Athen. Bosniens Trainer kann den Platzverweis seines Schützlings gegen Griechenland nicht verstehen. Duell hatte einige heiße Szenen.

Griechenlands Fußballer atmeten nach dem Ausgleich in letzter Sekunde gegen Bosnien auf. Doch die Hauptrolle in der WM-Qualifikationspartie spielte am Sonntag der ehemalige Wolfsburger Bundesligaprofi Edin Dzeko. Der bosnische Stürmer hatte Sokratis Papastathopoulos von Borussia Dortmund während eines Streits um den Ball in der 79. Minute die Hose heruntergezogen. Das Fernsehen hatte gerade zu diesem Zeitpunkt die Aktion in Großaufnahme gezeigt.

Für den Hosentest kassiert Edin Dzeko einen Platzverweis
Für den Hosentest kassiert Edin Dzeko einen Platzverweis © Imago/ANE Edition

Anschließend kam es zu einer Rudelbildung und Rangeleien zwischen Griechen und Bosniern. Dabei schlug der griechische Bundesliga-Spieler Kyriakos Papadopoulos (RB Leipzig) einem bosnischen Spieler ins Gesicht. Ergebnis: Der Schiedsrichter zeigte Dzeko Gelb-Rot und Papadopoulos die rote Karte.

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Bosnien-Coach versteht Platzverweis nicht

Nicht alle waren mit der Entscheidung einverstanden. Bosniens Nationaltrainer Mehmed Bazdarevic sagte am Montag: „Ich glaube, dass es der größte Schaden ist, dass Edin Dzeko unrechtmäßig ausgeschlossen wurde. Damit hat uns der Schiedsrichter um zwei Punkte gebracht.“

Den Ausgleich zum 1:1 hatte in der fünften Minute der Nachspielzeit Georgios Tzavellas erzielt. Zuvor hatte Orestis Karnezis (32. Minute) die Gäste per Eigentor in Führung gebracht. Die Griechen bleiben damit in der Gruppe H mit zwei Punkten Rückstand Zweiter hinter Belgien. Griechenlands Nationaltrainer Michael Skibbe sagte nach dem Spiel: „Wir hatten Glück und haben am Ende den einen Punkt.“

In bosnischen Medien wurde von einem weiteren Zwischenfall berichtet. Auf der Tribüne sollen griechische Fans ein nationalistisches Transparent gezeigt haben. Darauf stand der bekannte kriminelle Spruch „Messer, Draht, Srebrenica“ („Noz, zica, Srebrenica“). Das skandieren normalerweise Serben, um den Völkermord im ostbosnischen Srebrenica im Juli 1995 zu verunglimpfen.