Lisicki blüht erneut in Wimbledon auf und schlägt zwölf Asse bei ihrem überraschend deutlichen Sieg. Auch Witthöft und Kerber weiter.

London. Angelique Kerber und Sabine Lisicki hielten sich im All England Club nicht lange auf mit ihren Zweitrundengegnerinnen. Sowohl die Melbourne-Siegerin aus Kiel, als auch die Wimbledon-Spezialistin aus Berlin haben auf den heiligen Rasenplätzen im Londoner Südwesten noch viel vor. Kerbers Sieg gegen Varvara Lepchenko aus den USA (6:1, 6:4) und Lisickis Aufschlag-Spektakel gegen die Australierin Samantha Stosur (6:4, 6:2) nährten die Hoffnung auf weitere Erfolge in den wirklich wichtigen Partien.

Witthöft steht in Runde drei
Witthöft steht in Runde drei © dpa | Gerry Penny

Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei den French Open in Paris kann sich die deutsche Bilanz in Wimbledon allerdings schon jetzt sehen lassen. Sieben Spielerinnen inklusive „Nachzüglerin“ Annika Beck (Bonn) gewannen ihre Auftaktmatches – so viele wie seit 25 Jahren nicht mehr. Aus diesem Kreis kamen auch die Youngster Carina Witthöft (Hamburg) und Anna-Lena Friedsam (Neuwied) weiter.

Andrea Petkovic ist hingegen angeschlagen in der zweiten Runde ausgeschieden. Die Weltranglisten-38. aus Darmstadt unterlag der Russin Jelena Wesnina 5:7, 3:6. Im ersten Satz war Petkovic beim Stand von 5:6 ausgerutscht und verlor anschließend neun Punkte nacheinander. Mit einem Tapeverband am linken Knöchel setzte sie das Match fort, musste sich nach 1:41 Stunden jedoch geschlagen geben.

Witthöft trifft jetzt auf Kerber

Eine Deutsche hat bereits sicher die zweite Woche im Rasenmekka an der Church Road erreicht. Witthöft fordert nach ihrem Sieg gegen die Japanerin Kurumi Nara (6:3, 6:0) Kerber zur Wimbledon-Revanche. Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Nummer eins das damals einseitige Duell mit 6:0, 6:0 gewonnen. Friedsam bekommt es nach dem 6:4, 7:6 (7:1) gegen Qualifikantin Jekaterina Alexandrowa (Russland) mit Misaki Doi aus Japan zu tun.

Die Kielerin Kerber hatte es eilig
Die Kielerin Kerber hatte es eilig © Getty Images | Jordan Mansfield

Kerber sparte gegen Lepchenko Kraft, sie brauchte nur 52 Minuten für ihren Erfolg. Kaum länger verbrachte Ex-Finalistin Sabine Lisicki an ihrem „magischen Ort“, der ihre Dauerkrise wie von Zauberhand vertrieben hat. Mit zwölf Assen schoss Lisicki Favoritin Stosur in 70 Minuten vom Platz und hinterließ Eindruck im All England Club.

„Das Match war sehr gut, ich war wirklich bereit“, sagte Lisicki und lachte gelöst: „Ich freue mich, dass ich wieder besser spiele und möchte so lange wie möglich hier bleiben.“ Erstmals seit vier Monaten gewann Lisicki zwei Matches in Folge und trifft in Runde drei auf Elina Switolina (Ukraine/Nr. 17) oder Jaroslawa Schwedowa (Kasachstan). Beides lösbare Aufgaben in ihrer derzeitigen Form.

Lisicki präsentiert sich wie 2013

Schielt sie schon Richtung Finale? Lisicki findet mal wieder zur Bestform auf dem „heiligen Rasen“
Schielt sie schon Richtung Finale? Lisicki findet mal wieder zur Bestform auf dem „heiligen Rasen“ © Getty Images | Julian Finney

Ganze zwei Punkte gab Lisicki gegen Stosur im ersten Satz ab. Von der Verzweiflung nach allen sportlichen und privaten Rückschlägen in den letzten Monaten war nichts mehr zu sehen. „Ich habe ihr relativ zügig das Selbstvertrauen genommen“, sagte Lisicki über ihren Traumstart. Ihr Strahlen und ihr Aufschlag erinnerten an die Wimbledon-Tage des Jahres 2013, als Sabine Lisicki im britischen Boulevard nur „Bum-Bum-Bine“ oder „Doris Becker“ hieß.

Damals hätte sie beinahe den Wimbledon-Thron bestiegen und auf ihrem Weg ins Finale auch Stosur geschlagen. Danach ging es jedoch schnell bergab, nur in Wimbledon blüht Lisicki Jahr für Jahr auf. „Wenn sie hier durch die Pforten geht, fühlt sie sich wie die Nummer eins der Welt“, sagte Stosur. Und spielt auch manchmal so.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung