Frankfurt. Ben-Hatira erzielte den goldenen Treffer für die Frankfurter. Hannover vergab seine Chancen und bleibt am Tabellenende.

Eintracht Frankfurt hat das vermeintliche Abstiegsendspiel gegen Hannover 96 gewonnen und den abgeschlagenen Tabellenletzten damit so gut wie sicher in die 2. Liga geschossen. Dank eines Tores von Änis Ben-Hatira (33. Minute) siegte die Eintracht am Sonnabendabend verdient mit 1:0 (1:0) und beendete damit eine Negativserie von acht Spielen ohne Erfolg.

Trotz des ersten Sieges unter ihrem neuen Trainer Niko Kovac fielen die Frankfurter aber auch zum ersten Mal in dieser Saison auf einen der beiden direkten Abstiegsplätze der Fußball-Bundesliga zurück. Der punktgleiche Rivale 1899 Hoffenheim hat nach seinem 3:1-Erfolg beim Hamburger SV die bessere Tordifferenz. Hannover dagegen kann sich nach dem nächsten ganz schwachen und nicht bundesliga-reifen Auftritt vermutlich bald jede Form der Rechnerei sparen. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt nach der zwölften Niederlage in den vergangenen 13 Spielen bereits zehn Punkte.

Der 27. Bundesliga-Spieltag

Augsburgs Markus Feulner (r.) und Adrián Ramos von Dortmund kämpfen um den Ball
Augsburgs Markus Feulner (r.) und Adrián Ramos von Dortmund kämpfen um den Ball © dpa | Stefan Puchner
Augsburgs Torwart Alexander Manninger (r.) pariert einen Schuss von Dortmunds Marco Reus
Augsburgs Torwart Alexander Manninger (r.) pariert einen Schuss von Dortmunds Marco Reus © dpa | Stefan Puchner
Augsburgs Jeffrey Gouweleeuw (l) und Marco Reus (M) von Dortmund kämpfen um den Ball
Augsburgs Jeffrey Gouweleeuw (l) und Marco Reus (M) von Dortmund kämpfen um den Ball © dpa | Stefan Puchner
Leverkusens Karim Bellarabi erzielt das Tor zum 0:2 gegen Stuttgart
Leverkusens Karim Bellarabi erzielt das Tor zum 0:2 gegen Stuttgart © dpa | Deniz Calagan
Christian Gentner springt zum Ball
Christian Gentner springt zum Ball © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
Lukas Hradecky hält Frankfurt im Spiel
Lukas Hradecky hält Frankfurt im Spiel © Bongarts/Getty Images | Simon Hofmann
Constant Djakpa hält sich den Kopf
Constant Djakpa hält sich den Kopf © Bongarts/Getty Images | Simon Hofmann
Änis Ben-Hatira (r.) im Duell mit Hiroki Sakai
Änis Ben-Hatira (r.) im Duell mit Hiroki Sakai © Bongarts/Getty Images | Simon Hofmann
Der Wolfsburger Vieirinha (l.) und Darmstadts Jerome Gondorf kämpfen um den Ball
Der Wolfsburger Vieirinha (l.) und Darmstadts Jerome Gondorf kämpfen um den Ball © dpa | Peter Steffen
Der Wolfsburger Oskar Zawada (r.) und Darmstadts Slobodan Rajkovic kämpfen um den Ball
Der Wolfsburger Oskar Zawada (r.) und Darmstadts Slobodan Rajkovic kämpfen um den Ball © dpa | Peter Steffen
Werders Rekordtorschütze Claudio Pizarro verwandelt den Elfmeter zum 1:1 und erzielt damit sein 101. Tor für Werder, rechts der geschlagene Mainzer Torwart Loris Karius
Werders Rekordtorschütze Claudio Pizarro verwandelt den Elfmeter zum 1:1 und erzielt damit sein 101. Tor für Werder, rechts der geschlagene Mainzer Torwart Loris Karius © dpa | Carmen Jaspersen
Jhon Cordoba vergibt eine Chance gegen Bremen
Jhon Cordoba vergibt eine Chance gegen Bremen © Bongarts/Getty Images | Dennis Grombkowski
Bayern Torhüter Manuel Neuer (2. v.r.) wehrt einen Torschuss von Kölns Leonardo Bittencourt (2. v.l.) ab
Bayern Torhüter Manuel Neuer (2. v.r.) wehrt einen Torschuss von Kölns Leonardo Bittencourt (2. v.l.) ab © dpa | Marius Becker
Kölns Anthony Modeste (l.) scheitert an Bayerns Torhüter Manuel Neuer
Kölns Anthony Modeste (l.) scheitert an Bayerns Torhüter Manuel Neuer © dpa | Marius Becker
Salomon Kalou jubelt mit seinen Teamkollegen
Salomon Kalou jubelt mit seinen Teamkollegen © Bongarts/Getty Images | Matthias Kern
Gladbachs Martin Hinteregger steht nach seinem Eigentor enttäuscht auf dem Platz
Gladbachs Martin Hinteregger steht nach seinem Eigentor enttäuscht auf dem Platz © dpa | Guido Kirchner
Raffael (l.) im Duell mit Roman Neustädter
Raffael (l.) im Duell mit Roman Neustädter © Bongarts/Getty Images | Dean Mouhtaropoulos
Leroy Sane setzt sich gegen Andreas Christensen durch
Leroy Sane setzt sich gegen Andreas Christensen durch © Bongarts/Getty Images | Dean Mouhtaropoulos
Havard Nordtveit spielte vor dem Eigentor den Fehlpass
Havard Nordtveit spielte vor dem Eigentor den Fehlpass © Bongarts/Getty Images | Dean Mouhtaropoulos
Der Schalker Max Meyer (vorne) und der Mönchengladbacher Granit Xhaka kämpfen um den Ball
Der Schalker Max Meyer (vorne) und der Mönchengladbacher Granit Xhaka kämpfen um den Ball © dpa | Roland Weihrauch
Der Schalker Roman Neustädter (unten) und der Mönchengladbacher Lars Stindl im Duell
Der Schalker Roman Neustädter (unten) und der Mönchengladbacher Lars Stindl im Duell © dpa | Roland Weihrauch
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Besonders bitter war dieser Abend für 96-Trainer Thomas Schaaf. Der 54-Jährige hatte in der vergangenen Saison noch die Eintracht trainiert, verließ den Verein aber trotz eines sportlich erfolgreichen neunten Platzes im Unfrieden.

Schaaf sah in seiner Rückkehr nach Frankfurt auch so etwas wie die letzte Chance auf eine sportliche Wende mit seinem neuen Team. Gleich fünf Spieler verbannte er vor der Partie aus dem Kader, gleich vier Spieler rückten mal wieder neu in die Anfangsformation. Doch diese Maßnahme verpuffte genauso wirkungslos wie so vieles von dem Hannoveraner Krisenmanagement der vergangenen Monate. Der Tabellenletzte hatte gleich zu Beginn eine gute Chance durch Kenan Karaman (8.), überließ den Frankfurtern danach aber nahezu widerstandslos das Feld.

Die Gastgeber wussten mit ihrer Überlegenheit aber zunächst nicht viel anzufangen. Sie bemühten sich immer wieder um spielerische Lösungen, verloren dabei auch nie die Geduld, spielten sich aber zunächst keine klaren Torchancen heraus.

Auch der wichtige Führungstreffer entsprang allein dem Zufall. Stefan Aigner hatte den Ball im Strafraum eigentlich schon verloren, doch gleich drei 96er inklusive Torwart Ron-Robert Zieler wussten nicht, wer ihn denn nun klären sollte. Ben-Hatira ging dazwischen und schoss den Ball aus spitzem Winkel ins Tor. Es war bei seinem ersten Einsatz von Anfang an auch gleich der erste Treffer für den Winter-Neuzugang der Eintracht.

Nach der Pause wurde ein schwaches Spiel wenigstens zeitweise unterhaltsam. Haris Seferovic lief auf einmal allein auf Zieler los und scheiterte (48.). Aigner hatte nach einem Eckball die nächste dicke Chance (50.). Frankfurt drängte auf das zweite Tor, aber auch Hannover riskierte jetzt mehr: Das eröffnete beiden Teams viel Raum.

Wie wenig sie daraus machten, verriet aber viel über die mangelnde Qualität der beiden zuvor schwächsten Rückrunden-Mannschaften der Liga. Ben-Hatira vergab noch zwei weitere Groß-Chancen (65./71.). Dazu erzielte Seferovic zwei Abseitstore (74./76.) für Frankfurt und Hugo Almeida (83.) eines für Hannover. So mussten 43 300 Zuschauer noch bis zum Schluss um diesen wichtigen Sieg zittern.