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Euro League: Aogo trifft, HW4 spielt durch

Augen zu und durch: Heiko Westermann (r., gegen Athens Lucas Villafanez) wurde am Donnerstag ein selten gewordenes Glücksgefühl zuteil
Augen zu und durch: Heiko Westermann (r., gegen Athens Lucas Villafanez) wurde am Donnerstag ein selten gewordenes Glücksgefühl zuteil © Reuters

Seltene Glücksgefühle für Dennis Aogo und Heiko Westermann: Der ehemalige HSV-Kapitän kam in der Europa League für Ajax Amsterdam endlich mal wieder zum Einsatz. Beim 2:0-Sieg gegen Panathinaikos Athen im bedeutungslosen vorletzten Gruppenspiel des Tabellenführers spielte "HW4" sogar über die volle Distanz. Es war erst Westermanns fünftes Spiel bei den Ajax-Profis überhaupt. Ex-Kollege Marcus Berg kam bei Athen verletzungsbedingt nicht zum Einsatz.

Jungpapa Aogo (l.) lutschte nach seinem Treffer am Daumen
Jungpapa Aogo (l.) lutschte nach seinem Treffer am Daumen © Witters

Noch besser lief der Euro-League-Abend für Dennis Aogo: Der ehemalige Hamburger Außenverteidiger durfte bei Schalke ebenfalls von Beginn an ran und in der 80. Minute sogar einen Foulelfmeter zum 2:0-Endstand gegen Nizza verwandeln. Gelsenkirchen hatte bereits vor der Partie als Gruppensieger festgestanden. Ein Beitrag zu einem Erfolgserlebnis verwehrt blieb indes Marcelo Dìaz - der HSV-Relegationsheld aus Chile wurde bei Celta Vigos 1:1 gegen Standard Lüttich beim Stand von 1:0 in der 60. Minute ausgewechselt.

Verpasst hat die nächste Runde Marc Rzatkowski mit RB Salzburg. Der ehemalige St. Paulianer schmorte beim 1:1 des österreichsischen Meisters bei FK Krasnodar allerdings 90 Minuten lang auf der Bank. Salzburg hat durch das Unentschieden in der Schalke-Gruppe keine Chance mehr aufs Weiterkommen.

Seeler-Enkel Öztunali durfte zwar 90 Minuten für Mainz 05 spielen, doch er kam im Spiel gegen St. Etienne genauso wenig zum Zug wie einer seiner Mannschaftskameraden. Trostpflaster für die Mainzer: Auch die Franzosen blieben torlos, nach 90 Minuten stand es 0:0. Mainz ist dadurch vorzeitig aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

TV-Einnahmen werden nach vier Kriterien verteilt

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) verteilt die TV-Milliarden künftig nach vier Kriterien. Die nationalen Einnahmen, die ab der Saison 2017/18 für vier Spielzeiten auf 1,19 Milliarden Euro pro Saison steigen, werden anhand eines "Vier-Säulen-Prinzips" ausgeschüttet - eingerechnet werden die Fünfjahreswertung getrennt nach Ligen, die Erfolge der vergangenen 20 Jahre, die Nachwuchsarbeit sowie eine Wettbewerbswertung. Hier lesen Sie den offiziellen Wortlaut.

Bislang wurden die Einnahmen ausschließlich nach der Fünfjahreswertung verteilt. Diese wird künftig 70 Prozent der Ausschüttung ausmachen. Fünf Prozent der nationalen Einnahmen werden nach der 20-Jahres-Wertung aller 36 Profiklubs verteilt. Wer verbandsausgebildete U23-Spieler einsetzt, darf mit einem Anteil von den zwei Prozent der Nachwuchs-Säule rechnen. 23 Prozent werden nach einer "gewichteten" Wettbewerbswertung verteilt. Die ersten sechs Klubs in der dieser Säule erhalten denselben Betrag.

"Dank Rekorderträgen aus der im Sommer erfolgten Ausschreibung der nationalen Medienrechte können alle Clubs mit erheblichen zusätzlichen Einnahmen kalkulieren", sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball: "Daneben wird durch das neue Verteiler-Modell den Interessen von Medien-Partnern sowie den Zuschauern in den Stadien und vor den Bildschirmen im Sinne eines attraktiven Wettbewerbs Rechnung getragen."

Trotz teilweise höchst unterschiedlicher Interessen "konnte ein Weg gefunden werden, der Leistungsprinzip und Solidarität weiter miteinander verbindet", sagte Rauball: "Mit Blick auf die weitere Positiv-Entwicklung der Bundesliga und 2. Bundesliga ist es darüber hinaus das Ziel, sportliche Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung zu honorieren und in den unterschiedlichen Tabellenregionen Wettbewerbsimpulse zu setzen."

Liverpool-Legende Gerrard beendet Karriere

Red-Ikone Steven Gerrard beendet seine Karriere. "Nach den jüngsten Medienspekulationen rund um meine Zukunft kann ich meinen Rücktritt vom Profifußball bestätigen", teilte der 36-Jährige in einer Erklärung mit: "Ich hatte eine unglaubliche Karriere und bin für jeden Moment meiner Zeit in Liverpool, England und LA Galaxy dankbar."

Die englische Ikone des FC Liverpool hatte Mitte des Monats seinen Abschied von MLS-Klub Los Angeles Galaxy nach dem Play-off-Aus gegen die Colorado Rapids verkündet. Nach 17 Spielzeiten und 186 Tore in 710 Spielen in Liverpool war der 114-malige Nationalspieler im Juli 2015 nach Los Angeles gewechselt. In 18 Monaten erzielte er in 38 Einsätzen fünf Tore, 14 bereitete er vor.

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Liverpool-Teammanager Jürgen Klopp hatte zuletzt durchblicken lassen, er wolle Gerrard wieder bei den Reds einbinden. Gerrard selbst verriet zuletzt noch nichts über seine Pläne für die Zukunft: "Ich freue mich darauf, Zeit mit meiner Familie zu verbringen, während ich über den nächsten Schritt nachdenke."

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Mit Liverpool hatte Gerrard die Champions League (2005), den UEFA-Cup (2001) und zweimal den FA-Cup (2001 und 2006) gewonnen. Englischer Meister wurde Gerrard mit den Reds nicht.

Medien: FA spricht am Montag mit Southgate

Der englische Fußballverband FA will übereinstimmenden Medienberichten zufolge am Montag mit Gareth Southgate über eine Weiterbeschäftigung als Trainer der Fußball-Nationalmannschaft sprechen. Laut den Berichten soll Southgate im FA-Hauptquartier in Burton upon Trent einem Auswahlgremium seine Strategie für die Zukunft der „Three Lions“ vorstellen. Neben dem FA-Vorsitzenden Greg Clarke, Generaldirektor Martin Glenn und dem technischen Direktor Dan Ashworth gehören dem Gremium auch der Vorsitzende der Trainer-Gewerkschaft Howard Wilkinson und der ehemalige englische Nationalverteidiger Graeme Le Saux an.

Southgate war ursprünglich als Interimstrainer nur für vier Spiele verpflichtet worden. Unter ihm gelangen England in drei WM-Qualifikationsspielen zwei Siege gegen Malta und Schottland sowie ein torloses Unentschieden in Slowenien. Ein Freundschaftsspiel gegen Spanien endete am Dienstag nach zwei späten Gegentoren 2:2. Generaldirektor Glenn betonte, Southgates mögliche Verpflichtung könne nicht nur auf ein paar Spielen basieren. Ein Zeitrahmen für die Trainer-Entscheidung wurde zunächst nicht genannt.

Deutschland bei Confed Cup nicht gesetzt

Die FIFA hat überraschend die Regularien für die Auslosung zum Confederations Cup geändert und Weltmeister Deutschland nicht als Gruppenkopf gesetzt. Bei der Zeremonie am Samstag (16.00 Uhr/MEZ) in Kasan wird die DFB-Auswahl stattdessen gemeinsam mit Fußball-Europameister Portugal und Südamerika-Champion Chile in Topf 1 einsortiert. Russland ist als Gastgeber als Kopf der Gruppe A festgelegt. Das entschied das Organisationskomitee am Donnerstag.

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© Imago

Bei Vorgängerturnieren war der aktuelle Weltmeister als Kopf der Gruppe B gesetzt worden. In den Topf 2 der in der Weltrangliste schlechter platzierten Teams wurden Mexiko, Australien, Neuseeland und der noch zu ermittelnde Afrikameister einsortiert. Deutschland wird somit in der Gruppenphase entweder auf Russland, Portugal oder Chile sowie auf zwei Teams aus Topf zwei treffen.

Die genauen Spieltage beim Turnier vom 17. Juni bis 2. Juli stehen für die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw somit erst mit der Auslosung am Samstag fest. Mögliche Spielorte sind St. Petersburg, Moskau, Sotschi und Kasan.

Gladbach will Euphorie mitnehmen

Als Lautsprecher ist Nico Elvedi bisher nicht in Erscheinung getreten. Nach dem beachtlichen 1:1 (1:1) gegen Manchester City und der damit verbundenen Teilnahme an der Europa League gab der 20-jährige Schweizer aber die Richtung bei Borussia Mönchengladbach für die kommenden Wochen bis zur Winterpause vor. "Wir versuchen, diese Euphorie jetzt mitzunehmen. Wir haben das Potenzial, in der Bundesliga oben mitzuspielen", sagte Elvedi nach dem erwarteten Champions-League-Aus. Am Sonnabend wartet die TSG Hoffenheim auf die Fohlen in der Bundesliga.

Dieses Potenzial haben die Gladbacher zuletzt allerdings nicht ausgeschöpft. Seit sechs Spielen wartet die kriselnde Mannschaft von Trainer André Schubert in der Fußball-Bundesliga auf einen Sieg. Der beherzte Auftritt gegen das Star-Ensemble von Teammanager Pep Guardiola soll dem fünfmaligen deutschen Meister aber Rückenwind verleihen. "Das", betonte Schubert, "kann der Mannschaft durchaus viel geben."

Daher hielt sich die Enttäuschung über das Aus in der europäischen Königsklasse nach der Führung durch Raffael (23.) und dem Ausgleich durch David Silva (45.+1) in Grenzen. Der dritte Platz bedeute in dieser Hammergruppe viel, stellte Torhüter Yann Sommer fest. Man sei eine würdige Champions-League-Mannschaft gewesen. Die Gladbacher verpassten durch das Unentschieden das Achtelfinale der Champions League, sicherten sich aber die Teilnahme an der Europa League nach der Winterpause.

Das Champions-League-Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen Manchester City (1:1) hat sich nicht als Publikumsmagnet erwiesen. Nur 5,90 Millionen Fans verfolgten im ZDF am Mittwochabend die Begegnung im Borussia-Park, das bedeutete einen Minusrekord in der laufenden Saison der Königsklasse für den Sender.

USA: BVB vs Bayern sorgt für Saisonrekord

Das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga am vergangenen Samstag zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (1:0) hat in den USA so viele Zuschauer wie noch nie in dieser Saison begeistert. Insgesamt 426.000 Fans verfolgten die Partie beim US-Sender Fox. Das teilte das Medienunternehmen am Donnerstag mit.

Deutschland nur noch Weltranglisten-Dritter

Fußball-Weltmeister Deutschland hat trotz des Traumstarts in der WM-Qualifikation einen Platz in der FIFA-Weltrangliste verloren. Einen Monat nach der Rückeroberung von Platz zwei musste die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Brasilien (1544 Punkte) vorbeiziehen lassen und ist nun Dritter (1433).

Spitzenreiter bleibt weiterhin Argentinien (1634), obwohl der WM-Finalist zuletzt 0:3 in Brasilien verlor und droht, die Weltmeisterschaft 2018 in Russland zu verpassen. Deutschland hatte die ersten vier Spiele der Qualifikation ohne Gegentor gewonnen.

Von Platz sechs auf vier verbesserte sich Südamerika-Meister Chile (1404), Belgien (1368) ist Fünfter. Den größten Sprung machte Armenien um den Ex-Dortmunder Henrich Mchitarjan, das sich nach dem 3:2 in der WM-Quali gegen Montenegro um 38 Plätze auf Rang 87 und in die Top 100 verbesserte.

Europameister Portugal ist weiterhin Achter. Ex-Weltmeister Italien, von dem sich Deutschland im letzten Länderspiel des Jahres 0:0 trennte, rutschte um drei Plätze auf Rang 16 ab

Nach Eklat: Larsson tritt als Trainer zurück

Schwedens Fußball-Ikone Henrik Larsson ist als Trainer des Erstliga-Absteigers Helsingborgs IF zurückgetreten. Neben dem bitteren Gang in die Zweitklassigkeit dürfte eine Hooligan-Attacke auf Larsson und dessen Sohn Jordan (19), der bei Helsingborgs IF im Sturm spielt, den Ausschlag für die Entscheidung des 106-maligen Nationalspielers gegeben haben.

In einer offiziellen Mitteilung erklärte Helsingborgs Klubpräsident Mats-Oka Schulze, die Rücktrittsentscheidung des 45-Jährigen sei gemeinsam mit dem Verein getroffen worden.

Nach der 1:2-Heimniederlage im entscheidenden Relegations-Rückspiel gegen Halmstads BK (Hinspiel 1:1) hatten Randalierer auf dem Spielfeld sowohl Larsson senior als auch Larsson junior attackiert. Die Hooligans zwangen Jordan Larsson unter Gewaltandrohung, sein Trikot auszuziehen.