Dallas. Nicht nur die Statistik spricht gegen Dirk Nowitzki & Co.: Alle vier Duelle gegen Playoff-Gegner Oklahoma City gingen diese Saison verloren.

Der ganz große Optimismus will sich auch bei Dirk Nowitzki vor der Mammutaufgabe in den NBA-Playoffs nicht einstellen. Zwar startet der Basketball-Superstar zum 15. Mal in den vergangenen 16 Jahren mit den Dallas Mavericks in die K.o.-Runde - doch nicht nur der Würzburger sieht die Texaner angesichts der ernüchternden Bilanz als klaren Außenseiter im Duell mit den Oklahoma City Thunder. „Man muss schon sagen, dass wir nicht als Favorit in die Serie gehen. Oklahoma ist sehr explosiv in der Offensive, sie haben zwei der besten Spieler der Liga“, analysierte Nowitzki die am Sonnabend(Ortszeit) beginnende Auftakt-Begegnung.

Auf dem Weg zum Meistertitel 2011 hatten die Mavs das Team um die Topstars Kevin Durant und Russell Westbrook noch im Halbfinale bezwungen - doch seitdem kamen die Texaner nicht mehr über die erste Runde hinaus. Auch in dieser Saison gingen alle vier Partien gegen OKC verloren. In drei Duellen „hätten wir am Ende auch gewinnen können“, erinnerte Nowitzki und gab die Richtung vor: „Da müssen wir voll rangehen, so kämpfen wie in den letzten zwei, drei Wochen und zusammenspielen.“

Mit einer Energieleistung hatte sich Dallas zum Abschluss der regulären Saison noch auf Rang sechs im Westen gekämpft und so ein Duell mit den übermächtigen Golden State Warriors oder San Antonio Spurs verhindert. Doch durch den kräftezehrenden Endspurt vergrößerten sich auch wieder die Personalprobleme, die die Mavs schon die ganze Saison plagen.

„Wir brauchen einige Hilfe von Mutter Natur“, sagte Mavs-Coach Rick Carlisle angesichts der Verletzungsmisere in dieser Saison. Zum Ende der Hauptrunde fehlten der zuletzt überragende J.J. Barea und Devin Harris, auch der Einsatz von Nowitzki-Ersatz David Lee ist fraglich.

DIE AUSSENSEITER: Auch deshalb liegt die Quote für einen Sensationstitelgewinn bei 250 zu 1 - nur die Houston Rockets und die Memphis Grizzlies werden von den Wettanbietern schlechter eingeschätzt.

DIE FAVORITEN: Nicht nur Nowitzki schwärmt von den Golden State Warriors. Der Meister um den alles überragenden Stephen Curry verbesserte den Allzeit-Siegrekord der legendären Chicago Bulls um Michael Jordan mit 73 Erfolgen aus 82 Spielen. „Es macht einfach Spaß, ihnen zuzuschauen“, lobte Nowitzki. „Ich habe mich für sie gefreut, dass sie den Rekord gebrochen haben. Nur neun Spiele zu verlieren, ist unglaublich. Dieser Rekord könnte nie wieder erreicht werden.“

Golden State trifft zum Playoff-Auftakt auf Houston, das zweitbeste West-Team San Antonio Spurs bekommt es mit Memphis zu tun. „San Antonio hatte ein großartiges Jahr, und sie liegen immer noch sechs Spiele hinter Golden State. Das ist unglaublich“, analysierte Nowitzki. „Es sollten großartige Playoffs werden.“

DER ZWEITE DEUTSCHE: Auch Dennis Schröder steht mit den Atlanta Hawks vor einer schwierigen Aufgabe - voraussichtlich spätestens im Viertelfinale. Im Duell mit den Boston Celtics besitzt Atlanta noch den Heimvorteil, danach droht das Aufeinandertreffen mit den im Osten topgesetzten Cleveland Cavaliers. Aufbauspieler Schröder absolvierte die bislang beste Saison seiner NBA-Karriere, kommt aber weiterhin noch von der Bank.

NOWITZKI ZU SEINER ZUKUNFT: „Wenn meine Karriere vorbei ist, können wir uns zusammensetzen mit dem Nationalteam, darüber reden, was ihre Zukunftspläne sind und sehen, ob ich eine Hilfe sein kann. Aber das wird noch ein paar Jahre dauern. Ich will noch ein paar mehr Jahre spielen, wahrscheinlich in der NBA, so wie es aussieht.“