Mit einem starken Mesut Özil rückt der FC Arsenal zumindest vorerst auf den ersten Tabellenplatz der Premier League vor.

Der FC Arsenal hat mit den Fußball-Weltmeistern Mesut Özil und Per Mertesacker vorerst die Tabellenführung in der englischen Premier League übernommen. Die Gunners gewannen am Sonntag bei Aston Villa mit 2:0 (2:0) und sind mit 33 Punkten Erster. Nachdem Olivier Giroud in der achten Minute per Foulelfmeter zum 1:0 traf, legte Spielmacher Özil sieben Minuten vor der Pause mit seiner 13. Torvorlage das 2:0 durch Nationalspieler Aaron Ramsey auf.

Ein später Treffer von Divock Origi hat Jürgen Klopp und den FC Liverpool vor der zweiten Niederlage nacheinander in der Premier League bewahrt. Der belgische Fußball-Nationalspieler erzielte am Sonntag in der sechsten Minute der Nachspielzeit das 2:2 gegen West Bromwich Albion. Nachdem die Gastgeber durch Kapitän Jordan Henderson in der 21. Minute in Führung gegangen waren, drehten Craig Dawson (30.) und Jonas Olsson (73.) die Partie für West Brom. Aufgrund einer langen Unterbrechung nach einer schweren Verletzung von Liverpools Dejan Lovren ließ Schiedsrichter Craig Pawson zehn Minuten nachspielen. Origi nutzte die erste Chance zum Ausgleich.

Krisenstimmung gibt es dagegen beim Club des derzeit gesperrten Weltmeisters Bastian Schweinsteiger. Nach der 1:2-Niederlage von Manchester United bei Aufsteiger AFC Bournemouth ist für Trainer Louis van Gaal die Luft nochmals dünner geworden.

Rückstand durch Ecke

Nach dem Aus in der Champions League in Wolfsburg beendete die Niederlage bei Neuling Bournemouth eine sportlich desaströse Woche für den englischen Rekordmeister. „Bournemouth fügte Louis van Gaal noch mehr Leid zu“, titelte „The Guardian“. Der Angegriffene zeigte sich allerdings wenig beeindruckt. „Dann müssen wir eben die nächsten drei Wochen gewinnen“, sagte van Gaal trotzig und schob hinterher: „Wir brauchen jetzt einen Aufschwung.“

Fraglich bleibt, ob die Red Devils mit van Gaal die Wende schaffen können. Das Niveau der United-Spiele sinkt von Partie zu Partie. Am Sonnabend erzielte Junior Stanislas nach 100 Sekunden mit einer direkt verwandelten Ecke die 1:0-Führung für Bournemouth. Der sonst so sichere Rückhalt David De Gea ließ sich von dem unsicheren Auftritt seiner Vorderleute anstecken.

Natürlich fehlten bei Manchester United neben Schweinsteiger oder Wayne Rooney auch weitere Stammspieler. Doch bei Gegner Bournemouth stand zu Beginn eine Mannschaft auf dem Rasen, die an Ablösesummen insgesamt nicht mehr als 3,5 Millionen Euro gekostet hatte. Seit van Gaal Manchester United 2014 übernahm, gab der Verein für neue Spieler mehr als 100 Mal so viel Geld aus.

„Redet über die Woche der Schande“

„Meine Spieler haben alles versucht, aber sie haben verloren“, sagte der frühere Bondscoach. Mehr als der Ausgleichstreffer durch Marouane Fellaini (24.) sprang für die biederen Gäste nicht heraus. Nach dem 2:1 durch den früheren United-Profi Joshua King (54.) war der Underdog dem dritten Treffer näher als der Favorit dem Ausgleich.

„Redet über die Woche der Schande“, forderte das Boulevard-Blatt „The Sun“. Hohn und Spott musste van Gaal mal wieder für seine Wechsel einstecken. Erst nahm er in der 74. Minute mit Torschütze Fellaini den einzigen gefährlichen Akteur vom Platz, dann tauschte er in der Nachspielzeit einen Abwehrspieler gegen einen Abwehrspieler aus.

„Du willst Unterhaltung? Dies ist pure Unterhaltung“, witzelte der „Telegraph“. Die United-Fans beklagten sich zuletzt über fehlende Fantasie auf dem Rasen. „Jetzt haben sie sie. Aber das hatten sie wohl nicht im Sinn.“