Amateurfußball-Oberligist erreicht nur knapp mit 1:0 das Pokalhalbfinale, Farhadi stellt sich infrage, Norderstedt versenkt achten Elfmeter.

Nicht die gleiche Wellenlänge. „Es gibt Störungen zwischen Sender und Empfänger.“ So lautete die vorsichtigste Beschreibung von Niendorfs Trainer Ali Farhadi nach dem desaströsen 1:4 in Meiendorf. Sein Niendorfer TSV, der vor allem in der ersten Halbzeit auf ganzer Linie enttäuschte, kassierte die sechste Niederlage in Folge, steckt mehr denn je im Abstiegskampf. Nur Zehner Serhat Yapici wehrte sich leidenschaftlich, erzielte den Ehrentreffer. „Wenn Meiendorf nur gegen Yapici antritt, der sogar mit einem Muskelfaserriss durchgespielt hat, sagt das schon alles“, so Farhadi.

Abermals bescheinigte er einigen seiner jungen Akteure charakterliche Schwächen. Sie seinen „mit dem Kopf ganz woanders“ und „wenn sie als Empfänger nicht bereit sind, muss man sich vielleicht einen anderen Trainer suchen“. Farhadi kündigte ein Gespräch mit dem Vorstand an und sagte der Mannschaft im Kreis nach dem Spiel, das Ergebnis würde ihr am heutigen Dienstag mitgeteilt werden. Ob er am Mittwoch im Nachholspiel gegen den SV Lurup noch auf der Trainerbank Platz nimmt, ist also offen.

Panthers im Endspiel. Die Hamburg Panthers stehen im Finale um die deutsche Futsal-Meisterschaft. In der Sporthalle Wandsbek besiegte die Mannschaft von Spielertrainer Onur Ulusoy den MCH FC Sennestadt vor 525 Zuschauern mit 5:2. Stefan Winkel (2), Nico Zankl, Martin Schröder und Saboor Khalili trafen für die Panthers, Muhammet Sözer war doppelt für die Gäste erfolgreich. Endspielgegner um den Titel ist am 9. oder 10. April der FC Liria Berlin.

Aller schwierigen Dinge sind acht. Regionalligist Eintracht Norderstedt beendete in der Partie gegen Drochtersen/Assel auf dramatische Weise seinen fast einjährigen Fluch vom Elfmeterpunkt. Beim Stand von 2:2 schoss vor 560 Zuschauern Kapitän Philipp Koch seinen Strafstoß über das Tor (53.). Es war der siebte vergebene Elfmeter von Eintracht Norderstedt in Folge seit dem 19. April 2015. In der 84. Minute jedoch erhielt die Eintracht nach einer Notbremse des Gästespielers Sven Zöpfgen, der zudem Rot für seine Notbremse sah, eine weitere Gelegenheit vom Punkt. Björn Nadler schnappte sich entgegen der Absprache die Kugel und versenkte den Ball zum umjubelten 3:2-Erfolg. „Da wirst du wahnsinnig an der Seitenlinie. Nach dem siebten Fehlschuss in Folge mochte ich bei Björn Nadlers Strafstoß schon gar nicht mehr hinschauen. Zum Glück hat er ihn reingemacht“, atmete Norderstedts Trainer Thomas Seeliger nach Spielende tief durch.

Vierter Keeper, nur ein Gegentor. Torwart beim TSV Neuland ist ein gefährlicher Job. Nachdem Torhüter eins und zwei verletzt ausgefallen waren, holte Trainer Tomas Kurt den regionalligaerfahrenen Tom Pöhls. Zudem schaltete Kurt eine Anzeige und kam so zu Max Blanck, der nun im Pokal gegen Altona 93 zwischen den Pfosten stand, weil Pöhls sich – natürlich – verletzt hatte. Aber auch Blanck hatte sich im Training verletzt, konnte vier Tage nicht auftreten und ging mit einem blauen Fuß in die Partie. Der Bezirksligist hatte sich schon vorab keine Chance gegen den Oberligisten ausgerechnet und Zuschauerstimmen sprachen von Zufriedenheit, wenn es „nur“ 0:7 enden würde. Doch von einem Schützenfest konnte wahrlich keine Rede sein. Mit dem Schlusspfiff rissen zwar die 93er die Arme in die Höhe, doch es reichte denkbar knapp nur zu einem 1:0 für den Oberligisten durch einen Treffer per Kopf von Marc-Kemo Kranich in der 20. Minute. Ansonsten machte Blanck vor der stattlichen Kulisse von 602 Fans im Kasten für einen vierten Torhüter seine Sache gut. „Ich wollte hier nur mit 1:0 gewinnen“, sagte Altonas Trainer Berkan Algan, mit den hohen Erwartungen an seine Mannschaft konfrontiert. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“ strahlte dagegen Verlierer Tomas Kurt. Auch TSV-Keeper Max Blanck hatte ein breites Lächeln auf den Lippen: „Wir haben toll gekämpft, und ich habe nicht den großen Klassenunterschied zwischen uns und Altona 93 gesehen.“

Landesliga, Hammonia: Teutonia 05 – TBS Pinneberg 2:1, Sasel – TuS Osdorf 1:2; Bezirksliga, West: SC Pinneberg – Tornesch 0:2, Seestermühe – Niendorf II 0:1, Seestermühe – Ellerau 0:0; Nord: Sperber – DuWo 4:0;