Hamburg. Erstmals mehr als 10.000 Anmeldungen. Eine neue Streckenführung wird nötig. Zahl der Finisher könnte auf mehr als 8000 steigen.

Als Karsten Schölermann am Dienstag auf seinen Hella-Hamburg-Halbmarathon zu sprechen kam, da konnte er nicht anders, als sich zu wiederholen. 10.308 Menschen hätten sich bislang für die 22. Auflage am kommeenden Sonntag angemeldet: „Das ist eine unfassbare Zahl, bei der wir weiche Knie bekommen.“ Bei der gleichen Gelegenheit hatte Schölermann vor einem Jahr noch von einer „unfassbaren Zahl“ 8072 gesprochen, die ihn „in die Knie gehen lasse“, aber man kann den Veranstalter von der Agentur BMS durchaus verstehen. Nach einem Zuwachs von 13,7 Prozent im Vorjahr nun weitere 25 Prozent – der Run auf Hamburgs zweitgrößten Lauf ist ungebrochen.

Wenn man einrechnet, dass noch 500 Nachmeldungen zu erwarten sind, aber bis zu einem Viertel aller angemeldeten Teilnehmer nicht antritt, dann könnte die Zahl der Finisher auf mehr als 8000 steigen. In der Rangliste der größten Halbmarathonläufe könnte sich Hamburg damit vom sechsten auf den dritten Rang verbessern. Die Position als zweitgrößter reiner Halbmarathon nach dem Berliner (23.524 Finisher) hatte Hamburg bereits im Vorjahr sicher.

Augenfällig ist der Zulauf bei den Frauen, die mittlerweile mehr als 40 Prozent des Felds stellen, sowie aus dem Ausland. Auch immer mehr Laufgruppen – neudeutsch: Running Crews – sind an der Reeperbahn um 10 Uhr am Start.

Das Wachstum führt die Veranstaltung allerdings an ihre Grenzen. Klar ist: Eine Doppelschleife durch St. Pauli und Altona wird es künftig nicht mehr geben, weil das Gedränge zu groß wird. Dafür wird die Strecke wahrscheinlich im Westen verlängert. Zudem wird der Zielbereich von der Rothenbaum- auf die Glacischaussee verlegt, was mit weiteren Straßensperrungen verbunden wäre.

Auf Expansionskurs ist der Halbmarathon auch bei der Dotierung. Zur Siegprämie von 1000 Euro kommen Zeitboni in gleicher Höhe, in 30-Sekunden-Schritten gestaffelt. Schölermann: „Wir passen uns damit internationalen Gepflogenheiten an.“ Neu ist auch, dass der Skating-Wettbewerb Teil des German Inline Cups ist und damit um 9.15 Uhr erstmals nach Jahren wieder Spitzenathleten auf die 21,0975-Kilometer-Strecke gehen. Zudem wird es um 12.30 Uhr in der St.-Johannis-Kirche am Turmweg erstmals eine Läuferandacht geben.