotel

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