Buxtehude. Nach der EM-Pause sind Buxtehudes Handballerinnen gefordert. Dabei könnte dem Team von Dirk Leun eine Sache in die Karten spielen.

Am Dienstag hatte Dirk Leun seine Handballerinnen vom Buxtehuder SV erstmals nach fast sechs Wochen wieder in der Halle Nord beisammen. Die Niederländerinnen Michelle Goos und Lynn Knippenborg waren wieder dabei, nachdem sie vor zehn Tagen bei der EM in Schweden die Silbermedaille gewonnen hatten, auch Emily Bölk und Lone Fischer, die mit der deutschen Nationalmannschaft das Halbfinale so knapp verpasst hatten. An diesem Mittwochmittag schon bricht die Mannschaft dann nach Bad Langensalza zu ihrem Bundesligaspiel beim Thüringer HCauf (19.30 Uhr/Live­stream auf Sportdeutschland.tv).

Nur eine Trainingseinheit zur Vorbereitung – das kann normalerweise nicht reichen, um beim deutschen Meister zu bestehen. „Aber für mich hatte die körperliche wie auch mentale Regeneration der EM-Teilnehmerinnen Vorrang gerade im Hinblick auf das Programm, das uns im Januar und Februar noch erwartet“, sagt Trainer Leun.

Auch der Gegner steckt im Umbruch

Immerhin: Auch der Gegner steckt nach einer Serie von sechs Meistertiteln im Umbruch und ist in der Tabelle als Zweiter mit 14:2 Punkten dem Vierten Buxtehude (12:4) noch nicht enteilt. „Sie haben immer noch einen sehr breit aufgestellten Kader, sind aber nicht mehr die Übermannschaft“, sagt Leun, „sie müssen noch zueinanderfinden, das könnte unsere Chance sein.“

Und auch die Thüringerinnen sind ja erst seit dem zweiten Weihnachtstag wieder vereint. Bei ihnen war in den vergangenen Wochen bis auf die frühere BSV-Torhüterin Jana Krause sogar die gesamte Mannschaft unterwegs gewesen: die einen bei der EM in Schweden, die anderen bei der Vorqualifikation zur WM 2017 in Deutschland.

An Athletik und Wurf gearbeitet

Leun musste im Dezember nur die vier Nationalspielerinnen entbehren. Er nutzte die Zeit, um an Athletik und Wurf zu arbeiten. Zum Testspiel in Grömitz am Montag vergangener Woche gegen den dänischen Erstligisten Nykø­bing (33:39) nahm er die Nachwuchsspielerinnen Zeliha Puls, Lisa Borutta, Natalie Axmann und Lea Rühter mit.

Jetzt sind die EM-Teilnehmerinnen zurück – und gleich in dem Rhythmus gefordert, den sie vom Turnier in Schweden kennen. Schon am Freitag kommt der Tabellenelfte SVG Celle in die Halle Nord (18 Uhr). Zur Vorbereitung bleibt wieder nur ein Tag, die Reisestrapazen kommen hinzu.

Im Januar bleibt zwischen den Spielen dann wieder mehr Zeit – die der BSV nutzen will, um am Kader für die kommende Saison zu arbeiten. Verlängert wurden bereits die Verträge der Rückraumshooterinnen Jessica Oldenburg (bis 2018) und Friederike Gubernatis (bis 2019). Leun hofft, auch die international umworbene Emily Bölk (18) vom Verbleib überzeugen zu können: „Sie ist eine zentrale Größe in der Mannschaft und hat bei uns perfekte Bedingungen. Ich glaube, ein bis zwei weitere Jahre in Buxtehude würden ihr guttun.“