Hamburg. Der schnelle Sieg über den SC Union Emlichheim freute Interimscoach Slava Schmidt auch aus einem praktischen Grund.

Welche Glücksgefühle ein überzeugend gewonnenes Zweitligaspiel auch bei gestandenen Bundesligaspielerinnen auslösen kann, war am Sonnabendabend an Saskia Radzuweits Gesicht abzulesen. „Das hat heute vom ersten bis zum letzten Ballwechsel richtig Spaß gemacht“, sagte die Außenangreiferin des Volleyball Teams Hamburg (VTH) nach dem innerhalb von 65 Spielminuten herausgearbeiteten 3:0 (25:18, 25:14, 25:18)-Sieg über SC Union Emlichheim, und sie strahlte dabei so breit wie ein Kind, dem gerade der wichtigste Weihnachtswunsch erfüllt wurde.

Die 25-Jährige hatte am ersten Heimsieg der Saison so viel Anteil, dass sie zu Recht als wertvollste Spielerin ausgezeichnet wurde. Diese Ehrung hätte allerdings auch Zuspielerin Maria Kirsten verdient gehabt, die nicht nur ihre Mitspielerinnen gekonnt in Szene setzte, sondern sich selbst so häufig in den Angriff einschaltete, dass sie am Ende punktbeste Hamburgerin war. Überhaupt war das Mitwirken der 19-Jährigen, die zu Saisonbeginn wegen des Todes ihres Vaters gefehlt hatte, der entscheidende Grund dafür, dass der Auftritt des Bundesligaabsteigers den 442 Fans in der CU-Arena so viel mehr Vergnügen bereitete als der mit 1:3 gegen Stralsund verlorene Heimspielauftakt.

Interimscoach war sehr zufrieden

„Mit Maria im Zuspiel haben wir ganz andere Möglichkeiten, das hat man heute gesehen. Überhaupt hat all das geklappt, was wir uns im Training erarbeitet haben, deshalb bin ich sehr zufrieden mit der Leistung des Teams“, lobte Interimscoach Slava Schmidt, der in dieser Woche wieder auf seinen Assistenzposten zurückkehren kann, da VTH-Präsident Volker Stuhrmann am Dienstag einen Nachfolger für den schwer erkrankten Cheftrainer Fabio Bartolone präsentieren will.

Der schnelle Sieg am Sonnabend freute Schmidt, der die an Rückenpro­blemen leidende Mittelblockerin Anisa Sarac schonte, auch aus einem praktischen Grund: So konnte sein Team Kraft sparen für das Pokalspiel am Sonntagnachmittag beim Ligakonkurrenten DSHS Köln. Und das half: Mit einem 3:1 (25:23, 23:25, 25:18, 25:23)-Erfolg qualifizierten sich die Hamburgerinnen für die Hauptrunde des DVV-Pokals.