Wolfsburg. Reus sorgte für die verdiente Führung, Rodriguez glich per Elfmeter aus. Doch nur Sekunden später traf Kagawa für den BVB zum Sieg.

Borussia Dortmund hat den Ausrutscher von Bayern München genutzt und mit einem 2:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg den Rückstand auf den Rekordmeister auf nur noch fünf Punkte verkürzt. Offensichtlich beflügelt von der ersten Saisonniederlage des Spitzenreiters Stunden zuvor in Mönchengladbach gelang dem Tabellenzweiten die Revanche für das verlorene Pokalfinale gegen Wolfsburg. Marco Reus (32. Minute) brachte die Dortmunder mit seinem achten Saisontor vor 30.000 Zuschauern im ausverkauften Wolfsburger Stadion in die Spur. In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte Shinji Kagawa dann den Siegtreffer. 119 Sekunden zuvor hatte Ricardo Rodriguez per Foulelfmeter den da noch umjubelten Ausgleich geschafft.

Nach einer starken ersten Hälfte hielt das Team von Trainer Thomas Tuchel bis kurz vor Schluss dem Druck der Gastgeber stand. Nach dem Wechsel spielte nur noch der Pokalsieger, den Rodriguez mit seinem Elfmeter-Treffer scheinbar erlöste. Doch der eingewechselte Kagawa schlug zurück. Mit 25 Punkten fiel der VfL damit auf Platz fünf zurück und beendete die beeindruckende Heimserie des VfL von zuvor 29 unbesiegten Partien am Stück.

Die Westfalen schienen in einem rassigen Spiel vor allem zu Beginn gewillt, die Gunst der Stunde zu nutzen und setzten Wolfsburg im ersten Durchgang enorm unter Druck. Bereits nach wenigen Minuten stand Dieter Hecking in seinem 100. Spiel als VfL-Coach schimpfend an der Seitenlinie. Schon nach zehn Minuten hätten Dortmund 3:0 führen können: Ilkay Gündogan (3.) und Sven Bender (5.) scheiterten jeweils an der Latte, vier Minuten später rettete Wolfsburgs Naldo vor dem einschussbereiten Pierre-Emerick Aubameyang. Der BVB stand extrem hoch in der Wolfsburger Hälfte, die kaum aus dieser herauskamen.

Auch in der Defensive waren die zu Beginn starken Dortmunder sehr aggressiv und kompromisslos. Wolfsburg konnte sich zwar nach der furiosen Anfangsphase der dominanten Borussia etwas befreien, sich im Angriff ohne den überraschend zunächst auf die Bank verbannten Torjäger Bas Dost aber überhaupt nicht entscheidend durchsetzen. Den ersten Torschuss im Spiel setzte André Schürrle nach einer guten halben Stunde knapp am rechten Dortmunder Pfosten vorbei.

Der 15. Bundesliga-Spieltag

Der Frankfurter Haris Seferoic (h.) und der für Darmstadt spielende Aytac Sulu kämpfen um den Ball  - und stehen dabei Kopf
Der Frankfurter Haris Seferoic (h.) und der für Darmstadt spielende Aytac Sulu kämpfen um den Ball - und stehen dabei Kopf © dpa | Boris Roessler
Darmstadts Torwart Christian Mathenia (l.) faustet den Ball vor Frankfurts Haris Seferovic weg
Darmstadts Torwart Christian Mathenia (l.) faustet den Ball vor Frankfurts Haris Seferovic weg © dpa | Arne Dedert
Hoch ging´s her:  Eintracht Frankfurts Marc Stendera (21) und Darmstadts Marcel Heller bei einem Disput
Hoch ging´s her: Eintracht Frankfurts Marc Stendera (21) und Darmstadts Marcel Heller bei einem Disput © REUTERS | KAI PFAFFENBACH
Der Stuttgarter Lukas Rupp erzielt das Tor zum 1:0 gegen Werder
Der Stuttgarter Lukas Rupp erzielt das Tor zum 1:0 gegen Werder © dpa | Daniel Maurer
Der Stuttgarter Emiliano Insua (r.) spielt gegen den Bremer Anthony Ujah
Der Stuttgarter Emiliano Insua (r.) spielt gegen den Bremer Anthony Ujah © dpa | Daniel Maurer
Der Stuttgarter Lukas Rupp (l.) spielt gegen den Bremer Jannik Verstergaard
Der Stuttgarter Lukas Rupp (l.) spielt gegen den Bremer Jannik Verstergaard © dpa | Daniel Maurer
Der Wolfsburger Vieirinha (l.) und Dortmunds Marcel Schmelzer kämpfen um den Ball
Der Wolfsburger Vieirinha (l.) und Dortmunds Marcel Schmelzer kämpfen um den Ball © dpa | Peter Steffen
Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang mit einem Spreizschritt
Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang mit einem Spreizschritt © REUTERS | FABIAN BIMMER
Der Wolfsburger Bas Dost (l.) und Dortmunds Torwart Roman Bürki kämpfen um den Ball
Der Wolfsburger Bas Dost (l.) und Dortmunds Torwart Roman Bürki kämpfen um den Ball © dpa | Peter Steffen
Benjamin Hübner von Ingolstadt wird verletzt vom Spielfeld getragen
Benjamin Hübner von Ingolstadt wird verletzt vom Spielfeld getragen © dpa | Armin Weigel
Mark Uth (l.) von Hoffenheim jubelt mit seinem Teamkollegen Steven Zuber nach seinem Ausgleichstreffer zum 1:1
Mark Uth (l.) von Hoffenheim jubelt mit seinem Teamkollegen Steven Zuber nach seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 © dpa | Armin Weigel
Berlins Torwart Rune Jarstein ist vor Leverkusens Christoph Kramer am Ball
Berlins Torwart Rune Jarstein ist vor Leverkusens Christoph Kramer am Ball © dpa | Thomas Eisenhuth
Berlins Vedad Ibisevic (Mitte rechts) versucht einen Fallrückzieher gegen Leverkusens Javier Hernandez (Mitte links)
Berlins Vedad Ibisevic (Mitte rechts) versucht einen Fallrückzieher gegen Leverkusens Javier Hernandez (Mitte links) © dpa | Thomas Eisenhuth
Leverkusens Sebastian Boenisch (l) holt Berlins Yanni Regäsel von den Beinen und sieht dafür die Rote Karte
Leverkusens Sebastian Boenisch (l) holt Berlins Yanni Regäsel von den Beinen und sieht dafür die Rote Karte © dpa | Thomas Eisenhuth
Manuel Neuer, Torwart von Bayern München (2.v.l.) kann das 0:1 nicht verhindern. Bayernspieler Rafinha (l) und die Gladbacher Lars Stindl und Raffael (r) schauen zu
Manuel Neuer, Torwart von Bayern München (2.v.l.) kann das 0:1 nicht verhindern. Bayernspieler Rafinha (l) und die Gladbacher Lars Stindl und Raffael (r) schauen zu © dpa | Bernd Thissen
Franck Ribéry von Bayern fordert auf der Bank nach einer Jacke
Franck Ribéry von Bayern fordert auf der Bank nach einer Jacke © dpa | Bernd Thissen
Gladbachs Havard Nordtveit, Andreas Christensen und Oscar Wendt jubeln nach dem Sieg gegen die Bayern
Gladbachs Havard Nordtveit, Andreas Christensen und Oscar Wendt jubeln nach dem Sieg gegen die Bayern © REUTERS | INA FASSBENDER
Gladbachs Lars Stindl bejubelt sein Tor zum 2:0
Gladbachs Lars Stindl bejubelt sein Tor zum 2:0 © dpa | Guido Kirchner
Mönchengladbachs Lars Stindl und Bayerns Medhi Benatia im Duell
Mönchengladbachs Lars Stindl und Bayerns Medhi Benatia im Duell © REUTERS | INA FASSBENDER
Fabian Johnson trifft zum 3:0 gegen die Bayern
Fabian Johnson trifft zum 3:0 gegen die Bayern © REUTERS | INA FASSBENDER
Kölns Anthony Modeste (l.) und Augsburgs Philipp Max kämpfen um den Ball
Kölns Anthony Modeste (l.) und Augsburgs Philipp Max kämpfen um den Ball © dpa | Jonas Güttler
Kölns Anthony Modeste (r.) vergibt einen Elfmeter gegen Augsburgs Torwart Marwin Hitz
Kölns Anthony Modeste (r.) vergibt einen Elfmeter gegen Augsburgs Torwart Marwin Hitz © dpa | Jonas Güttler
Augsburgs Raul Bobadilla (r.) jubelt mit Teamkollegen Paul Verhaegh über seinen Treffer zum 0:1
Augsburgs Raul Bobadilla (r.) jubelt mit Teamkollegen Paul Verhaegh über seinen Treffer zum 0:1 © dpa | Jonas Güttler
Kölns Torwart Timo Horn (r.) hält einen Schuß von Augsburgs Ja-Cheol Koo (l.)
Kölns Torwart Timo Horn (r.) hält einen Schuß von Augsburgs Ja-Cheol Koo (l.) © dpa | Jonas Güttler
Schalkes Franco Di Santo jubelt nach dem 3:1
Schalkes Franco Di Santo jubelt nach dem 3:1 © dpa | Maja Hitij
Schalkes Klaas-Jan Huntelaar (vorne) und Hannovers Christian Schulz im Zweikampf um den Ball
Schalkes Klaas-Jan Huntelaar (vorne) und Hannovers Christian Schulz im Zweikampf um den Ball © dpa | Maja Hitij
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Ausgerechnet in dieser Phase, als der Pokalsieger besser zu werden schien, leistete sich Josuha Guilavogui, der für den verletzten Luiz Gustavo spielte, einen schweren Fehler. Der Franzose verlor den Ball rund 30 Meter zentral vor dem eigenen Tor an Henrich Mchitarjan, der VfL-Schreck Reus bediente. Der BVB-Wirbelwind erzielte ohne Probleme sein achtes Tor aus den vergangen acht Duelle gegen Wolfsburg.

In der Pause reagierte Hecking auf den schlechten Auftritt seines Teams im ersten Durchgang und brachte für den Unglücksraben Guilavogui Angreifer Dost. Der VfL spielte nun auch wesentlich engagierter, Dortmund konnte den Druck der ersten Hälfte nicht aufrecht erhalten. Nach gut einer Stunde erspielten sich die Niedersachsen Chancen im Minutentakt. Die größte vergab Joker Dost nach einem schweren Patzer von BVB-Keeper Roman Bürki (61.).

Dortmund blieb zwar bei Kontern gefährlich, kam aber ansonsten kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus, bis kurz vor Abpfiff. Dank einer kämpferisch starken Leistung und dem Glück des Tüchtigen am Ende verdiente sich der BVB den wichtigen Erfolg und sorgte in der Liga wieder für einen Hauch von Spannung.

Die Statistik

Wolfsburg: 1 Benaglio - 8 Vieirinha, 25 Naldo, 5 Klose, 34 Ricardo Rodriguez - 27 Arnold, 23 Guilavogui (ab 46. Dost) - 7 Caligiuri (ab 57. Träsch), 10 Draxler - 17 Schürrle, 11 Kruse. - Trainer: Hecking

Dortmund: 38 Bürki - 26 Piszczek, 4 Subotic, 6 Sven Bender, 29 Schmelzer - 28 Ginter, 8 Gündogan (ab 55. Kagawa) - 10 Mchitarjan, 27 Castro (ab 82. Park), 11 Reus - 17 Aubameyang (ab 82. Hofmann). - Trainer: Tuchel

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)

Zuschauer: 30.000 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Reus (32.), 1:1 Rodriguez (90./FE), 1.2 Kagawa (90.+2)