Dortmund/Hamburg. Liverpools Anfield Road soll im Rückspiel “brennen“. Traum-Quote für Sport1. Warum das 1:1 für Klopp und Tuchel gefährlich ist.

„Das ist ja kein Kindergeburtstag!“ Das sagte Jürgen Klopp mehrfach nach dem 1:1 seines FC Liverpool bei Borussia Dortmund. Und mähte damit alle Nostalgie und den Hype vor dem Hinspiel im Viertelfinale der Europa League nieder. Was war das Spiel denn dann? Ein Fingerzeig für das Weiterkommen? Ein bisschen Kuscheln des westfälischen Kultvereins mit seinem ehemaligen Kulttrainer? Vor allem war das Unentschieden Ausdruck der Ratlosigkeit, die sich nach der mit Spannung erwarteten Partie breitgemacht hat. Denn das Ergebnis ist für beide Mannschaften das Gefährlichste, was man sich vorstellen kann.

Der BVB will mit Macht das Weiterkommen, wenn nicht den finalen Sieg in dem Wettbewerb, der nach der Champions League der schönste für Clubs mit Anspruch ist. Und Thomas Tuchels Mannschaft, die sich in der Bundesliga anschickt, die Bayern zu jagen und die Champions League locker zu erreichen, will sich von Klopp emanzipiert zeigen. So bedeutet das 1:1 aber eine verpasste Gelegenheit. Denn es hätte ein Tor mehr oder ein Gegentor weniger sein müssen, um von einer guten Ausgangslage zu sprechen.

BVB gegen Liverpool brachte Sport1 Quoten-Rekord

Und für Klopps Liverpool heißt das Ergebnis auch nichts Gutes. Zwar werde die Anfield Road beim Rückspiel am kommenden Donnerstag in Liverpool „brennen“, wie der Trainer gewohnt martialisch sagte. Doch die englische Traditionsmannschaft ist derzeit ausgerechnet zu Hause schwächer als auswärts. Und Klopp jammerte in alter BVB-Tradition über die vielen Verletzten, die er jetzt wieder fit kriegen muss.

Das Duell Tuchel vs. Klopp hat dem TV-Sender Sport1 zu einem Quotenrekord verholfen. Der Spartensender, der 2010 aus dem Deutschen Sportfernsehen (DSF) hervorging, hatte von 21 Uhr an durchschnittlich 5,68 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil betrug 19,1 Prozent. So viel Publikum hatte keine andere TV-Sendung am Donnerstag. Die Bestmarke hielt der Vorgänger DSF bisher mit dem Uefa-Pokalspiel Auxerre gegen Dortmund im April 1993 mit 4,8 Millionen Zuschauern. Auf Sky verbuchte das Dortmund-Spiel am Donnerstag weitere 920.000 Zuschauer (3,9 Prozent).

Im Video: So reagierte Jürgen Klopp nach dem 1:1 in Dortmund

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Klopp bilanzierte nach seiner Rückkehr: "Es war schön. Es muss ja keiner noch zehn Jahre danach sagen, was ich für ein toller Typ bin. Dieser leise, respektvolle Applaus – danke dafür, das war genau richtig und angemessen", sagte er: "Da muss keiner singen oder ausflippen."

Revierderby: Für Borussia Dortmund zählt jetzt nur Schalke 04

BVB-Trainer Thomas Tuchel haderte mit dem phasenweise fahrigen Spiel seiner Mannschaft. "Wir grübeln ein bisschen, sind sehr selbstkritisch. Vielleicht haben wir doch ein paar Infos zu viel reingegeben. Wir waren zu verkopft", sagte Tuchel: "Ich hätte mir gewünscht, wir spielen es mit einem Lächeln auf den Lippen."

Die Dortmunder haben zwischen den Liverpool-Festspielen noch das andere wichtigste Spiel der Saison zu bestreiten: Am Sonntag (15.30 Uhr) muss der BVB beim Revier-Rivalen Schalke 04 antreten. Tuchel kündigte schon einmal eine „Rotation“ an.