PaRIS. Die Uefa zieht eine positive Bilanz des Turniers – vor allem die Fans aus Island, Wales und Irland sorgten für gute Laune.

Nach 30 Tagen mit sehr viel Fußball, aber sehr wenig gutem Fußball fällt die Bilanz des ersten europäischen XXL-Turniers eher dürftig aus. So laut die Uefa auch über ihr Mammut-Projekt mit 24 Mannschaften jubelt und die französischen Organisatoren angesichts der bis zum Finale überwundenen Terrorfurcht erleichtert einstimmen – eine kontinentale Begeisterung hat die größte EM in 56 Jahren Turniergeschichte nicht entfachen können.

Waghalsig: Ein Selfie vor dem
Spiel mit Cristiano Ronaldo
Waghalsig: Ein Selfie vor dem Spiel mit Cristiano Ronaldo © Witters

Finanziell war das Turnier ein Erfolg: Einnahmen in Höhe von 1,93 Milliarden Euro stehen nur 1,1 Milliarden Euro Ausgaben gegenüber (830 Millionen Euro Gewinn). „Wir hatten mit der Organisation keine Probleme, auch nicht mit der Sicherheit“, sagte Turnierdirektor Martin Kallen. Traurig machten die Bilder aus Marseille, wo mehrere Dutzend Menschen von Hooligans aus Russland und England teils schwer verletzt wurden. Später knallte es auch im Stadion. Die Sorge vor Anschlägen lag wie Blei über dem Ausrichterland, auch im Ausland waren die Sorgen groß. Fanzonen füllten sich eher langsam, der Fußball-Funke wollte nicht so recht überspringen. Frankreich, ohnehin kein klassisches Fußballbegeisterungs-Land, nahm das Turnier bis zum Finale hin, statt es zu zelebrieren.