Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat Wort gehalten und die Ergebnisse der Untersuchungen zum angeblich gekauften Sommermärchen 2006 veröffentlicht. Die entscheidende Frage blieb im 361 Seiten dicken Untersuchungsbericht der Kanzlei Freshfields indes unbeantwortet: Gab es einen Stimmenkauf oder nicht? Der Weg der ominösen 6,7 Millionen Euro verliert sich nach Überweisung auf das Konto einer Firma in Katar, die unter dem Einfluss des skandalumwitterten Mohamed bin Hammam stehen soll. Der wiederum bestreitet, die Millionen erhalten zu haben. So bleibt offen, ob Bin Hammam das Geld (teilweise) weitergeleitet hat, um asiatische WM-Wahlmänner zu schmieren, oder ob der frühere Fifa-Chef Joseph Blatter finanzielle Unterstützung für seinen Präsidentschaftswahlkampf erhalten sollte. Und wenn ja, warum. Aber dazu schweigt ein Franz Beckenbauer.

Dass der gesamte Vorgang zum Himmel stinkt, ist unstrittig. Wie 6,7 Millionen Euro ohne eine Beschlussvorlage aus dem Verband entwendet werden konnten, erscheint noch heute unfassbar und belastet prominente Namen wie Beckenbauer, Theo Zwanziger, Horst H. Schmidt und auch Wolfgang Niersbach. „Zehn Jahre wurde verheimlicht, zehn Monate beschönigt“, prangerte DFB-Interimspräsident Rainer Koch die Machenschaften an. Der Duden bezeichnet einen Sauhaufen als „eine Gruppe von Menschen, die einen ungeordneten Eindruck macht“. Treffer. Als nichts anderes muss der DFB zu jener Zeit bezeichnet werden, es sei nur noch mal an den Vertragsentwurf mit Ex-Fifa-Vize Jack Warner erinnert. Insofern war der Freshfields-Report ein erster Schritt, ein Zwischenbericht, dem noch einige weitere folgen müssen.