Verrät Hummels in seinem Tweet, wer heute Abend spielt?
•
Lesezeit: 9 Minuten
Bundestrainer Löw will Verbesserungen bei der taktischen und spielerischen Entwicklung sehen. Boateng fordert mehr Unterstützung.
Boateng fordert mehr Unterstützung durch die Offensive
Abwehrchef Jerome Boateng hat vor Deutschlands zweitem EM-Spiel am Donnerstagabend gegen Polen zumindest phasenweise mangelnde Unterstützung der Kollegen moniert. "Stürmer und Mittelfeldspieler könnten es uns Abwehrspielern manchmal leichter machen", sagte der 27-Jährige in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Dies gelte schließlich ja auch umgekehrt.
Die rund 20-minütige Phase vor der Pause im Spiel gegen die Ukraine (2:0), in der der Gegner zahlreiche Chancen hatte, sei "kein Problem der Abwehr" gewesen: "Das Problem geht vorne los, da wird der Gegner vielleicht nicht mehr richtig angelaufen, und dann fällt es automatisch auch dem Mittelfeld schwer, aggressiv dagegen zu gehen. Es entsteht eine Kettenreaktion, die sich bis ganz nach hinten fortsetzt, und da hat es jede Abwehr schwer. Das war es, was gegen die Ukraine passiert ist." Und so mahnte der Innenverteidiger von Bayern München: "Wenn das im weiteren Verlauf des Turniers gegen andere Mannschaften passiert, dann klingelt's ein-, zweimal."
Allgemein stellte Boateng klar: "Es geht nur zusammen, das muss uns die Lehre aus dem ersten Spiel sein."
So wartet das Netz auf den Anpfiff
Mustafi und Hector die Shooting-Stars im DFB-Team
Geht es nach den Anfragen bei google sind in der ersten Woche der EM vor allem zwei Spieler der deutschen Nationalmannschaft gefragt: Shkodran Mustafi und Jonas Hector. Beim Torschützen Mustafi wuchs die Suchanfrage aus Deutschland sogar um 171 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie Google mitteilte. Bei Hector zumindest um 27 Prozent und damit Platz zwei im Nationalteam-Ranking. Weltweit liegt Mustafi mit seinem Zuwachs auf dem dritten Platz. Vor ihm werden weltweit Hal RobsonKanu (Wales) und Bogdan Stancu (Rumänien) während der EM-Woche noch öfter gesucht als im Vorjahr. Angeführt wird die Liste der meistgesuchtesten deutschen Nationalspieler von Bastian Schweinsteiger, gefolgt von Mustafi und JErome Boateng. Die meistgesuchtesten internationalen Stars, die aus Deutschland gesucht werden, sind derweil Robert Lewandowski, Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic.
Hochbahn verlegt Saint-Denis nach Hamburg
Die Hamburger Hochbahn hat kurzerhand die Station Saint-Denis, wo am Abend das Spiel Deutschland gegen Polen stattfindet, nach Hamburg verlegt. Die Hamburger U-Bahn-Station St. Pauli, wo Fans am Abend auf dem Fanfest auf den Heiligengeistfeld das Spiel verfolgen können, wurde kurzerhand etwas verändert.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und
wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste
übermittelt werden. Mehr dazu in unserer
Datenschutzerklärung
Löw warnt vor „stärksten Kontermannschaft“
Joachim Löw stuft die Polen als „stärkste Kontermannschaft“ ein, die er in den letzten zwei Jahren gesehen habe. „Sie machen es noch besser als die Ukraine, weil sie variable und schnelle Spieler haben, die mit hohem Tempo in die Tiefe gehen“, analysierte der Bundestrainer. Für ihn ist es schon das siebte Aufeinandertreffen mit dem Nachbarn. 2006 war er als Assistent von Jürgen Klinsmann beim 1:0-Gruppensieg bei der Heim-WM dabei. Als Chef holte er bei der EM 2008 ein 2:0. 2011 trennte man sich im Freundschaftsspiel in Polen 2:2. 2014 gab es zu Hause ein 0:0. In der EM-Qualifikation für Frankreich 2016 unterlag der Weltmeister in Warschau 0:2 und gewann in Frankfurt 3:1.
Seeler glaubt an Titel für Deutschland
HSV-Idol Uwe Seeler (79) traut dem Team von Jogi Löw den Titel bei der EM in Frankreich zu. Neben dem Weltmeister hat er noch den Gastgeber auf dem Zettel. Wegen Rückenproblemen wird er die EM nur am TV verfolgen können. "Ich kann leider nicht live dabei sein, meine Therapie für den Rücken geht weiter. Wenn es mir soweit gut geht, fahre ich eventuell an die Nordsee, mal sehen. Ich werde am Fernseher mitfiebern."
Hooligans aus dem Verkehr gezogen
Vor dem EM-Spiel zwischen Deutschland und Polen am Donnerstagabend in Paris hat die Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen bis zum späten Vormittag drei Gewalttätern die Ausreise untersagt. Das teilte die Bundespolizei Aachen am Donnerstag bei Kontrollen an der Grenze zu Belgien mit. Sie müssen sich während der gesamten Fußball-Europameisterschaft immer wieder bei deutschen Behörden melden. Ein Schwerpunkt der Kontrollen in NRW war an der A 44 bei Aachen vor der belgischen Grenze. Verdächtige Fahrzeuge wurden aus dem fließenden Verkehr auf einen Parkplatz geleitet und kontrolliert. Es kam nicht zu Verkehrsbehinderungen.
Bis zum Vormittag wurden landesweit insgesamt zehn bekannte Hooligans festgestellt, die nach Paris fahren wollten. Davon durften sieben nach einer „Gefährderansprache“, bei der den Betroffenen klar gemacht wird, dass sie unter Beobachtung stehen, weiterfahren. 420 Bundespolizisten waren bei den Kontrollen in NRW im Einsatz.
Löw will taktischen Fortschritt sehen
Auf dem Weg zum angestrebten vierten EM-Titel haben die besten deutschen Fußballer gegen die polnische Elf gleich mehrere Aufgaben zu erfüllen. Mit dem zweiten Sieg soll nicht nur das Achtelfinale fest gebucht werden. Der Bundestrainer möchte zugleich Verbesserungen bei der taktischen und spielerischen Entwicklung des Teams, in der Entschlossenheit und bei einzelnen Akteuren sehen.
Spannendste Personalfrage: Lässt Löw die gleiche Startelf wie beim 2:0-Auftaktsieg gegen die Ukraine spielen oder muss Shkodran Mustafi seinen Platz in der Innenverteidigung für den wiedergenesenen Mats Hummels räumen.
Für die Ukraine und Nordirland ist in der deutschen Gruppe das direkte Duell in Lyon (18 Uhr) schon ein vorgezogenes Endspiel um die K.o.-Phase. Vor allem Nordirland braucht dringend drei Punkte - denn im letzten Gruppenspiel geht es gegen Deutschland. Aber auch die Ukraine wird zum Abschluss gegen Polen Außenseiter sein.
Sicherheitsthema beim DFB kein Thema
Alarmbereitschaft wegen englischer und russischer Fans
1/21
Erstmals seit der Terrornacht des 13. November 2015 läuft das Team von Bundestrainer Joachim Löw wieder im Stade de France auf. Im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Polen sollen bei den Fußball-Weltmeistern jedoch keine Gedanken an die dramatischen Erlebnisse hochkommen. „Es war nicht mehr notwendig, mit der Mannschaft das Sicherheitsthema zu besprechen“, betonte Bundestrainer Joachim Löw.
Damals war es auch im direkten Umfeld des Stadions beim Länderspiel gegen Frankreich zu mehreren Anschlägen gekommen. Der komplette DFB-Tross hatte die Nacht in den Katakomben verbracht. Insgesamt starben in der französischen Hauptstadt 130 Menschen. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass sich jemand unsicher fühlt“, sagte Löw. Der Fokus sei auf das Spiel gegen den Nachbarn um Bayern-Stürmer Robert Lewandowski ausgerichtet.
Fanmeilen in Hamburg und am Brandenburger Tor öffnen
Nach dem EM-Auftaktsieg der deutschen Elf werden am Donnerstag auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg erneut tausende Fans zum Public-Viewing erwartet. Dort wird ab 21 Uhr das zweite Gruppenspiel gegen Polen auf der 126 Quadratmeter großen LED-Leinwand übertragen. „Wir erwarten nach dem tollen Start ins Turnier mehr als 15.000 Zuschauern“, sagte Sabine Vogt, Pressesprecherin des Veranstalters. Strenge Sicherheitskontrollen sollen erneut einen friedlichen Verlauf des Abends gewährleisten. „Rucksäcke und Tasche sollten am besten zu Hause gelassen werden“, riet sie.
Die Auftritte der Spielerfrauen bei der Fußball-EM
1/87
Auch die Polizei rechnet nach dem ruhigen Auftakt gegen die Ukraine nicht mit besonderen Vorkommnissen. Man wolle wie üblich eine Hundertschaft einsetzen, eine „verstärkte Präsenz“ sei jedoch nicht eingeplant, sagte Pressesprecher Andreas Schöpflin. Der Eintritt für die Veranstaltung ist wie in den Jahren zuvor frei. Das Public Viewing in Hamburg zählt zu den größten Fanfesten Deutschlands. 50.000 Menschen passen in die Arena.
Und auch in Berlin öffnet am Donnerstag (13 Uhr) erneut die Fanmeile am Brandenburger Tor. Übertragen werden schon am Nachmittag und frühen Abend die Spiele England gegen Wales (15 Uhr) und Ukraine gegen Nordirland (18 Uhr). Um 21 Uhr tritt dann Deutschland gegen Polen an. Bei voraussichtlich schönem Sommerwetter werden viele tausend Zuschauer vor den großen Bildschirmen erwartet.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) betonte, man dürfe es nicht dulden, wenn Rechtsextreme auf Fanmeilen nationalistische Parolen grölen und Nazisymbole zeigen würden oder Hooligans aufträten. Für Rassismus, Hass und Gewalt sei im Sport in Europa und in Deutschland kein Platz.
Wie beim ersten Spiel am vergangenen Sonntag müssen sich die Besucher auf gründliche Sicherheitskontrollen an den Eingängen des umzäunten Geländes einstellen. Erlaubt sind nur kleine Taschen und Rucksäcke. Größere Taschen, Flaschen, spitze Gegenstände und Alkohol sind verboten. Bis zu 500 Wachleute werden während der Übertragung die Zugänge zur Fanmeile und das Gelände selbst beobachten. Auch die Polizei schickt ihre Leute, sowohl in Uniform als auch in zivil.
Das Spiel Deutschland gegen die Ukraine hatten mehr als zehntausend Besucher auf der Fanmeile gesehen. Vor der Bühne am Brandenburger Tor drängten sich die Zuschauer, andere Teile des Feier-Geländes waren eher leer.