Hamburg. Bundestrainerin traut Hamburer Talent Sprung in die Top 50 zu. Sanierung der Anlage am Rothenbaum nach Olympia-Aus in weiter Ferne.

Hamburgs Olympia-Aus – natürlich hat das auch Ulrich Klaus getroffen. Der Präsident des Deutschen Tennis-Bunds (DTB) hatte die Hoffnung, dass die Hansestadt 2024 Ausrichter des größten Sportereignisses der Welt wird. Und dass in diesem Zusammenhang auch die Anlage am Rothenbaum modernisiert und zukunftssicher gemacht wird. Vorbei. „Wir können nicht mehr darauf hoffen, dass uns jemand das Stadion saniert“, sagte Klaus jetzt in Hamburg, „wir werden selber aktiv werden müssen. Aber es gibt noch keine Pläne, die finanziellen Mittel sind auch nicht da.“

Ohne Olympia ist eine große Stadionschüssel für 13.000 Zuschauer überflüssig. Wahrscheinlich wird damit, dass Gedankenspiele des Clubs an der Alster irgendwann umgesetzt werden. Ein Hockeystadion, das während des ATP-Turniers provisorisch auf 7500 Zuschauerplätze für Tennis erweitert wird – Zukunftsmusik.

Die Olympiapläne der beiden Hamburger Spitzenspieler Sascha Zverev und Carina Witthöft sind da schon wesentlich konkreter. Beide zählen zum vorläufigen Olympiakader des DTB, der sich auf die Sommerspiele 2016 vorbereiten kann. Jeweils acht Profis bei Damen und Herren hat der Verband benannt, aus denen maximal vier für die Einzel sowie je ein Doppelspezialist in Rio starten dürfen.

„Auch Carina schaut auf Olympia“

„Olympia ist bei den Spielerinnen ein großes Thema“, sagt Bundestrainerin Barbara Rittner, „auch Carina schaut schon dahin.“ Für Witthöft erwartet die Leverkusenerin allerdings „ein schwierigeres Jahr als 2015“. In der abgelaufenen Saison kam die 20-Jährige als Newcomerin auf die Tour, „war unbeschwert, niemand kannte sie.“ Bis an die Top 50 hatte sie sich schon rangespielt, zuletzt aber wieder etwas an Plätzen und Form verloren. „Carina muss jetzt bei den Australian Open die vielen Punkte aus der dritten Runde 2015 verteidigen, das ist nicht leicht“, sagt Rittner, die der Hamburgerin vom Potenzial her das Knacken der Top 50 zutraut: „Ich bin gespannt, wie sie mit den Herausforderungen im schweren zweiten Jahr fertig wird.“

Sascha Zverev hat das schwierige zweite Jahr bereits erfolgreich gemeistert. „Er hat jetzt sechs Monate vor sich, in denen er nur gewinnen kann“, sagt DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard, „er ist sehr fokussiert, ehrgeizig und hat ein großes Selbstvertrauen.“ Anfang des Jahres spielt Zverev für Deutschland in Perth an der Seite von Lisicki im Hopman-Cup. Der Weg des 18-Jährigen führt stetig nach vorn, und das soll so weitergehen. „Er ist in seinem Alter schon der Beste der Welt“, sagt Eberhard, „es ist sein eigener Anspruch, irgendwann die Top Ten zu erreichen. Ich traue ihm das zu.“