Melbourne. Deutsches Tennis-As scheidet aus - nicht die einzige Überraschung. Auch Kohlschreiber scheitert, Brands und Friedsam dafür weiter.

Das erste Grand-Slam-Turnier und damit erste große Tennis-Highlight des Jahres ist am Montag gestartet. Bei den Australian Open in Melbourne sind insgesamt fünfzehn Deutsche am Start, darunter zehn Damen. In der weiblichen Konkurrenz muss Serena Williams ihren Titel verteidigen, bei den Herren strebt Vorjahressieger Novak Djokovic nach dem sechsten Erfolg in Down Under.

Die deutschen Auftaktspiele in Melbourne

Damen

Anna-Lena Friedsam (Andernach) - Lourdes Dominguez Lino (Spanien) 7:6 (7:3), 2:6, 6:1


Andrea Petkovic (Darmstadt) - Jelisaweta Kulitschkowa (Russland)


Angelique Kerber (Kiel) - Misaki Doi (Japan)


Laura Siegemund (Metzingen) - Kiki Bertens (Niederlande)


Annika Beck (Bonn) - Priscilla Hon (Australien)


Mona Barthel (Neumünster) - Vania King (USA)


Carina Witthöft (Hamburg) - Zheng Saisai (China)


Sabine Lisicki (Berlin) - Petra Cetkovska (Tschechien)


Tatjana Maria (Bad Saulgau) - Wolha Hawarzowa (Weißrussland)


Julia Görges (Bad Oldesloe) - Andreea Mitu (Rumänien)

Herren

Philipp Kohlschreiber (Augsburg) - Kei Nishikori (Japan) 4:6, 3:6, 3:6


Benjamin Becker (Mettlach) - Dudi Sela (Israel)


Alexander Zverev (Hamburg) - Andy Murray (Großbritannien)


Daniel Brands (Deggendorf) - Victor Estrella Burgos (Dominikanische Republik) 6:4, 7:6 (7:1), 4:6, 6:1


Peter Gojowczyk (München) - James Duckworth (Australien)

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Abendblatt.de hält Sie im Newsblog über die Australian Open auf dem Laufenden:

Petkovic von möglicher Manipulation überrascht

Andrea Petkovic hat überrascht auf Medienberichte über einen möglichen Wettskandal im Tennis reagiert. „Was mich gewundert hat, ist, dass es anscheinend auch Topspieler betrifft, beziehungsweise Matches auf den Grand Slams. Weil da verdient man ja eigentlich genug Geld“, sagte Petkovic nach ihrem Erstrunden-Aus. Von Manipulationsversuchen auf kleineren Turnieren habe sie dagegen bereits gehört, erklärte die Darmstädterin. „Weil da verdienst du echt nichts, und da ist der Anreiz größer, das zu machen.“

Petkovic sieht daher die Herren-Organisation ATP gefordert. „Sie müssen entweder die Wetten auf den kleinen Turnieren unterbinden oder das Preisgeld so erhöhen, dass die Jungs davon leben können“, sagte die 28-Jährige.

Roger Federer forderte die Verantwortlichen auf, die Berichte „ernst zu nehmen.“ Allerdings warnte der Schweizer vor Hysterie. „Ich weiß nicht, wie viel daran neu ist“, sagte der Rekord-Grand-Slam-Champion. Die Russin Maria Scharapowa erklärte, sie hoffe, dass es im Tennis keine Spielabsprachen gebe. „Für mich persönlich war der Sport an sich immer wichtiger als das Geld“, sagte die ehemalige Nummer eins der Welt.

Petkovic schon wieder in Runde eins raus

Andrea Petkovic ist überraschend bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die Darmstädterin verlor gegen Elisaweta Kulitschkowa aus Russland mit 5:7, 4:6. Auch im Vorjahr war die deutsche Nummer zwei beim ersten Grand Slam der Tennis-Saison schon in der ersten Runde gescheitert. Dieses Mal musste sich Petkovic nach einer insgesamt schwachen Leistung nach 1:17 Stunden geschlagen geben.

Wozniacki überraschend ausgeschieden

Die Mitfavoriten Roger Federer und Maria Scharapowa haben ohne große Mühe die zweite Runde erreicht. Federer setzte sich gegen Nikolos Bassilaschwili aus Georgien mit 6:2, 6:1, 6:2 durch. Scharapowa bezwang die Japanerin Nao Hibino mit 6:1, 6:3. Das Aus kam dagegen für die ehemalige Nummer eins Caroline Wozniacki. Die Dänin verlor völlig überraschend gegen Julia Putinzewa aus Kasachstan mit 6:1, 6:7 (3:7), 4:6.

Djokovic mühelos in Runde zwei

Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hat ohne Mühe die zweite Runde erreicht. Der Serbe gewann gegen den südkoreanischen Youngster Chung Hyeon mit 6:3, 6:2, 6:4. Djokovic hat die Australian Open bislang fünfmal gewonnen. Im vergangenen Jahr setzte er sich im Finale gegen den Briten Andy Murray durch.

Kohlschreiber völlig chancenlos gegen Nishikori

Für Philipp Kohlschreiber ist das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres bereits wieder vorbei. Der Augsburger war beim 4:6, 3:6, 3:6 gegen den an Nummer sieben gesetzten Japaner Kei Nishikori völlig chancenlos. Von Beginn an hatte man nicht das Gefühl, als würde Kohlschreiber selbst an einen Sieg glauben. „Ich hätte nur eine Chance gehabt, wenn ich mein bestes Tennis gespielt hätte. Das ist mir leider nicht gelungen“, sagte die deutsche Nummer eins. Nach gerade einmal 1:55 Stunden verwandelte Nishikori seinen ersten Matchball.

Qualifikant Brands zieht noch weiter

Daniel Brands hat als erster deutsche Herr die zweite Runde erreicht. Der Deggendorfer knüpfte beim 6:4, 7:6 (7:1), 4:6, 6:1 gegen Victor Estrella Burgos aus der Dominikanischen Republik an seine starken Leistungen aus der Qualifikation an. Nur im dritten Satz leistete sich der 28-Jährige einen kleinen Hänger, war dann zu Beginn des vierten Durchgangs aber wieder hellwach. „Das fühlt sich sehr gut an“, sagte Brands, der eine lange Durststrecke hinter sich hat. Zufrieden ist er aber noch nicht. „Hier ist noch einiges drin“, sagte Brands.

Friedsam super stark und geduldig

Die deutsche Meisterin Anna-Lena Friedsam ist mit einer starken Leistung in die zweite RUnde eingezogen. Die 21-Jährige bewies beim 7:6 (7:3), 2:6, 6:1 gegen die lauf- und kampfstarke Spanierin Lourdes Dominguez Lino viel Geduld. Auch der verlorene zweite Satz brachte sie nichts aus der Ruhe. „Ich bin gut drauf. Die Schläge und der Kopf sind da, die Voraussetzungen sind also gegeben“, sagte Friedsam. In Runde zwei trifft sie jetzt auf Wang Qiang aus China, die die an Nummer 24 gesetzte Sloane Stephens aus den USA besiegte.

Williams quält sich beim Comeback

Titelverteidigerin Serena Williams ist in die zweite Runde eingezogen. Der amerikanische Nummer eins besiegte Camila Giorgi aus Italien mit 6:4, 7:5. Für Williams war es das erste offizielle Spiel seit ihrem Halbfinal-Aus bei den US Open im vergangenen Jahr. Die 21-malige Grand-Slam-Turnier-Siegerin benötigte 1:45 Stunden für ihren Erfolg. „Es war nicht einfach, weil ich lange kein richtiges Match mehr gespielt habe“, sagte Williams nach der Partie.