St. Petersburg. Das Team von Bundestrainer Marco Sturm siegte am Montagabend in St. Petersburg mit viel Mühe auch gegen Aufsteiger Ungarn 4:2.

Marco Sturm weckt das deutsche Eishockey ein Jahr vor der Heim-WM wieder auf. Gleich bei seiner ersten Weltmeisterschaft als Bundestrainer hat der einstige NHL-Star das Nationalteam erstmals seit fünf Jahren ins Viertelfinale geführt. Die DEB-Auswahl siegte am Montagabend in St. Petersburg in einer hart umkämpften Partie auch gegen Aufsteiger Ungarn 4:2 (0:1, 1:0, 3:1) und beendet die Vorrundengruppe B auf dem zuvor kaum für möglich gehaltenen dritten Rang.

Patrick Hager (32.), Denis Reul (42.), Constantin Braun (58.) und Marcel Goc (60.) schossen die Tore zum mühevollen Sieg gegen die tapfer kämpfende Ungarn, für die Istvan Sofron (10.) und Kevin Wehrs (46.) erfolgreich waren. „Das war ein hartes Spiel, die Ungarn hatten den besseren Start, aber wir sind zurückgekommen. Das Viertelfinale haben wir uns absolut verdient“, sagte Kapitän Marcel Goc.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft trifft im WM-Viertelfinale am Donnerstag in Moskau auf Gastgeber Russland. Das Team ist sich der besonderen Herausforderung bewusst. „Man muss ja nicht nur gegen das russische Team bestehen, sondern gegen eine ganze Nation“, sagte Stürmer Patrick Reimer vor dem Duell am Donnerstag. „Eine größere Herausforderung kann es eigentlich nicht geben.“

Eishockey-Team trinkt erstmal ein Bierchen

Noch aber überwiegt die Freude über den Sieg gegen Ungarn. Marco Sturm zeigte sich jedenfalls stolz: „Ich habe vom ersten Tag der Vorbereitung an gewusst, was in der Mannschaft steckt.“ DEB-Präsident Franz Reindl strahlte: „Man kann gar nicht beschreiben, wie wichtig das für unseren Sport ist. Das tut der DEL gut, der Nationalmannschaft und dem gesamten Sport in Deutschland.“

Eingeleitet wurde dieser große Erfolg durch den überraschenden 3:2-Sieg am Sonntag über die USA. Korbinian Holzer (60.), Patrick Hager (3.) und Christian Ehrhoff (14.) hatten die deutschen Treffer zum ersten deutschen WM-Sieg gegen eine US-Auswahl seit dem Auftakttriumph bei der Heim-WM 2010 erzielt. „Danach durften alle ein paar Bier trinken“, sagte Sturm: „Die Jungs sind professionell genug.“ Das haben sie dann gezeigt.

Allerdings bleibt der DEB-Auswahl das Verletzungspech treu. Am Montag musste in Verteidiger Torsten Ankert wegen einer Oberschenkelverletzung bereits der dritte Spieler die Heimreise antreten. Zuvor war auch für NHL-Profi Tobias Rieder (Knieverletzung) und den Wolfsburger Gerrit Fauser (Schulterprobleme) die WM vorzeitig beendet. Gegen Ungarn erwischte es Stürmer Felix Schütz, der nach einem Zusammenprall mit Daryl Boyle (12.) nicht mehr zurück aufs Eis kam.