Eintracht hängt sich voll rein, Karaaslan rettet Buxtehude, Süderelbe siegt historisch. Gerettet ist auch der HSV II.

Nicht abgeschenkt. Mittelfeldplatz in der Regionalliga Nord, drittes Jahr in Folge nicht abgestiegen – und doch konnte sich Eintracht Norderstedt gegen den Lüneburger SK kein „lockeres Spielchen“ erlauben, schließlich konnte der Ausgang des Spiels den Hamburger Regionalligisten HSV II und St. Pauli II im Abstiegskampf helfen. Der LSK hatte es selbst in der Hand und zeigte, dass er den Klassenerhalt packen wollte: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang Kwasi Okyere Wriedt, der nächste Saison zum VfL Osnabrück wechselt, die Führung.

Im zweiten Durchgang steigerte sich Norderstedt und kam durch Juri Marxen zum verdienten Ausgleich (75.). Dass man so ein Spiel nicht einfach hergibt, auch wenn es um nichts mehr geht, ist eine Selbstverständlichkeit für Norderstedts Trainer Thomas Seeliger: „Ich finde, es muss sportlich fair sein, und dazu gehört es, dass man Dinge nicht einfach abschenkt. Deshalb hat es mich in der ersten Halbzeit auch geärgert, dass wir zu wenig investiert haben.“ Am letzten Spieltag geht es für Norderstedt nach Goslar, danach folgt das Pokalfinale gegen Altona 93. „Für mich ist es das Spiel des Jahres“, so Eintracht-Kapitän Philipp Koch.

60 Sekunden fehlen St. Pauli II. Nur eine Minute von der Rettung in der Regionalliga Nord entfernt war St. Pauli II im Gastspiel bei Hannover II (1:1). Dabei lief lange Zeit erst auf fremden Plätzen, dann beim eigenen Spiel alles perfekt. Bremen II sicherte sich dramatisch die Klasse in der dritten Liga (bedeutet: nur drei Absteiger am Saisonende in der Regionalliga Nord), St. Paulis Konkurrent Goslar verlor mit 0:4 in Drochtersen. Ein Sieg hätte die Kiezkicker also gerettet, und Dennis Rosin besorgte in der 52. Minute die verdiente Führung. Doch infolge eines Abwehrfehlers – zwei St. Paulianer rutschten aus – traf der Hannoveraner Elias Huth in der 89. Minute zum Ausgleich. „Wir haben wieder viele Chancen ausgelassen und hätten die Situation vor dem 1:1 vorher löschen können“, sagte St. Paulis Trainer Elert. „Nun wollen wir am letzten Spieltag im Endspiel gegen Havelse den Klassenerhalt perfekt machen.“

Gerettet ist der HSV II nach dem 0:0 gegen den VfB Oldenburg, den die Hamburger damit aller Titelchancen beraubten. Für die nächste Saison hat man sich bereits einiges vorgenommen. „Es kann nicht unser Anspruch sein, bis zwei Spieltage vor Schluss um den Klassenerhalt zu spielen“, sagte Noch-HSV-II-Coach Soner Uysal.

Buxtehude im Herzen. Dank eines überragenden Torwart Dennis Bock und des einmal mehr starken Angreifers Mustafa Karaaslan schaffte der Buxtehuder SV mit einem 1:1 gegen Curslack endgültig den Klassenerhalt in der Oberliga Hamburg. Karaaslan ersprintete in der 23. Minute einen zu kurzen Rückpass von Christoph Hammel und legte Rabii Msalemi das 1:0 auf. Der Ausgleichstreffer der charakterstark auftretenden Gäste in der Nachspielzeit durch einen Freistoß von Jan Landau (90.+4) fiel nicht mehr ins Gewicht. „In der Winterpause haben mir viele Menschen gesagt, der Wechsel nach Süderelbe sei ein Rückschritt. Ich habe es all meinen Kritikern bewiesen“, freute sich Karaaslan. Mit einer formidablen Quote (zwölf Spiele, zehn Tore, drei Assists) entpuppte sich der 20-jährigeStürmer als bester Wintertransfer der Oberliga Hamburg, schoss den BSV fast allein zum Klassenerhalt. Nun strebt er nach Höherem: „Ich habe Angebote aus der Regionalliga und aus dem Profibereich in der Türkei. Daher bleibe ich nicht. Aber ich werde den Buxtehuder SV niemals vergessen.“ Abgestiegen ist der Meiendorfer SV durch ein 0:6 bei der TuS Dassendorf, die vor dem letzten Spieltag Rang eins verteidigte.

Neuer Rekord für Süderelbe. Beim letzten Auswärtsspiel von Trainer Jean-Pierre Richter stellte Oberligist FC Süderelbe einen historischen Rekord auf: Der FCS siegte beim SV Lurup mit 18:0! Dies ist der höchste Sieg in der höchsten Hamburger Klasse seit dem Zweiten Weltkrieg. Trainer Richter: „Den Rekord hatten wir gar nicht auf den Schirm. Dennoch freuen wir uns. Wir sind ja nicht gerade eine Auswärtsmacht gewesen in dieser Saison.“ Richters Nachfolger steht nun fest. Es wird Olaf Lakämper.

Kosova protestiert. Hansa-Landesligist Klub Kosova hat Einspruch gegen die Aufstiegsregelung der Landesligen eingelegt. Kosova will direkt für Poppenbüttel (zieht zurück in die Kreisliga) als Meister der Landesliga Hansa in die Oberliga aufrücken. Bisher plant der Verband, die beiden Zweiten der Landesligen Hansa und Hammonia im direkten Duell den zweiten Regelaufsteiger ausspielen zu lassen.